Rezension/Kritik - Online seit 09.02.2018. Dieser Artikel wurde 5123 mal aufgerufen.

Escape Room: Das Spiel – Virtual Reality

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Autor: keine Angabe
Verlag: Noris Spiele
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 3 - 5
Alter: ab 16 Jahren
Jahr: 2017
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 2796
Escape Room: Das Spiel – Virtual Reality

Spielziel

Escape Room - Das Spiel gibt es jetzt auch mit Virtual Reality. Mit Hilfe der VR-Brille sowie dem eigenen Smartphone können nun die Abenteuer in ganz neuen Dimensionen erlebt werden.

Ablauf

Die Box enthält zwei Escape-Spiele sowie die Virtual-Reality-Brille. Ehe man mit dem ersten Spiel beginnen kann, muss man die kostenlose App auf sein(e) Handy(s) laden.

Das Spiel funktioniert vom Prinzip her wie das Vorgängerspiel ohne Brille: Man liest den Einführungstext des ersten Kuverts laut vor und startet danach die Zeitmessung – entweder mit Hilfe der App auf einem zweiten Handy oder auch mit dem Chrono Decoder, falls man im Besitz von Escape Room – Das Spiel ist.

In den Kuverts befinden sich die unterschiedlichsten Dinge: Pläne, Zahlen- und Codetabellen, Fotos, Rasterfolien usw. Außer dem ersten Kuvert darf man alle weiteren erst öffnen, wenn man alle Aufgaben des ersten gelöst hat. Ist man der Meinung, dies geschafft zu haben, gibt man den Code in sein Zweithandy ein oder steckt die entsprechenden vier Schlüssel in der richtigen Reihenfolge in die vier Schlitze des Chrono Decoders. Danach ertönt entweder ein Erfolgs- oder ein Misserfolgssignal, so dass sich die Gruppe entweder dem nächsten Kuvert widmen darf oder mit dem aktuellen Rätsel weitermachen muss.

Damit es auch vorwärts geht, wenn man der Lösung nicht selbst auf die Spur kommt, gibt der Decoder in bestimmten Abständen (meist sind es 5 bis 10 Minuten) ein Signal, welches das Lesen eines Hinweises erlaubt. Diese Hinweise sind durchnummeriert und dürfen nur in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.

Nach 60 Minuten sollte man die Lösung gefunden haben – andernfalls hat man verloren. Allerdings zählt der Chrono Decoder dann die Zeit wieder aufwärts und es kann weiter getüftelt werden, wenn die Gruppe das wünscht.

Bei den beiden Abenteuern in dieser Packung geht es einmal um ein defektes U-Boot, das die Gruppe zum rechtzeitigen Auftauchen bringen muss, in dem sie die richtigen Instrumente bedient. Im zweiten Fall stürzt ein Helikopter hinter feindlichen Linien ab. Per Funkruf wird um Rettung gebeten – diese kann aber nur erfolgen, wenn die Gruppe die genaue Absturzstelle ermitteln kann.

Fazit

Das Herz des Spiels ist bei dieser Ausgabe nicht der Chrono Decoder (auch wenn er – falls vorhanden - mitspielen darf), sondern die VR-Brille, die mit Hilfe eines Smartphones aktiviert wird. Hier beginnen bereits die Schwierigkeiten, von denen Escape Room – Das Spiel trotz des technischen Chrono Decoders verschont blieb. Denn nicht alle Smartphones sind zum Spielen geeignet. Man benötigt auf seinem Handy viel freien Speicherplatz (2000 MB), worauf auf der Schachtel nicht hingewiesen wird.

Für alle anderen bleibt zu hoffen, dass sie das Kleingedruckte auf der Schachtelrückseite gelesen haben, denn das Handy benötigt bestimmte technische Voraussetzungen, damit alles funktioniert: Das Display darf nicht größer als 6 Zoll sein, es muss sich um eine Android Version 4.1 (oder höher) bzw. um ein Apple iPhone 5 (oder höher) mit iOS 8. oder höher handeln. Außerdem benötigt das Smartphone ein eingebautes Gyroskop.

Das iPhone, mit dem wir spielten, machte auch nicht anstandslos mit. Während der Probelauf vor dem ersten Spiel funktionierte, öffnete sich dann beim ersten Spiel das Bild nicht mehr. Erst dachte ich, das läge vielleicht daran, weil ich das Spiel schon mal gestartet hatte. Deshalb versuchte ich es dann mit dem zweiten Spiel, bei dem alles anstandslos funktionierte.

Am nächsten Tag probierte ich noch einmal mit dem ersten Spiel mein Glück. Wieder erfolglos. Dabei entdeckte ich ein Zeichen auf dem Handy-Display. Als ich dieses anklickte, erhielt ich die Meldung "Gerät wechseln - Default Cardboard".

Ich bin nicht gerade ein Technik-Genie und solche Meldungen lassen meinen Puls gleich in die Höhe schnellen. Glücklicherweise fand ich recht schnell eine neue Cardboard-App. Nach dem Download frage diese App aber nach dem QR-Code meiner Brille. Tja, Fehlanzeige, denn weder auf der Schachtel, noch auf der Brille noch in der Spielregel war ein QR-Code zu finden. Verärgert legte ich alles in Ecke, um es einige Tage später wieder hervorzuholen. Und siehe da, plötzlich funktionierte alles. Keine Ahnung, warum.

Wer das Spiel ausprobieren möchte, muss sich also darauf einstellen, dass nicht alles auf Anhieb reibungslos funktioniert. Und wie ist das Spielgefühl, wenn das Ding endlich läuft?

Es ist natürlich ein Plus, dass plötzlich bewegte Bilder und Geräusche mitspielen dürfen, was vorher nicht der Fall war. Anfangs dachte ich, um die Brille wird es ein ziemliches Gerangel geben, weil sie ja nur einer "aufsetzen" (oder vielmehr "vor die Nase halten") darf. Aber das war überhaupt kein Problem. Die meisten Mitspielender hatten recht bald genug davon, in den Kasten zu starren und gaben die VR-Brille gerne an den nächsten weiter. Die einen, weil sie ein leichtes Schwindelgefühl verspürten (wovor ein beiliegender Zettel auch warnt), die anderen, um nicht alleine die Verantwortung für übersehene Fakten übernehmen zu müssen.

Denn darin liegt natürlich der Nachteil der Brille. Die Gruppe schaut nicht gleichzeitig auf Bilder oder Zeichnungen, wo durch simples Vor-sich-hin-murmeln oft eine Kettenreaktion ausgelöst wird, indem ein Geistesblitz den nächsten generiert.

Das Spielen mit dem Chrono Decoder und der VR-Brille erwies sich in unserer ersten Partie als sehr anstrengend. Der Decoder dudelt vor sich hin, die Brille tut das ebenso. An der Brille darf man den Ton nicht abstellen, weil man sonst die Hinweise nicht hört und am Decoder kann man den Ton nicht ausmachen. Dieses Synchron-Gedudel ging am Schluss allen ziemlich auf die Nerven. Das zweite Abenteuer spielten wir mit einem zweiten Handy, bei dem wir einfach den Ton ausmachten - das war dann viel entspannter!

Auch hier kann man jedes Abenteuer nur einmal spielen, es danach jedoch weiterschenken oder verleihen, denn die benutzten Teile (zu erkennen am Druckersymbol) kann man von der Seite www.escaperoomthegame.com herunterladen und ausdrucken, um damit die Originale zu ersetzen.

Die 3D-Bilder sind gut gemacht. Und ich habe zwar keine Ahnung, wie das technisch funktioniert, aber per Tastendruck auf die VR-Brille kann man einen Teil der Bilder anklicken und heranzoomen sowie evtl. Codes eingeben usw. Die Rätsel fand ich spannend - wenn auch einige davon sehr, sehr knackig waren, so dass sie nur geübten Escape-Room-Spielern zu empfehlen sind - andere würden vermutlich frustriert sein und den Spaß an dieser Art von Spiel verlieren, ehe er überhaupt begonnen hat. Die Abenteuer konnten wir nicht in 60 Minuten lösen. Ich finde es aber auch nicht schlimm, wenn ich eine Weile länger an dem Spiel Spaß habe.

Einmal mehr hat sich gezeigt, dass man gut daran tut sich zu viert oder fünft - am besten noch gemischt mit Jung und Alt - in den Escape Room zu begeben, denn dann ergänzt man sich mit den Ideen meistens wunderbar.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Escape Room: Das Spiel – Virtual Reality: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.01.18 von Sandra Lemberger

Leserbewertungen

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