Rezension/Kritik - Online seit 23.12.2015. Dieser Artikel wurde 6086 mal aufgerufen.

Die geheimnisvolle Drachenhöhle

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Autor: Walter Obert
Carlo Emanuele Lanzavecchia
Illustration: Rolf Vogt
Verlag: Drei Magier Spiele
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 15 - 20 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2015
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 3010
Die geheimnisvolle Drachenhöhle

Spielziel

Vorbei die Zeiten, in denen kleine Drachen so etwas Popeliges wie Feuerwehrmänner werden wollten. Heutzutage müssen es schon Edelsteine sein, damit sich kleine Drachen bewegen. Wie unser Edgar hier. In dessen Höhle funkelt es wie irre, Schätze, wohin man nur blickt. Aber wo genau die sind, hat der kleine geschuppte Freund vergessen. Sollte er aber auf seinen Streifzügen durch die Höhle welche finden, spuckt er vor Freude Feuer ... oder tut zumindest so ...

Ablauf

Nachdem man alles Wichtige (den Drachen Edgar, die Edelsteinkarten und den Würfel) aus der Packung genommen hat, werden zuerst zwei rechteckige Platten reingelegt. Die sind innen mit kleinen Magneten bestückt, die Edgar "Feuer spucken lassen". Auf diese Platten kommt dann der Spielplan (einfache oder schwere Seite) und jeder Spieler erhält zufällig zwei Karten mit verschiedenfarbigen Edelsteinen. Dann kann die Schatzsuche beginnen.

Ist man am Zug, würfelt man und schiebt den Drachen genau um die gewürfelte Zahl von Feld zu Feld. Sollte die Flamme in seinem Mäulchen auf dem Endfeld leuchten, prüft man, ob eine der eigenen Edelsteinkarten mit der Farbe auf dem Endfeld übereinstimmt. Falls ja: JUCHUUUU!!! Die Karte legt man offen vor sich ab und zieht eine neue Karte (dabei immer darauf achten: nie zwei gleiche Farben haben. Sollte man eine gleiche Farbe ziehen, zieht man solange, bis man zwei verschiedene Farben hat). Dann ist der Nächste dran.

Falls die Flamme leuchtet und man die Farbe nicht hat oder Edgar am Ende kein Feuer spuckt: MÖÖÖP!!!! Dann ist ebenfalls der Nächste dran.

Wichtig ist: Sollte Edgar auf dem Weg zum Endfeld Feuer spucken, müssen sich alle diese Stellen gut merken und dann versuchen, den kleinen Drachen in ihrem Zug dorthin zu ziehen. Denn - nochmal zur Erinnerung: Man muss die gewürfelte Zahl genau ziehen und kann einen seiner Edelsteine nur dann abgeben, wenn Edgars Flamme auf dem letzten Feld leuchtet.

Würfelt man den Drachenkopf, hebt man Edgar hoch und setzt ihn auf ein beliebiges Feld.

So würfelt und schiebt sich jeder durch die Drachenhöhle, bis jemand sechs Edelsteine gefunden hat. Der oder die hat Edgar dann unglaublich glücklich gemacht ... bis der kleine Feuer speiende Dussel wieder vergessen hat, wo er die Klunker gelagert hat. Und alle zur nächsten Partie in die Drachenhöhle wandern.

Fazit

Gedächtnisspiele für Kinder gehen immer. Die Racker können sich zwar oft nicht merken, das Zimmer aufzuräumen, aber was wo in welcher Reihe liegt, das machen die im Schlaf.

Da ist es mal schön, dass diese Spieleform eine Variante bekommt, bei der es nicht um das Aufdecken von Karten geht, sondern die Gehirnleistung anderweitig angespornt wird.

Die geheimnisvolle Drachenhöhle geht so einen Weg. Hier muss man sich merken, wo der Drache leuchtet und versuchen, diese Felder genau zu erreichen. Klingt erstmal einfach, ist es aber überhaupt nicht. Da kommen sogar die kleinen Gedächtniswunder öfter ins Schwitzen.

Das liegt aber nicht nur an der Umsetzung des Spieles. Deshalb hier jetzt, was an Die geheimnisvolle Drachenhöhle nicht so gefällt:

  • Die Mechanik I: Die kleine leuchtende Flamme ist eine schöne Idee und für die Kinder eine tolle Sache. Da sich aber alle merken müssen, wann die Flamme wo leuchtet, stehen sich hier Idee und Mechanik manchmal im Weg. Denn die Kinder sind so begeistert vom Feuer spuckenden Drachen, dass sie ihn richtig anhimmeln, wenn die Flamme leuchtet ... aber sich meistens nicht merken, wo sie denn leuchtet. Das ist dann natürlich kontraproduktiv für ein Merkspiel.
  • Die Mechanik II: Nicht alle sehen die leuchtende Flamme gleich gut. Es kann oft passieren, dass Kinder sie gar nicht sehen und dementsprechend im "Dunkeln" durch die Höhle irren. Zudem ist es schwer, die Flamme leuchten zu sehen, wenn sehr viel Licht drauf scheint.
  • Die Mechanik III: Genau mit der gewürfelten Augenzahl auf das Zielfeld kommen zu müsen, ist ebenfalls eine tolle Idee. Aber für die Zielgruppe ab 5 ist das oft noch schwer umzusetzen. Da sind die Kinder noch zu sehr mit erfolgreichem Zählen beschäftigt und können die Brücke zum Vorplanen des eigenen Zuges schwer schlagen.

Man sollte bei Die geheimnisvolle Drachenhöhle die Altersangabe um ein Jahr höher setzen, denn ältere Kinder haben mit "genau die Würfelzahl gehen und den Drachen zum Leuchten bringen" wesentlich mehr Erfolg. Besonders auf der schwierigeren Strecke, auf der es nicht so viele Verbindungen zwischen den Feldern gibt und man noch genauer vorplanen muss. Da bewegen jüngere Kinder den kleinen Edgar gerne über Wege, die es gar nicht gibt. Das kann schon ein wenig frustig für sie werden.

Aber obwohl die oben erwähnten Kritikpunkte manchmal das Spiel ins Stocken bringen oder unnötig in die Länge ziehen: Einen Blick sollte man schon auf Die geheimnisvolle Drachenhöhle werfen. Die Regeln sind klar aufgebaut, das Material und die Verarbeitung - wie immer bei Drei Magier - super, und der Aufforderungscharakter ist für die Kleinen sehr hoch.

Es ist zwar kein Spiel, das Kinder monatelang fast jeden Tag spielen wollen. Aber es ist ein Spiel, das aufgrund der Thematik und des kleinen Edgars öfter als manch andere Kinderspiele auf den Tisch wandern wird. Und auch für einen längeren Zeitraum. Denn die Platten mit den Magneten sorgen wir reichlich Abwechslung in der Drachenhöhle. Jede Partie wird anders und der Spannungsbogen bleibt auch bestehen. Das ist schon ziemlich gut gemacht.

Und es ist - wie schon gesagt - endlich mal eine etwas andere Gedächtnisspiel-Variante.

Deshalb die Meinung hier vor Ort: angucken und mitsuchen!

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Die geheimnisvolle Drachenhöhle: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.09.15 von Christoph Schlewinski - Eine starke vier für ein schönes Kinderspiel.

Leserbewertungen

Leserwertung Die geheimnisvolle Drachenhöhle: 5,0 5.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.12.15 von Udo Möller - Die Drachenhöhle kommt bei unseren Kindern sehr gut an und wird immer mal wieder gefordert. Die Aufmachung ist sehr schön, die Kinder lieben es, den Drachen zum Feuerspeien zu bringen.

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