Rezension/Kritik - Online seit 05.10.2016. Dieser Artikel wurde 5529 mal aufgerufen.

Crime Master

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Autor: Sonja Klein
Verlag: Gmeiner-Verlag
Rezension: Stefan Ducksch
Spieler: 2 - 99
Alter: ab 14 Jahren
Jahr: 2016
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 4080
Crime Master

Spielerei-Rezension

Schwache Neuerfindung - Seit nunmehr zehn Jahren leistet sich der Buchverlag Gmeiner, ein "Spezialist für Spannungsromane" (Verlags-Homepage), eine Kartenspielreihe. Diese hat in der Regel Krimithemen, einige Spiele wurden hier in der Spielerei bereits besprochen. 2016 weitet der Verlag sein Angebot aus: So gibt es aktuell ein Spiel ähnlich dem bekannten Krimidinner mit beigelegtem Kochbuch, und mit Crime Master ein Ermittlungsspiel, das auf der Welle der Black Stories mitschwimmen möchte. Um letzteres soll es hier gehen.
Die beim moses. Verlag erscheinenden Black Stories sind mehr oder weniger skurrile Vorkommnisse, denen die Spieler durch das Stellen von Fragen auf die Spur kommen sollen. Ein Spieler ist der Spielleiter, kennt den Fall und beantwortet die Fragen der Gruppe mit ja oder nein, bis diese den Fall löst oder aufgibt. Dieses Spielprinzip hat sich für Crime Master nun Gmeiner-Hausautorin Sonja Klein vorgenommen und weiter verfeinert. So gibt es zu jedem der 25 Fälle eine Fallkarte mit einer Beschreibung des Verbrechens, des Tatortes und erste Ergebnisse der Spurensicherung. Teilweise werden auch Zeugen genannt. Auf der Rückseite der Fallkarte findet sich zudem eine arg schematische und wenig gelungene Zeichnung des Tatortes, die kaum Atmosphäre zu verbreiten vermag.
Den Ratern wird noch mitgeteilt, welche zwölf Einzelheiten zu ermitteln sind, wie viele also zum Täter, zum Motiv, zu Hilfsmitteln sowie zum Tathergang. Diese zwölf Einzelheiten befinden sich je nach Kategorie mit einer bestimmten Farbe versehen auf einer großformatigen Spielkarte, die sich der hier Ermittlungsleiter genannte Spieler vorher in Ruhe durchliest. Dem wird bald klar: Manche der zu erratenden Dinge passen weder in eine der genannten Kategorien, noch sind sie ansatzweise logisch oder für das Vorankommen in der Ermittlung relevant.
Das bedeutet, dass der Ermittlungsleiter sehr bald schon der Gruppe mit Hinweisen und kleinen Tipps auf die Sprünge helfen muss, damit sie sich nicht völlig verläuft. Daraus ergibt sich, dass zumindest eine der beiden Versionen ungeeignet ist: Denn Klein schlägt einerseits vor, dass jeder für sich selbst ermittelt, fragen darf bis er ein "nein" hört und für jede korrekt ermittelte Einzelheit einen Punkt bekommt, sodass man später den besten Ermittler ermitteln kann. Dieses System kollabiert bald, denn niemand will anderen auch nur mit der Richtung seiner Fragen eine Vorlage geben, mit der diese dann einen einfachen Punkt abstauben. Das Konkurrenz-Spiel funktioniert in ambitionierten Runden überhaupt nicht.
Besser ist es da, im Team zu ermitteln, alle bekommen eine gemeinsame Punktwertung und sind am Ende, je nachdem, was sie aufklären konnten, irgendetwas zwischen Polizeianwärter oder CSI-Profi. Hier funktioniert Crime Master definitiv besser. Allerdings sind einige Fälle so seltsam konstruiert und einige mit Siegpunkten belegte Details so abseitig, dass viele Gruppen trotz Hinweisen des Ermittlungsleiters früh kapitulieren. Früh heißt übrigens: nach deutlich mehr als den laut Packung für den Fall angesetzten fünfzehn Minuten Dauer. Indiz für ein gutes Spiel wäre nun, wenn die Gruppe sagen würde: "Egal, nächster Fall!", dazu kam es aber bei keiner meiner Runden. Allerspätestens nach einem zweiten Fall war stets Schluss, und eine spätere Wiederholung wurde nie gefordert. Die Neuerfindung des Rades ist hier nicht geglückt.

Rezension Stefan Ducksch

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Crime Master: 3,0 3,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.10.16 von Stefan Ducksch

Leserbewertungen

Leserwertung Crime Master: 5,0 5.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.04.16 von Max L. - Tolles Krimispiel Das Spielprinzip erinnert an die bekannten black stories, die wir auch sehr gerne spielen. Allerdings geht es in Crime Master weniger skurril zu, dafür aber deutlich komplexer und auch realistischer. Ziel ist es, komplette Kriminalfälle zu lösen, die sich in verschiedenen Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz abgespielt haben. Dazu sind auf den Fall-Karten diverse Spuren, Zeugenaussagen und Infos zum Tatort aufgelistet. Außerdem auf der Rückseite eine hübsche Tatortskizze. Bei jedem Fall sind insgesamt 12 Einzelheiten zum Täter, zum Tatmotiv, zu den Hilfsmitteln und zum Tatablauf herauszufinden. Wir mussten feststellen, dass das nicht so einfach ist und die kleinen, grauen Zellen ganz schön auf Trapp bringen kann. Manchmal musste man echt um die Ecke denken. Was uns besonders gut gefallen hat: Crime Master kann man gegeneinander oder im Team spielen. Für jede richtig ermittelte Tateinzelheit gibt es Punkte und am Ende findet eine Wertung statt. Großer Vorteil daran ist: Auch wenn man einen Fall nur teilweise aufklären kann (was bei uns auch einige Male vorgekommen ist), ist das nicht frustrierend, sondern macht trotzdem Spaß, weil man in jedem Fall eine Erfolgserlebnis hat. Wer gerne rätselt, kombiniert und dazu noch Krimis mag, ist bei Crime Master genau richtig.

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