Spielziel
Die Spieler werfen in drei verschiedenfarbige Kessel farblich passende Zaubertrankkarten, manchmal jedoch auch Giftkarten. Wenn ein Kessel eine bestimmte Füllmenge erreicht, werden die bisher enthaltenen Karten an jenen Spieler ausgeschüttet, der den Kessel überfüllt hat. Alle Karten zählen minus, Gift sogar doppelt.Wer aber die meisten Karten einer Farbe aufweist, kassiert in dieser Farbe keine Punkte.
Ablauf
Fünfzig Spielkarten werden zusammengemischt, wovon acht so genannte grüne „Giftkarten“ sind und alle übrigen Zaubertrankkarten sich gleichmäßig auf drei Farben verteilen. Man spielt so viele Durchgänge wie Teilnehmer mitmachen, bei drei Spielern aber sechs Durchgänge.
Ablauf eines Durchgangs:
Alle Karten werden vom Geber reihum verteilt, mit der Folge, dass einige Spieler mal eine Karte mehr erhalten. Da aber jeder Spieler im Verlauf Geber wird, gleicht sich am Ende dieser Überhang wieder aus. Der Spieler links vom Geber beginnt, dann geht es immer im Uhrzeigersinn reihum. Er spielt eine seiner Handkarten offen in einen von maximal drei gedachten Kesseln aus. Die erste Karte eines Kessels bestimmt dessen Farbe. Alle weiteren Karten darin müssen dieser Farbe entsprechen. Allerdings darf man grüne Giftkarten, die generell keiner Kartenfarbe zugerechnet werden, in jeden Kessel legen.
Legt nun der nächste Spieler eine Karte in einen der Kessel, addiert er zu den Zahlenwerten der Karten im Kessel noch den Wert seiner ausgespielten Karte. Hinweis: Es gibt je Farbe nur fünf verschiedene Werte. Wird nun die Summe dreizehn überschritten, muss der auslösende Spieler alle im Kessel liegenden Karten (ohne die auslösende Karte), verdeckt zu sich legen. Diese Karten darf er sich bis zur Abrechnung nicht mehr ansehen.
Sind alle Karten ausgespielt, endet der Durchgang und es wird gewertet. Alle Spieler decken ihre angesammelten Karten auf und erhalten je Giftkarte zwei Minuspunkte und je Zaubertrankkarte einen Minuspunkt. Wer aber in einer der drei Farben die meisten Karten hat, kassiert für alle Karten dieser Farbe keine Minuspunkte. Bei Patt in einer Farbe gibt es reguläre Minuspunkte für die Beteiligten.
Für den nächsten Durchgang werden alle Karten eingesammelt und neu gemischt.
Spielende:
Sind alle Durchgänge gespielt, gewinnt derjenige, der die wenigsten Minuspunkte angesammelt hat.
Fazit
Die übersichtliche und gute Spielregel erschließt dem Regelleser auf Anhieb das Spielgeschehen. Die Ausstattung liegt in bekannter und bewährter Amigo-Kartenqualität mit ansehnlicher sowie funktionaler Grafik vor.
Der schnelle Einstieg und ein einfacher Spielablauf verheißen umkomplizierten Spielspaß. Tatsächlich gibt es dann auch eine flott gespielte Partie, die weitgehend ohne Grübelphasen auskommt. Bereits mit allen Karten eines Durchganges auf der Hand ausgestattet, fällt es nicht schwer, sein Blatt dahingehend abzuschätzen, ob es machbar ist, in der einen oder anderen Farbe möglichst die meisten Karten einzusammeln oder eben auch möglichst wenige Karten bestimmter Farben als Minusbringer einzustechen. Unwägbar sind die acht Giftkarten im Spiel, die oft genug die eingefahrene Beute um Minuspunkte anreichern. Dadurch steigt unweigerlich die Spannung und das Bemühen, diese Giftkarten zu vermeiden. Als gute Gelegenheit bietet sich an, solche Karten als Auslösekarte zu spielen und somit den nachfolgenden Spielern die ungeliebte Karte zu überlassen. Man selbst ist dann natürlich möglichst blank auf der festzulegenden Kesselfarbe mit der Giftkarte.
Das eigentlich einfache System, nur Karten auf drei verschiedenfarbige Töpfe zu verteilen, wird trickreich und interessant durch den Grenzwert „dreizehn“ und insbesondere die Möglichkeit, bereits eingefahrene Minuspunkte zum Ende des Durchganges aufzuheben. Zugegeben, das Glück bei der Ausstattung der Kartenhand mag hoch sein, jedoch ist je nach Ausspielverhalten und Kartenverteilung bei den Mitspielern alles möglich. Ein wirklich schlechtes Blatt gibt es daher selten.
Poison macht Spaß, ohne den Spielern große planerische Aktivitäten wie bei anderen Bedienspielen abzuverlangen. Man kann aufgrund der wenigen Karten je Farbe gut ohne Gehirnakrobatik mitzählen, ob und wo es sich lohnt, auf Mehrheit beim Einsammeln zu spielen.
Rezension Roland Winner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.