Rezension/Kritik - Online seit 29.01.2008. Dieser Artikel wurde 8396 mal aufgerufen.

Alles Tomate!

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Autor: Reiner Knizia
Illustration: Gabriela Silveira
Verlag: Zoch Verlag
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 8
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2007
Bewertung: 4,3 4,3 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 2077
Alles Tomate!
Auszeichnungen:2008, Deutscher Lernspielpreis "ab 6 Jahren" Gewinner2008, Deutscher Lernspielpreis "ab 6 Jahren" Nominierung2008, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Empfehlungsliste

Kompakt - Kritik

Verflixt und zugenäht – ist es denn nicht möglich, sich zu merken, welche dieser vermaledeiten Gegenstände gerade verdeckt liegen? Nein, scheinbar nicht! Bei diesem sehr schnell erklärten, kurzweiligen Spielchen, dessen Regeln auch die 6-Jährigen schon voll und ganz verstehen, werden sieben Themenkarten mit unterschiedlichen Hintergrundfarben ausgelegt (z. B. Tiere, Gemüse, Obst usw.). Unter jeder dieser Themenkarten wird eine farblich passende „Hofkarte“ platziert (bei den Tieren könnte dies etwa ein Pferd mit rotem Hintergrund sein). Diese Hofkarten sollte man sich gut merken, denn sie werden anschließend umgedreht. Damit das Merken etwas leichter fällt, sind auf den Themenkarten die sieben dazugehörigen Hofkarten noch einmal klein aufgedruckt.

Der jeweilige Startspieler deckt vom Kartenstapel die oberste Karte auf. Diese zeigt zum einen ein Bild und zum anderen eine bestimmte Hintergrundfarbe, die den Bereich angibt, zu welchem die Karte gehört. Zeigt die Karte z. B. eine Kuh mit rotem Hintergrund, weiß man sofort, dass es sich um eine Karte aus der Kategorie „Tiere“ handelt, weil diese einen roten Hintergrund hat. Die Aufgabe der Spieler besteht nun darin, so schnell wie möglich jene Karte zu nennen, die momentan verdeckt unter der jeweiligen Themenkarte liegt (in unserem Beispiel das Pferd). Wer am schnellsten ist, bekommt als Belohnung die verdeckte Karte (also das Pferd). Nun wird die neue Karte dieser Kategorie (die Kuh) verdeckt unter die entsprechende Themenkarte gelegt und das Spiel fortgesetzt. Es gewinnt natürlich, wer am Ende die meisten Karten sammeln konnte.

Die Spielkarten präsentieren sich in farbenfroher Grafik, die nicht nur Kindern gefällt. Sie sind für Kinder insofern auch sehr lehrreich, weil sie neben bekannten Bauernhofmotiven auch genügend unbekannte zeigen (wer weiß heute noch, was ein Plumpsklo ist bzw. kennen die wenigsten Kinder z. B. ein Silo). Und wer die winzig kleinen Krabbeltierchen, die nahezu auf jeder Karte versteckt sind, bis jetzt noch nicht entdeckt hat, sollte mal einen genaueren Blick riskieren!

Ganz wichtig bei Alles Tomate! ist es, die Karten so aufzudecken, dass man selbst nicht zuerst darauf schauen kann, denn dies verschafft einem meistens jenen kleinen Vorsprung, ein ganz kleines bisschen schneller zu sein als die Mitspieler.

Obwohl auch 6-Jährige das Spiel gut begreifen, sind sie in ihren Reaktionen meistens doch deutlich langsamer als ältere Mitspieler. So lief es in den Testspielen bei den Jüngeren immer dann am besten, wenn sie unter ihresgleichen spielten. Auch in Erwachsenenrunden kann sich schnell Frust ausbreiten, wenn die Spieler hinsichtlich dieses Mechanismus’ sehr unterschiedlich begabt sind.

Das Spiel enthält eigentlich keine wirklich neuen Elemente, trotzdem macht es Spaß und ist auf alle Fälle eine Empfehlung wert. Was den jüngeren Kindern anfangs teilweise sogar größere Probleme bereitet, nämlich die Tatsache, dass sie die zur aufgedeckten Karte passende verdeckte nennen sollen, ist auch für Erwachsene nicht einfach. Jedoch ist dies auch Zweck der Sache. Man tendiert dazu, das zu rufen, was die Augen durch schnelles Aufdecken gerade zu sehen bekommen – aber danach wird leider nicht gefragt und dafür gibt es auch keine Punkte.

Eine verzwickte Situation also. Nach einer Weile findet man aber den richtigen Rhythmus und man merkt, dass die Spieler in ihren Reaktionen immer schneller werden und auch weniger Fehler machen. Wie bei allen Spielen mit Memorycharakter trifft auch hier zu, dass man sein Gedächtnis in dieser Richtung gut trainieren kann. Schwierig wird es erst wieder in der zweiten Runde – dann verwechselt man gerne die aktuellen verdeckten Karten mit jenen aus der Vorrunde.

Laut Spielregel wird falsches Rufen nicht bestraft. In unseren Erwachsenenrunden haben wir aber die Variante eingeführt, dass man für falsches Rufen eine bereits erworbene Karte abgeben muss. Dadurch wird das Rufen „auf gut Glück“ auf ein Minimum reduziert und die etwas langsameren Mitspieler haben auch eher Chancen, hin und wieder an eine Karte zu kommen.

Abschließend ist noch positiv zu bemerken, dass Alles Tomate! endlich wieder mal ein kleines Spiel für bis zu 8 Spieler ist, das funktioniert, nicht durch Wartezeiten langweilt und welches man aufgrund seiner Größe leicht mitnehmen kann!

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Alles Tomate!: 4,3 4,3, 7 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.10.18 von Michael Andersch - Gut funktionierendes Merk-/Reaktionsspiel - leidet wie alle dieser Spiele daran, dass unterschiedlich spielstarke Spieler miteinander vermutlich keine Freude haben werden... Konzeptionell aber alles einwandfrei!

Leserbewertungen

Leserwertung Alles Tomate!: 5,0 5.0, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.02.08 von Björn Kalies - Einfach und gut - ergo: Einfach gut!

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