Rezension/Kritik - Online seit 21.03.2016. Dieser Artikel wurde 9936 mal aufgerufen.

Die Blutige Herberge

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Autor: Nicolas Robert
Illustration: Weberson Santiago
Verlag: Pearl Games
Rezension: Birgit Irgang
Spieler: 1 - 4
Dauer: 60 Minuten
Alter: ab 14 Jahren
Jahr: 2015
Bewertung: 3,4 3,4 H@LL9000
3,6 3,6 Leser
Ranking: Platz 5990
Die Blutige Herberge

Spielerei-Rezension

Die blutige Herberge ist ein für diesen Verlag eher ungewöhnliches Spiel, da Pearl Games sonst eher „Brecher“ wie Troyes, Bruxelles 1893 oder Deus veröffentlicht hat. Nun also ein deutlich einfacheres Spiel, dessen Altersangabe „ab 14“ wohl ausschließlich dem blutrünstigen Thema geschuldet ist.

Zugegeben: Das Thema ist nicht „politisch korrekt“. Aber es ist unverbraucht. Und irgendwie typisch französisch. Also, die Geschichte: In einem verkehrsgünstig gelegenen Dorf in Südfrankreich hat eine gierige Familie eine Herberge eröffnet, um Reisende auszurauben. Da kann es schon mal vorkommen, dass ein Gast die Herberge nicht mehr lebend verlässt… Wenn man den entsprechenden Humor hat, klingt das schon mal sehr reizvoll.

An den Spielplan mit der Geldzählleiste werden in virtuelle Zimmer der Herberge Runde für Runde neue Gastkarten gelegt. Diese haben unterschiedliche Berufe und Fähigkeiten sowie einen bestimmten Geldbetrag, auf den wir es abgesehen haben, sowie eine Stufe, die für die Nutzung der Karte entscheidend ist.

Die Spieler führen nun reihum zwei Aktionen aus. So kann man beispielsweise einen in der Herberge befindlichen Gast bestechen oder umbringen, aber auch einen Anbau errichten. Für diese Aktionen muss man jeweils so viele Karten aus der Hand spielen, wie die Stufe der gewählten Karte vorgibt. Je nach Symbol auf den gespielten Handkarten bekommt man diese unter Umständen zurück, was natürlich besonders lukrativ ist, da man sie dann erneut verwenden kann.

Die Karte eines getöteten Gastes legt der Spieler vor sich ab. Diesen muss er nun noch beerdigen – dafür ist allerdings ein Anbau nötig, und der hat nur begrenzte Kapazitäten. Nach der Beerdigung bekommt der Spieler erst das Geld, das der Gast bei sich gehabt hat. Wer eine Leiche im Anbau eines Mitspielers bestattet, muss mit diesem das erbeutete Geld teilen. Sollten sich am Ende der Runde Ordnungshüter in der Herberge aufhalten, muss jeder Spieler pro unbeerdigter Leiche, die er vor sich liegen hat, eine empfindliche Geldstrafe zahlen. Das geht ja nun auch wirklich nicht!

Dann geht’s mit der nächsten Runde weiter. Und wer am Ende das meiste Geld hat, gewinnt – klar! Es gibt noch ein paar kleine Zusatzregeln, aber im Grunde ist das schon alles.

Die Spielanleitung ist zwar stellenweise etwas holperig, doch das Prinzip erschließt sich schnell. Da jeder Spieler pro Runde nur zwei Aktionen hat, dauert es recht lang, bis man sich etwas aufgebaut hat. Man versucht, die vorhandenen Karten optimal zu nutzen, doch die Möglichkeiten sind ziemlich eingeschränkt. Das Spiel kommt nicht so richtig in Fahrt. Dadurch wird Die blutige Herberge leider etwas mühsam. Zudem sind die Gastkarten sehr unterschiedlich gut, was für Unmut sorgen kann, aber andererseits im Hinblick auf das Thema auch authentisch wirkt.

Die Geschichte ist stimmig und atmosphärisch umgesetzt. Auch die grafische Gestaltung ist innovativ, passend und ansprechend. Eigentlich würde ich das Spiel wirklich gerne mögen, aber dazu bietet es dann leider doch zu wenig…

Rezension Birgit Irgang

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Die Blutige Herberge: 3,4 3,4, 7 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.03.16 von Birgit Irgang
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.10.15 von Mahmut Dural - Interessantes Thema, aber es ist leider ein Karten-Optimierspiel wie Viele andere zuvor. Eine Karte kann als "Gebäude", kann als "Helfer", kann als "Zahlungsmittel" etc. fungieren. Das machen viele Spiele besser, wie z.B.: La Granja, Brügge etc. Und wenn ich ein stinknormales Karten-Optimierspiel spielen will, wo ich, wie bei "Die blutige Herberge" Karten aus der Auslage (hier Herberge) mir auf die Hand nehmen will, oder in meine persönliche Auslage, dann spiele ich lieber Sankt Petersburg. Wie gesagt, es gibt so viele bessere Spiele, daher gerade mal 3 Punkte nicht mehr.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.03.16 von Andreas Odendahl - Schönes, taktisches Kartenspiel in Brettspiel-Aufmachung. Was auch zur Spielidee passt! Toll!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.03.16 von Michael Andersch - Gutes Thema, passende Grafik - und das war's dann auch. Das Spiel kommt nicht richtig in Fahrt, 2 Aktionen pro Zug sind meist zu wenig, wenn ein Polizist ausliegt. Interaktion gibt's auch kaum, der Mechanismus mit den "eigenen" Zimmern verpufft nahezu, und die ganzen Texte abzuchecken brauch ich auch nicht. Ich würde es gerne mögen, aber leider war es die totale Enttäuschung.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.03.16 von Frank Lehmann
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.01.17 von Michael Timpe - Kartenoptimierung mit blutigem Thema, das im Spiel dann aber doch etwas untergeht, da man mit anderen Dingen beschäftigt ist, vielleicht etwas zu viel drumherum. 4-Punkte knapp verfehlt.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.04.19 von Monika Harke - Morbides Kartenspiel mit authentischem Hintergrund. Aufgrund der multifunktionalen Karten braucht man ein paar Partien, um den richtigen Flow zu finden. Macht dann aber Spaß, auch zu zweit. Empfehlenswert ist auch die Schausteller-Erweiterung.

Leserbewertungen

Leserwertung Die Blutige Herberge: 3,6 3.6, 10 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.10.15 von Jens Häfner - die Grafik passt zum Thema, ist in meinen Augen aber nicht klar genug. Einstieg ist etwas holprig und nach der dritten Runde (im ersten Spiel) habe ich mich gefragt, ws das soll und obs das braucht...
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.10.15 von Gülsüm Dural - Es findet bestimmt seine Anhänger, aber von meinen Essen-neuheiten definitiv das Schwächste bis jetzt. Wird von der Sammlung fliegen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.10.15 von Jörn
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.10.15 von Puma - Schöne, wie von Pearl Games gewohnt, eher nicht alltägliche Illustration und ausgefallenes Thema! Das Spiel selbst ist ein relativ kurzes und regeltechnisch sehr einfaches Kartenoptimierspiel, in welchem man wirklich vor kniffligen Entscheidungen steht, weil man (mal wieder) viel mehr machen möchte, als das Spiel einem erlaubt. Aktuell zwischen 4 und 5.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.02.16 von Maik Bretschneider - Wir morden uns durch ein billiges Hotel, bestechen Gäste und raffen die kläglichen Barschaften beiseite. Makabres Thema trifft Optimierspiel mit künstlerisch ausdrucksvoll gestalteten Karten. Jede dieser Karten, die einer Person zuzurechnen ist, kann in vielerlei Hinsicht verwendet und entsprechend des jeweiligen Talentes mehrfach wiederverwendet werden. Eingebettet wird die Story (man hat zwei Aktionen bei fünf Möglichkeiten, die da wären: Bestechen und auf die Hand nehmen- Anbau errichten- Umbringen- unter einem Anbau Beerdigen- und natürlich Geld in Schecks umtauschen) in Kommen und Gehen, wobei man die Zimmer vorher mit ahnungslosen Gästen unterschiedlicher Begabung bestückt, um schließlich nach der Aktionsphase einerseits Zeche zu kassieren neben dem unschönen Umstand natürlich, an seine willfährigen Handlanger Schweigegelder zu löhnen. Die Karten sind deutlich mit den jeweiligen Möglichkeiten ausgestaltet, der Spielfluss leidet in keinster weise, da die Runden flüssig verlaufen. Grüblern kann man mit Sanduhren anderer Spiele Einhalt gebieten. Nach ein paar Partien kristallisieren sich höchst einträgliche Kartenkombinationen heraus, was den Wiederspielreiz jedoch nicht verhindert, sondern sogar dem Schrei nach Erweiterungen unterstreicht. Gewohnte souveräne Einbettung eines Themas in ein Spiel. Daumen hoch. Sehr gute Arbeit von Pearl Games.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.03.16 von StevieG - Schönes, taktisches Kartenspiel, das auch zu zweit und als Solospiel überzeugt.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.03.16 von schwenkbraten - Voller Spannung auf der Spiel gekauft. Voller Wut nach der Spiel wieder verkauft. Es gibt viel zu wenig Aktionspunkte, um sein Spiel aufzubauen!!!!! Die Grafik allerdings ist genial.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.11.16 von Carsten
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.10.18 von Andreas Freye - Das bisher schwächste Spiel von Pearl Games. Grottiges Thema, furchtbare Grafik. Soll der Verlag lieber bei seinen Stärken wie Troyes oder Bruxelles 1893 bleiben.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.02.20 von Marcel - Nach knapp 100 Partien kann ich viele der hier abgegebenen Argumente - die eher negativ sind - nicht ganz nachvollziehen. Das Spiel ist Großartig, gerade weil das Thema so gut rüber kommt und gerade weil es vielschichtige Strategien erlaubt. Ich habe Partien gewonnen ohne einen einzigen Gast umzubringen. Einfach weil ich mehr Zimmer selbst besessen und Zimmerservice angeboten hatte. Diese stetige Geldquelle und ein paar passende Anbauten haben gereicht. Auch gab es Partien bei denen die Bauern umgebracht wurden. Das wurde ein völlig anderes Spiel. Auch und gerade im 3er Spiel kann man morden bis der Arzt kommt und die Leichen einfach bei seinen Konkurenten verschachern und deren Plätze verstopfen. Zu empfehlen ist auch die Schausteller Erweiterung, die nochmal in die Kerbe der unzähligen Strategien schlägt. Es ist außerdem sehr wichtig grob aufzupassen welche Karten auch in den Ablagestapel gespielt wurden, weil diese in der 2. Hälfte wieder auftauchen. Insbesodnere dann wenn Punktemodifikatoren mitspielen, die sich auf abgereiste Gäste beziehen. Das ist oft eine der win-conditions. Einen passenden Rythmuss für die eigene Startegie zu finden, da die 2 Aktionen immer durch Federals unterbochen werden können, ist eine der essenziellsten Herrausforderungen und steigern den Wiederspielwert enorm. Gerade in dem Brettspieleboom der letzten Jahre, wo alles nur noch halbherzig getestet wird. Es ist regelmäßig ausverkauft und das spricht für sich selbst.

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