Rezension/Kritik - Online seit 21.04.2019. Dieser Artikel wurde 3740 mal aufgerufen.

Feiner Sand

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Autor: Friedemann Friese
Illustration: Harald Lieske
Verlag: 2F-Spiele
Rezension: Marcus Janka
Spieler: 1 - 4
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2018
Bewertung: 2,7 2,7 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 5805
Feiner Sand

Spielerei-Rezension

Spielereikritik: Aus Sand gebaut

Deckbauspiele erfreuen sich seit Dominion großer Beliebtheit. Mit Feiner Sand stellt Friedemann Friese das erste Deckabbauspiel vor. Wir bauen dabei Sandburgen und hoffen, unsere Karten schnellstmöglich reduzieren zu können.

Jeder Spieler bekommt ein Tableau, einen Holzring, eine Holzscheibe in Spielerfarbe sowie seine Symbolkarte und eine gelbe Aktionskarte. Die Symbolkarte wird zwischen ihn und den linken Nachbarn gelegt.

Ferner erhält jeder einen Kartenstapel mit dreißig Karten, die für die erste Partie bereits vorsortiert sind. Vom Kartenstapel werden die ersten sechs Karten gezogen. Alle spielen gleichzeitig. Jeder legt seine Holzscheibe in die Mitte. Er zeigt damit an, dass er seinen Zug noch nicht beendet hat.

Im ersten Schritt des Zuges werden Karten vom Nachziehstapel gezogen. Man beginnt mit zwei Karten, wobei der Wert durch das Auslegen grüner Karten erhöht werden kann. Danach steht die Entscheidung an, Handkarten zu bauen oder weitere Karten zu ziehen. Zur Visualisierung der Entscheidung schiebt man seinen Holzring auf das entsprechende Feld, denn in der Hitze des Gefechts wird leicht vergessen, dass dies eine Entweder-oder-Entscheidung ist. Beim zusätzlichen Ziehen der Karten beginnt man wieder mit zwei, wobei die Anzahl mit blauen Karten aufgerüstet werden kann.

Wer sich für das Bauen entscheidet, kann eine Karte bauen. Dazu müssen die Baukosten der Karte aus den verbleibenden Handkarten bezahlt werden. Jede Karte ist eine Münze wert, manche Münzkarten mehr. Die Karte wird gemäß den Farben unter dem Tableau abgelegt. Erweiterte Baumöglichkeiten bieten die roten Karten. Sandburgen haben keine Funktion, sollten aber gebaut werden, um den Kartenstapel zu reduzieren. Die gelben Aktionskarten werden neben das Tableau gelegt. Sie können ein Mal pro Zug genutzt werden. Jeder Spieler startet mit einer Aktionskarte, die es ermöglicht, eine Karte auf die eigene Symbolkarte abzulegen.

Zum Abschluss wird geprüft, wie viele Karten man für den nächsten Zug behalten darf. Das Handlimit startet bei drei, wobei es sich mit dem Bau von lila Karten erweitern lässt. Damit ist der eigene Zug beendet und man nimmt seine Holzscheibe aus der Mitte.

Sind alle fertig, wird geprüft, ob auf jeder Symbolkarte zwischen den Spielern mindestens eine Karte liegt. Ist das der Fall, nehmen alle die oberste Karte des Stapels zu ihrer Rechten. Ist mindestens ein Stapel leer, sind die Mitspieler Karten losgeworden, ohne selbst welche zu erhalten.

Ist der Nachziehstapel eines Spielers leer, wird der gemischte Ablagestapel zum neuen Nachziehstapel. Hat jemand nicht genügend Karten in seinem Nachziehstapel bzw. Ablagestapel, um genug Karten nachzuziehen, neigt sich die Partie dem Ende zu. Wer nach einer weiteren Runde die wenigsten Karten nicht gebaut hat, ist der König der Sandburgen.

Feiner Sand bietet einen einfachen Spielablauf sowie das neue Spielgefühl, möglichst schnell Karten zu verbauen und loszuwerden. Dabei ist natürlich wie beim Deckbau auf einen ausgewogenen Aufbau seines Tableaus zu achten. Grüne Karten sind fast immer den Bau wert. Es bringt meist wenig, durch blaue Karten viele Karten nachziehen zu können, wenn man nicht gleichzeitig lila Karten gebaut hat, um mehr Karten in die nächste Runde mitzunehmen. Meist lohnen sich viele Karten nur, wenn man mehrere Karten in einem Zug bauen kann. Im Idealfall bleibt genau eine störende Karte übrig, um sie an den Nachbarn weiterzugeben. Mit jeder Karte, die weitergeben wurde, ohne selbst eine zu bekommen, rückt der Spielsieg näher. Der Spielausgang ist bei annähernd gleich guten Spielern sehr knapp, sodass einen das Gefühl beschleicht, die Ergebnisse hingen vom glücklichen Mischen ab.

Wer gerne solitär gegen andere spielt, wird an Feiner Sand seine Freude haben. Immer ist man mit der optimierten Reduzierung des eigenen Kartendecks beschäftigt. Die Entscheidungen für einen gleichmäßigen Abbau wollen gut durchdacht sein, wobei die gezogenen Karten die taktischen Grenzen darstellen. Dies ist für Optimierer reizvoll, wird jedoch von anderen Mitspielern eher als staubtrocken empfunden. Das gleichzeitige Spielen bindet die Spieler ständig in das Geschehen ein. Dazu müssen alle mit den Regeln vertraut sein und sie selbst anwenden können. Daher wird empfohlen, die ersten Züge nacheinander zu spielen, um eventuelle Spielfehler zu erkennen. Dass die Mitspieler regelfest und ehrlich sind, ist Vorrausetzung für langanhaltendes Spielvergnügen.

Feiner Sand folgt dem Fabelkonzept. Die Karten sind für die erste Partie bereits vorsortiert. In weiteren Partien können drei Karten der Ausgangskarten gegen drei neue Karten ausgetauscht werden, wobei alle die gleichen Karten austauschen, womit bis zum Mischen der Karten Chancengleichheit gegeben ist. Die weiteren 27 Karten bringen mehr Abwechslung ins Spiel, wobei die Interaktion bis auf sehr wenige Ausnahmen nicht erhöht wird.

Die Regel führt gut in das Geschehen ein. Sie stellt die einzelnen Karten anschaulich dar. Das Spielmaterial entspricht den Anforderungen. Die Baumaschinen auf den Karten lassen Großbaustellenatmosphäre aufkommen.

Wer gerne gemeinsam für sich alleine Karten optimiert, findet mit Feiner Sand einen guten Vertreter der Deck(ab)bauspiele.

Rezension Marcus Janka

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Feiner Sand: 2,7 2,7, 3 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.04.19 von Marcus Janka
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.10.18 von Udo Kalker - Grundsätzlich mal wieder eine innovative Idee, sein Deck abzubauen anstatt es aufzubauen. Hier spielt man parallel und hat irgendwie außer dem "Schenken" keinerlei Interaktion ... Also eine Art Multiplayer Solitair. Das macht keinen Spaß.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.12.18 von Michael Kahrmann - Was war denn das? Spielen wir gemeinsam oder wie hier jeder für sich alleine. Mir viel zu solitär und damit auch zu langweilig.

Leserbewertungen

Leserwertung Feiner Sand: 4,0 4.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.04.19 von rana - Als Solitärspiel 6 Punkte! Funktioniert einwandfrei und die Idee des "rückwärtswettlaufs" finde ich auch super. Für eine Spielrunde nicht so wirklich ausgelegt, da es weiterhin ein Solitär bleibt. Auch das Schenken sehe ich nicht als Interaktion, da es einfach nur ein Nachteil ist, den Teil des Spielzugs nicht zu erfüllen. Für 2-4 Spieler ein Spielreiz 2,5 Punkte.

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