Rezension/Kritik - Online seit 27.05.2014. Dieser Artikel wurde 5846 mal aufgerufen.

Kayanak

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Autor: Peter-Paul Joopen
Illustration: Oliver Freudenreich
Anja Dreier-Brückner
Verlag: HABA - Habermaaß GmbH
Rezension: Stefanie Marckwardt
Spieler: 2 - 4
Dauer: 10 - 15 Minuten
Alter: ab 4 Jahren
Jahr: 2013
Bewertung: 5,5 5,5 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 617
Kayanak
Auszeichnungen:1999, Deutscher Spielepreis Bestes Kinderspiel Gewinner1999, Spiel des Jahres Sonderpreis Kinderspiel Gewinner

Spielziel

Im ewigen Eis angeln die Eisbären am liebsten nach Fischen. Doch das bedarf in Kayanak einiger Vorbereitung, denn man muss sowohl die richtige Stelle zum Aufhacken des Eises finden als auch ruhig und geschickt die Angel führen, um sich dann über einen dicken Fang freuen zu können. Wer zuerst 10 Fische in seinen Eimer füllen konnte, ist der beste Eisfischer.

Ablauf

Ganz unten im gelochten Kartoneinsatz werden durch leichtes Hin- und Herkippen kleine Stahlkugeln platziert - diese sind die unterschiedlich großen Fische. Darüber kommt der Spielplan, der aus zwei Schichten besteht, zwischen die ein Blatt Papier als Eisschicht gelegt wird; nun sind die Fische nicht mehr sichtbar. Jeder erhält einen Eisbären, der auf ein beliebiges Eisloch gestellt wird, und einen Eimer. Dann wird reihum gewürfelt und die dazugehörige Aktion so oft ausgeführt wie Punkte abgebildet sind.

Es gibt:

  • die Spitzhacke: Diese erlaubt mit dem spitzen Ende der Angel an den Eisbären angrenzende Eislöcher aufzuhacken.
  • den Eisbär: Dieser erlaubt, den Eisbären zu bewegen, dabei dürfen besetzte Felder nicht betreten oder übersprungen werden.
  • den Fisch: Dieser erlaubt, in einem angrenzenden, schon aufgehackten Loch mit der Angel nach Fischen zu angeln. Der Fang kommt in den Eimer.
  • den Stern: Dieser ist der Joker und erlaubt dreimal eine beliebige Aktion oder eine Kombi aus den drei möglichen Aktionen.

Sobald ein Eisbär den 10. Fisch in seinen Eimer legen kann, hat er verdient gewonnen.

Fazit

Kayanak ist ein wunderschön gestaltetes Kinderspiel, das viel Abwechslung bietet. Schon vor Spielanfang kann man den Schwierigkeitsgrad beinflussen, indem man die Fische offen oder verdeckt verteilt.

Das Material ist toll und motiviert zum Losspielen, was dank der übersichtlichen und lückenlosen Spielregel schnell geschehen kann. Ich finde es immer super, wenn wie hier, am Rand noch einmal die wichtigsten Details festgehalten sind - das erleichtert nach "Abstinenz" einen schnellen Wiedereinstieg. Der mehrteilige Aufbau mit der Spieleschachtel fasziniert die Kleinen und auch Größeren und leitet stimmungsvoll in das Spielgeschehen über - schnell noch eine neue "unberührte" Eisschicht einlegen und es kann losgehen.

Die Spielaktionen passen zur Geschichte, und den Kindern macht es sehr viel Spaß, die Löcher zu "hacken". Die Spitzhacke/Angel ist toll durchdacht und verhindert durch einen Ring am spitzen Ende, dass Kinder, die zuviel Druck ausüben, bis zum Schachtelboden pieken.

Auch beim Angeln sind die Kinder mit Feuereifer dabei - aber nur wer trotzdem nicht zu hektisch dabei wird, kann gleich mehrere Fische erwischen - der mir bekannte Rekord liegt bei drei Fischen auf einmal an der magnetischen Angel - da war die Freude über den Fang riesig! Gerade das "Einführen" der Angel in das schon aufgehackte Loch erfordert einiges an Geschick. Für jüngere Kinder ist es sicher hilfreich, zusätzlich an der Schnur anzufassen um so noch gezielter steuern zu können.

Die Spieldauer ist genau richtig für das Alter. Bisher habe ich nur Spielrunden erlebt, die durch zehn gefangene Fische beendet wurden - ansonsten endet Kayanak auch, wenn alle Eislöcher aufgehackt wurden. Dann gewinnt derjenige, der aktuell die meisten Fische besitzt.

Kayanak ist die Neuauflage des Originals von 1999, das berechtigter Weise den Sonderpreis "Kinderspiel des Jahres 1999" erhalten hat. Auch jetzt - über 10 Jahre später - hat Kayanak nichts von seinem Reiz verloren und wirkt im Vergleich mit aktuellen Spielen auf keinen Fall angestaubt, wie das manchmal bei älteren Spielen so der Fall ist - im Gegenteil: Die neue Einteilung (siehe Vergleich) in Grundspiel (ab 4 Jahren) und Variante (ab 6 Jahren) ist eine Bereicherung, denn die Altersangaben sind passend gewählt, und Kayanak ist so zu einem Spiel geworden, das mit dem Kind "mitwächst".

Rezension Stefanie Marckwardt

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Vergleich

Das Spielprinzip von Kayanak ist gleich geblieben, aber in ein Grundspiel und die Variante "Verflixtes Wetter" getrennt worden - daher sinkt die Altersangabe jetzt auf vier statt wie bisher sechs Jahre. Thematisch wurden die Inuit des Originals in niedlichere Eisbären verwandelt; auch die Spielerfarben wurden abgewandelt. Ins Auge springen ebenfalls die schön gestalteten Seiten des Kartonunterteils.

Der Temperaturwürfel hat statt des Wassertropfensymbols nun ein für Kinder verständlicheres "Betreten verboten"-Symbol erhalten. Die Plättchen zum Auslegen sind angepasst worden und nun aus Pappe statt aus Holz.

Auch Besitzer der alten Ausgabe können durch das Weglassen des Temperaturwürfels sowie der Sonderplättchen und Benutzen der einfacheren Siegbedingung (10 Fische) problemlos mit jüngeren Kindern zum Eisangeln losziehen.

Regelvarianten

Wenn man Kayanak erschweren und dadurch auch die Spieldauer verlängern möchte, kann man die Variante "Verflixtes Wetter" (ab 6 Jahren) mit dem Temperaturwürfel, den Sonderplättchen sowie folgenden Regeln dazunehmen:

Nun werden die Eisschollen auf dem Spielplan bedeutsam, zu Anfang muss man die Eisbären auf unterschiedliche Eisschollen setzen.

Durch den Temperaturwürfel kommen zwei neue Symbole neben weiteren Würfelaugen dazu:

  • Das "Betreten verboten!"-Schild erlaubt eine leere Eisscholle für das Betreten zu sperren, indem man das passende Plättchen rauflegt Alternativ darf man auch ein Verbotsplättchen entfernen.
  • Der Eiskristall lässt ein schon offenes Eisloch wieder zufrieren, indem das passende Plättchen rübergelegt wird. Alternativ darf man auch einen Eiskristall wieder wegnehmen.

Das Spielende tritt ein, wenn in jeder Eisscholle mindestens ein Loch ist oder ein Eisbär den 15. Fisch fängt. Im Gegensatz zum Grundspiel zählen jetzt die großen Fische doppelte Punkte, also zwei.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Kayanak: 5,5 5,5, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.05.14 von Stefanie Marckwardt - Gelungene Neuauflage, die durch eine Trennung in Grundspiel und Variante jetzt schon Vierjährige begeistert.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.05.14 von Michael Andersch - Ein wirklich nettes Kinderspiel mit sehr hohem Aufforderungscharakter.

Leserbewertungen

Leserwertung Kayanak: 5,0 5.0, 5 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.05.14 von Stefan Kracht - Wir haben das Spiel noch nie mit Regeln gespielt, und es macht trotzdem viel Spaß. Den Kindern reicht es, einfach nur zu angeln. ;-)
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.05.14 von Jörn - Im Kinderbereich eins der immer wieder gern gespielten und Topspiele!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.05.14 von Frank Bergner - Eines der besten Spiele von Haba in diesem Altersbereich. Warum nur hat Haba die Schachtelgrafik geändert. Anstatt Eskimos angeln nun kleine Bärchen - wie realistisch.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.01.19 von Ernie - Gewiss, Basteln (also Löcher in Papier reinpflocken), Verstecken und Suchen (nach den nur 4 mm und 6 mm großen, in schöner Regelmäßigkeit vom Spieltisch entwischenden „Fischen“) sind Lieblingsbeschäftigungen aller Kinder. Wenn Letzteres jedoch einen fragwürdig großen Teil der Spieldauer ausmacht, bleibt man lieber beim Original-Angelspiel. Kein Spiel somit für (noch) grobmotorische Kinder - und auch nicht für phonosensible, mitspielende Erwachsene, denn das Geräusch beim Eislochbohren - Holz in Papier - ist zuweilen recht „anstrengend“.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.06.19 von Turynn - Die Idee ist super. Die Regeln braucht man weniger. Die Kindern macht es mehr Spaß auf eigene Faust loszuangeln.

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