Rezension/Kritik - Online seit 31.05.2003. Dieser Artikel wurde 10568 mal aufgerufen.

Richelieu

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Autor: Michael Schacht
Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
Rezension: Kathrin Nos
Spieler: 2
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2003
Bewertung: 4,8 4,8 H@LL9000
4,3 4,3 Leser
Ranking: Platz 1309
Download: Kurzspielregel [PDF]
Richelieu

Spielziel

In den Rollen von Kardinal Richelieu und Königin Anna versuchen die beiden Spieler den größten Einfluss in neun Regionen Frankreichs und auf die militärische, klerikale und politische Macht zu erlangen.

Richelieu basiert auf Kardinal und König - Das Kartenspiel, das in Michael Schachts Eigenverlag Spiele aus Timbuktu erschienen ist.

Ablauf

Die neun Regionen Frankreichs, sowie die Mächte werden durch Karten symbolisiert. Jede Karte ist einer Region zugeordnet und kann ein oder zwei Wappen zeigen. Auf Karten mit nur einem Wappen kann zusätzlich ein Symbol abgebildet sein, das für eine der drei Mächte steht: Das Schwert ist dem Militär zugeordnet, der Turm der Politik und das Kreuz naheliegenderweise der Kirche.

Die 48 Karten werden in vier Reihen ausgelegt. Auf acht der Karten wird verdeckt je eines von vierzehn Spielplättchen gelegt (sechs der Plättchen spielen also nicht mit).

Abwechselnd nehmen die Spieler eine oder zwei der außen liegenden Karten und legen sie vor sich ab. Dabei darf die zweite Karte nur dann genommen werden, wenn beide Karten dieselbe Region zeigen und sie zusammen nur zwei Wappen besitzen.

Außerdem darf jeder Spieler pro Zug einen seiner drei Besitzmarker auf eine Karte in der Auslage einbringen. Diese Karte ist für den Mitspieler gesperrt. Dieser darf sie nur nehmen, wenn er dafür einen eigenen Besitzmarker opfert, d.h. ganz aus dem Spiel nimmt.

Liegt auf einer gerade aufgenommen Karte ein Spielplättchen, so nimmt man es verdeckt zu sich. Dieses enthält entweder ein Wappen oder ein Symbol, oder es erlaubt eine Sonderaktion, mit der man einen schon geopferten Besitzmarker zurückerhält.

Sobald alle Karten verteilt sind, werden die Siegpunkte verteilt: In jeder Region wird bestimmt, wer die echte Mehrheit an Wappen besitzt. Dieser Spieler erhält so viele Siegpunkte, wie er Wappen besitzt. Genau so wird mit den Symbolen verfahren. Hat ein Spieler jedoch in einer Region oder zu einem Symbol gar keine Karte, muss er fünf Minuspunkte in Kauf nehmen. Die Spielplättchen werden bei den Mehrheiten dazugezählt, retten jedoch nicht vor Minuspunkten.

Wer nun die meisten Siegpunkte besitzt, hat den Machtkampf um Frankreich gewonnen.

Variante:

Das Spiel endet bereits, wenn drei der vier Kartenreihen aufgebraucht wurden. Die Wertung bleibt unverändert.

Fazit

Spielmaterial: Die Spielkarten sind in gut unterscheidbaren Farben relativ schlicht gehalten. Dies kommt der Übersicht zugute, da auf jeder Karte mehrere Informationen enthalten sind: Zunächst sind dort die Wappen und Symbole, sowie der Name der Region abgebildet. Ferner ist angegeben, wie viele Wappen (nicht etwa Karten!) es insgesamt von dieser Region gibt. Man hat insgesamt jederzeit gut den Überblick über die aktuellen Mehrheitsverhältnisse.

Die Besitzmarker von Richelieu und der Königin sind beide in pink gehalten und unterscheiden sich nur durch verschiedene Symbole. Hier wäre es vielleicht hilfreicher gewesen, den Kontrast stärker zu gestalten.

Die erste Ausgabe (siehe Fotos) enthielt flache Karten, was in keiner Relation zu der Größe der Schachtel stand. Diese Ausgabe ist jedoch nicht mehr erhältlich. Die neue Ausgabe enthält solide Stanzteile, so dass das Spiel griffiger wird und sich die Karten in der Schachtel nicht mehr so verloren vorkommen.

Das Spiel: Richelieu spielt sich flüssig und bietet ein lockeres Spielgefühl. Es gibt viele Aspekte, auf die man achten muss: Zuerst gilt es natürlich, die Mehrheiten im Blick zu behalten. Andererseits ist es verheerend, von einer Region oder einem Symbol keine Karte zu besitzen, da man durch die Minuspunkte stark zurückgeworfen wird - immerhin entsprechen fünf Siegpunkte einer lukrativen Region (denn je Region gibt es zwischen fünf und zehn Wappen).

Weiterhin gilt es zu verhindern, dass der Gegner häufig zwei Karten einer Region nehmen kann. Auch die Spielplättchen sollte man nicht unterschätzen, da diese die Mehrheiten verändern können. Dies kann durch geschicktes Einsetzen der Besitzmarker geschehen, wobei man diese insbesondere im späteren Verlauf des Spiels durchaus auch opfern kann (und wird).

Nach einigen Partien bringt die Variante Abwechslung und neue Taktiken ins Spiel, da das Spielende variabel gehalten ist.

Obwohl man in jedem Zug nur acht Karten zur Auswahl hat, ist also vieles zu beachten, so dass hier eine gelungene Mischung aus Glück und Strategie vorliegt. Mit Richelieu liegt in der neuen Ravensburger Reihe "fun for 2" ein gelungener Einstand vor.

Vergleich mit Kardinal und König - Das Kartenspiel:

Der größte Unterschied ist die Spielerzahl: Das ursprüngliche Kartenspiel ist für drei bis fünf Personen konzipiert, während Richelieu mit genau zwei Personen gespielt wird.

Die Wertung bei Kardinal und König - Das Kartenspiel ist ausgefeilter und lässt die Verwandtschaft mit dem Brettspiel erkennen. Da in den einzelnen Regionen sogar unterschiedliche Wappen vorkommen, ist es schwieriger, die Übersicht zu behalten. Dies ist bei Richelieu besser gelöst, hier ist der Spielablauf flüssiger, und die Wartezeit zwischen den Spielzügen geringer - natürlich bedingt besonders durch die kleinere Spielerzahl. Daher gebe ich dem Zwei-Personen-Spiel Richelieu den Vorzug, während ich bei mehr Personen eher zum hervorragenden Brettspiel greifen würde.

Rezension Kathrin Nos

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Richelieu: 4,8 4,8, 10 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Kathrin Nos
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Alexander Broglin
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Angela Grünes
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Barbara Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Gartner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Jörn Griesbach
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Peter Nos
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Roland Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Stefan Hirsch

Leserbewertungen

Leserwertung Richelieu: 4,3 4.3, 16 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Tommy Braun
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Lena
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Andreas Haass
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Braz - Richelieu it wirklich ein nettes 2-Personen-Spiel. Kein Knaller (- da gibt es m.E. weitaus bessere 2-Personen-Spiele) aber doch spielenswert.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Hans-Peter - Durch zufaellige Kartenauslage verlaeuft jedes Spiel anders. Das macht es immer wieder interessant.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von BudsBalkan
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.06.04 von Andreas*
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.06.04 von Epimetheus
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.10.04 von Carsten Pinnow
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.11.04 von Pia Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.08.05 von Sarah Kestering
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.06.07 von Gabriele Petry
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.06.08 von Tim
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.05.10 von Matty - Schöne 2-Personen-Umsetzung von Kardinal und König, vielschichtig, mit angenehm stabilen "Karten", bei schnellem Einstieg und doch einiger Spieltiefe. Etwas schwierig ist es teilweise, den Überblick zu behalten, was zudem die Gefahr von Rechenorgien am Ende birgt.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.03.12 von Heidi - Wenn man dieses Spiel gewinnen will, artet es in eine Zählorgie aus, da man dann ständig zählt, wieviel Wappen oder Symbole der Gegner schon besitzt. Da es ca. 12 verschiedene Symbole gibt, habe ich da ständig den Überblick verloren und jede Runde von neuem gezählt. Die Bezeichnung mit den Regionen ist eigentlich völlig überflüssig, da es nur um die Wappen geht. Wem nur Taktik wichtig ist, dem wird das Spiel gefallen. Wem Kommunikation, Spaßfaktor oder ein ansprechendes Thema wichtig ist -> sucht woanders weiter. Ich fand es knochentrocken - unterm Strich: zählen, zählen, grübeln, Karte nehmen, warten, und wieder von vorn.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.09.18 von Thomas Z. - Einfaches Taktikspiel mit geringem Glücksfaktor. Die stabilen Karten gefallen gut, auch die immerhin 9 Farben sind einfach zu unterscheiden. Man muss allerdings ständig alles im Blick haben und Wappen, Kreuze etc. immer wieder zählen. Darunter leidet der Spielspaß und Wiederspielreiz, auch wenn durch die zufällige Kartenauslage jedes Spiel etwas anders läuft.

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