Rezension/Kritik - Online seit 29.08.2007. Dieser Artikel wurde 7533 mal aufgerufen.

Die freche Sprechhexe

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Autor: Kai Haferkamp
Prof. Dr. Gertraud E. Heuß
Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 20 Minuten
Alter: ab 4 Jahren
Jahr: 2006
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
4,5 4,5 Leser
Ranking: Platz 2155
Die freche Sprechhexe

Spielziel

Die Hexe braut ihren Zaubertrank und braucht dafür die richtigen Zutaten. Wer hört genau hin und rührt das richtige Kartenpaar in den geheimnisvollen Trank?

Ablauf

Das Spiel besteht aus vielen runden Bildplättchen. Es gibt diese Plättchen in zwei verschiedenen Farben und in beiden Farben hat jeweils die Hälfte der Kärtchen Markierungen am Rand der Vorderseite.

Im Prinzip müssen in den meisten Spielvarianten von einer Farbe die Plättchen mit oder ohne Markierungen offen ausgelegt werden, die jeweils andere Gruppe bleibt verdeckt. Vom verdeckten Stapel wird dann ein Plättchen aufgedeckt und das dazugehörige Bild muss gefunden werden. Denkt man, ein Bildpaar entdeckt zu haben, legt man die beiden Plättchen verdeckt in die Vertiefungen des Hexenkessels. Danach kommt der Deckel (= rote Scheibe) darauf. Durch diese Scheibe sieht man nun auf der Rückseite die beiden rot gezeichneten Bilder, die man mit freiem Auge nur schwer erkennen kann. Sind diese beiden Zeichnungen identisch, hat man die Aufgabe richtig gelöst und darf mit dem Stöckchen im Topf rühren. Dabei fallen die beiden Zutaten in den Hexenkessel und die Suche nach dem nächsten Bildpaar geht weiter.

Spielidee 1:

Zum aufgedeckten Bild muss unter den offen liegenden Kärtchen ein Reimwort gefunden werden – z. B. Haus und Maus. Bei diesem Spiel gibt es keinen Gewinner bzw. Verlierer.

Spielidee 2:

Nach demselben Prinzip wie oben muss nach ähnlich klingenden Wörtern gesucht werden –z. B. Nagel und Nadel. Auch hier gibt es keinen Gewinner oder Verlierer.

Spielidee 3:

Ein Teil der Plättchen liegt wieder offen aus, der andere Teil verdeckt. Der Spieler, der ein Kärtchen aufdeckt, sagt laut, was er darauf sieht. Die übrigen Spieler versuchen so schnell wie möglich, das passende Bild (Reimwort oder ähnliches Wort, je nachdem, mit welchen Plättchen man spielt) zu finden. Als Kontrolle wird wieder der Suppentopf verwendet, allerdings rührt man nur ein Kärtchen in den Hexenkessel, das andere behält man. Am Ende gewinnt der Spieler mit den meisten Plättchen.

Spielidee 4:

Alle Plättchen werden verdeckt ausgelegt. Nach dem Memory-Prinzip dürfen immer zwei aufgedeckt werden. Allerdings sucht man nun nicht nach gleichen Bildern, sondern nach Kärtchen ,deren Bilder mit demselben Buchstaben beginnen, also z. B. Tuch und Tür. Wer am Ende die meisten Plättchen sammeln konnte, hat gewonnen.

Fazit

Die Zeichnungen auf den Kärtchen sind schön bunt und kindgerecht gestaltet. Die meisten der Begriffe sind einem 4-jährigem Kind geläufig, die wenigen, die es nicht kennt, lernt es sehr schnell kennen.

Der Kontrollvorgang, den auch die jüngsten Mitspieler völlig selbstständig durch das Einrühren der Zutaten in den Hexenkessel durchführen können, bereitet den Kindern viel Spaß. Die Größeren entdecken zwar irgendwann, dass man die roten Zeichnungen auf den Plättchenrückseiten auch mit freiem Auge erkennen kann, wenn man genau hinsieht. Aber das macht nichts, denn nachdem die Plättchen zum Lösen der Aufgabe ja von vorne betrachtet werden, bereitet die Entdeckung keine Spielerleichterung.

Alle vier Spielvarianten kamen bei den Kindern gut an. Spielidee 1 – die Reimwörter – können wirklich schon die Jüngsten mitspielen (ab etwa 3 ½ Jahren aufwärts), für die letzte Spielidee (Wörter mit gleichen Anfangsbuchstaben suchen), müssen die Kinder schon älter sein (Schulkinder oder Vorschulkinder, die mit der Silben- bzw. Anlautthematik schon vorher konfrontiert wurden).

In der Spielregel werden immer noch zusätzliche Spieltipps vorgestellt. Auch unter ihnen findet sich so manch guter Vorschlag (die Kinder mit Hilfe der Plättchen Geschichten erzählen lassen usw.).

Schade, dass die Plättchen auf 48 begrenzt sind. Gerade für die ersten beiden Spielideen geht nach häufigem Spielen der Lerneffekt (nicht jedoch der Spielreiz) irgendwann verloren, weil die Kinder sich nicht mehr allzu sehr anstrengen müssen. Vielleicht darf man ja irgendwann auf einen zusätzlichen Kartensatz hoffen?

Alles in allem ein Spiel, das die Sprachentwicklung der Kinder auf verschiedene Arten fördert, ohne dass der Eindruck vermittelt wird, es würde jetzt "gelernt". Wie mir die Mitarbeiter einer Spieliothek erzählten, müsse man bei Schulkindern in dieser Richtung sehr vorsichtig sein. Sobald sie auf einer Schachtel "Lernspiel" oder Ähnliches sehen, blocken sie sofort ab und verlangen nach anderen Spielen, ohne dem Lernspiel überhaupt eine Chance gegeben zu haben. Schade zwar, dass der Begriff "Lernen" oft negative Assoziationen auszulösen scheint, aber vielleicht wäre es unter diesem Gesichtspunkt ganz ratsam, diesen Ausdruck nicht immer ganz groß auf die Vorderseite der Schachtel zu drucken.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Die freche Sprechhexe: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.07.07 von Sandra Lemberger - Tendenz zur Note 6 - bei meinen eigenen Kindern und auch bei vielen Kindern im Kindergarten kam das Spiel supergut an.

Leserbewertungen

Leserwertung Die freche Sprechhexe: 4,5 4.5, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.07.10 von Tigo - Also: "Wahnsinns-Spiel" ist die Einschätzung meiner Tochter (3,5 J.). Eigentlich habe ich das Spiel geholt, um das Sprechen und Zuhören stärker zu üben (mit den sich reimenden Worten habe ich begonnen). Das Spiel ist gut konzipiert. Meiner Tochter macht es Spaß, das Ergebnis zu prüfen... und wenn die Zaubertrank-Zutaten im Topf verschwinden, dann jauchzt sie jedesmal vor Vergnügen.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.10.16 von Katthi - Ich habe mir das Spiel auch zugelegt, um das genaue Zuhören bessern zu üben und meine Tochter etwas besser auf die Schule vorzubereiten. Meine Tochter ist 5 Jahre alt und findet diese Spiel richtig klasse. Es ist auch wirklich sehr gut gemacht. Durch die verschiedenen Varianten, ist es nicht so schnell langweilig. Und das Lernspiel ist richtig gut verpackt, dass die Kindern daran Spas haben und nicht denken, dass denen was beigebracht wird.

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