Rezension/Kritik - Online seit 23.05.2014. Dieser Artikel wurde 6396 mal aufgerufen.

Qwixx: Das Kartenspiel

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Autor: Reinhard Staupe
Steffen Benndorf
Illustration: Oliver Freudenreich
Sandra Freudenreich
Verlag: Nürnberger Spielkartenverlag
Rezension: Birgit Irgang
Spieler: 2 - 5
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2014
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 3459
Qwixx: Das Kartenspiel
Erweiterungen/Hauptspiel:Qwixx gemixxt

Spielerei-Rezension

Nachdem das kleine Würfelspiel Qwixx letztes Jahr so überraschend erfolgreich war, dass es sogar den Sprung auf die lediglich drei Titel umfassende Nominierungsliste zum „Spiel des Jahres“ schaffte, ist es nur folgerichtig, das Thema ein wenig auszuschlachten. Deshalb kam nun Qwixx – Das Kartenspiel auf den Markt. Oftmals ist es etwas mühsam, wenn derselbe Spielmechanismus in diversen Variationen immer wieder neu aufgegossen wird, da die Nachfolgespiele häufig an das Original nicht herankommen oder zumindest keine Verbesserung darstellen, sodass man sich fragt, ob die Welt das nun wirklich braucht. Doch bei Qwixx – Das Kartenspiel ist es tatsächlich erfreulich anders, denn meiner Meinung nach ist es besser als sein Würfelspiel-Vorgänger.

Das Spielprinzip ist allerdings so ähnlich, dass sogar derselbe Wertungsblock verwendet wird wie bei Qwixx. Es geht also darum, in den vier Farbreihen auf seinem Wertungszettel jeweils möglichst viele Zahlen von links nach rechts anzukreuzen. Erst wenn man in einer Reihe mindestens fünf Kreuze hat, darf man auch die letzte Zahl der Reihe ankreuzen und die Reihe damit abschließen. Sobald ein Spieler auf seinem Zettel zwei Farbreihen abgeschlossen hat, endet die Partie. So weit, so (fast) identisch.

Wie der Name schon nahe legt, gibt es bei Qwixx – Das Kartenspiel allerdings keine Würfel, sondern Karten. Diese existieren in vier Farben mit den Werten von 2 bis 12. Der Clou: Die Rückseite der Karten zeigt jeweils den Zahlenwert der Vorderseite, nicht aber die Farbe. Neben dem verdeckten Nachziehstapel liegen vier Karten als Auslage bereit. Wer an der Reihe ist, füllt zunächst aus dieser Auslage seine Kartenhand auf fünf auf. Nachdem die Auslage wieder auf vier Karten ergänzt wurde, darf nun jeder die Zahl, die jetzt oben auf dem Nachziehstapel liegt, in einer seiner Farbreihen ankreuzen. Danach spielt der aktive Spieler eine bis drei Karten aus; wenn er mehrere spielt, müssen diese dieselbe Farbe aufweisen. Er ist nicht verpflichtet, eine dieser Zahlen in der abgebildeten Farbe anzukreuzen; doch wenn er mehrere ankreuzen will, darf zwischen der ersten und der letzten Zahl, die er ankreuzt, nicht mehr als eine Zahl ausgelassen werden: 2-3-5 in Gelb sind also okay, 2-3-6 nicht.

Hat der aktive Spieler weder die allgemein verfügbare Zahl angekreuzt, noch eine seiner ausgespielten Karten zum Ankreuzen genutzt, gibt das Minuspunkte. Endet die Partie, addiert jeder seine Punkte. Je mehr Kreuze man in einer Reihe hat, desto mehr Punkte gibt es auch – eben wie beim „Original“.

In einer Variante mit Jokern darf man diese für beliebige Farben einsetzen – der Rest der Regeln bleibt unverändert. Dadurch wird man flexibler und ist nicht so frustriert, wenn die passenden Karten partout nicht kommen wollen.

Das Spielgefühl von Qwixx – Das Kartenspiel ist ähnlich wie bei Qwixx, klar. Aber man hat hier mehr Auswahl als beim Original, ist nicht so eingeschränkt und hat das Gefühl, mehr beeinflussen zu können. Auch hier steht man natürlich wieder vor Entscheidungen wie: Will ich nach der Vier nun schon die Acht ankreuzen, oder warte ich lieber darauf, in der Hoffnung, dass noch eine der gesuchten Zahlen zeitnah zur Verfügung stehen wird … Dadurch, dass man Karten wegwerfen kann, ist eine höhere Flexibilität gewährleistet. Auch die auf der Rückseite angegebene Zahl steigert die Einflussmöglichkeiten beim Nachziehen. Natürlich bleibt immer noch eine Menge Kartenglück, aber es sind durchaus taktische Kombinationen möglich.

Was man diesem wie anderen Spielen dieser Art vorwerfen kann, ist die mangelnde Interaktion. Im Prinzip spielt jeder für sich und versucht, aus einer ähnlichen Ausgangssituation und unter Einbeziehung neu hinzukommender Karten, Plättchen oder Würfelergebnisse etwas Besseres zu machen als die anderen. Das ist bei Take it easy, Choice bzw. Einstein, Würfel-Bingo, Don Qixote und so weiter ähnlich. Und wer dieses Prinzip nicht mag, wird auch mit Qwixx – Das Kartenspiel nicht warm werden.

Wird das Spiel oft gespielt, ist der Wertungsblock schnell aufgebraucht. Da wäre es nett gewesen, die Zettel doppelseitig zu bedrucken oder abwischbare Tableaus mitzuliefern. Aber Zusatzblocks können auch nachgekauft werden, wenn man keine Kopien anfertigen möchte.

Qwixx – Das Kartenspiel ist ein nettes, kleines Spiel für zwischendurch, das schnell erklärt ist und in Familien bzw. mit Kindern ebenso viel Spaß machen kann wie in reinen Erwachsenenrunden. Große taktische Tiefen sucht man hier vergebens, aber das macht nichts, denn das Spiel ist gut so, wie es ist; und mehr will es auch gar nicht sein.

Rezension Birgit Irgang

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Qwixx: Das Kartenspiel: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.05.14 von Birgit Irgang

Leserbewertungen

Leserwertung Qwixx: Das Kartenspiel: 4,0 4.0, 5 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.05.14 von Eassouira - Nettes Würfelspiel als Absacker oder für unterwegs.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.05.14 von Canis - Ein spaßiges aber belangloses sehr enfaches Spielchen, mit dem man gut und unterhaltsam die Zeit totschlagen kann.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.05.14 von Tim Mertens - Nicht ganz so locker wie das Original, macht aber fast genauso Spaß.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.04.15 von Andreas Arnold - ... teile die Meinung meines Vorgängers. Ganz nett, aber eher belanglos. Dann doch lieber mit Würfel.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.09.15 von Martin - Nicht ganz so gut wie das Würfelspiel. Aber es wird ein ganz anderes Spielgefühl vermittelt, daher hat es seine Daseinsberechtigung und landet immer wieder mal auf dem Spieltisch.

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