Rezension/Kritik - Online seit 26.09.2008. Dieser Artikel wurde 7889 mal aufgerufen.

Geheime Welt IDHUN

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Autor: keine Angabe
Illustration: Jose Luís Navarro
Verlag: Goldsieber Spiele
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 6
Dauer: 30 - 60 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2007
Bewertung: 1,5 1,5 H@LL9000
1,0 1,0 Leser
Ranking: Platz 6427
Geheime Welt IDHUN

Kompakt - Kritik

Als einer von sechs Helden zieht man per Würfel über eine großformatige, grafisch sehr ansprechende Landkarte. Das Ziel ist ein Turm, in dem der böse Gegner haust, den es am Ende zu besiegen gilt. Da am Anfang im Vergleich zum übermächtigen Gegner alle sehr schwach sind, lautet die Devise, Erfahrung und Kraft zu sammeln, um den Endkampf erfolgreich ausfechten zu können. Was man dafür braucht, erhält man unterwegs durch Bekämpfen von Gegnern und Sammeln von Ausrüstungskarten. Trifft man auf einen Gegner, weil man eine Feindeskarte gezogen hat, wird der eigene Spielwert zum Würfelwurf addiert. Ein Mitspieler würfelt für den Gegner und wer das höhere Ergebnis erzielt, gewinnt den Kampf. Gewinnt man, darf man die Karte behalten, verliert man, muss man einen Lebenspunkt abgeben – selbstredend, dass die Lebensenergie irgendwann erschöpft ist, was in diesem Spiel bedeutet, dass man von vorne beginnen muss.

Alles in allem ein simples Fantasyspiel, welches sowohl hinsichtlich Material als auch Spielablauf eine Menge Schwachpunkte aufweist:

· Die Standfüße der Figuren sind viel größer als die Lauffelder, so dass man meistens nicht genau weiß, wo man eigentlich im letzten Spielzug stehen geblieben ist. Zumal sich theoretisch auch noch mehrere Figuren ein Feld teilen dürfen.

· Zwei der drei unterschiedlichen Kartenrückseiten kann man farblich kaum unterscheiden. Da die drei Kartenstapel unterschiedliche Schwierigkeitsgrade hinsichtlich der Gegner aufweisen, ist es aber unbedingt notwendig, die Karten richtig zu sortieren. Auch die Kartentexte sind auf den farbigen Hintergründen nicht immer gut lesbar.

· Im ersten Streckenabschnitt, der die Farbe blau aufweist, kann man die blauen Sonderfelder, auf denen nichts passiert, kaum von den normalen grauen Feldern unterscheiden.

· Die Regel sowie die Kartentexte sind nicht immer ganz eindeutig formuliert und lassen so manche Fragen unbeantwortet.

· Der Oberbösewicht Ashran, den es zu besiegen gilt, ist im Vergleich zu den Helden unglaublich stark, und er muss – anders als die üblichen Feinde – dreimal besiegt werden. Ein wahrhaftig schwieriges Unterfangen, das selten beim ersten Mal gelingt. Selbst wenn man den Vorschlag des Verlages berücksichtigt, seine Werte um zwei zu reduzieren, ändert dies nicht sonderlich viel an der Schwierigkeit, dieses Ziel zu erreichen.

· Das Spiel wird nur von den Karten und vom Würfelglück gesteuert. Man hat also keinerlei Einfluss auf das Geschehen. Eigentlich hat man im ganzen Spiel nur drei Entscheidungen zu treffen: Gehe ich am Start links oder rechts, wähle ich für den Kampf den Stärke- oder Geisteswert und wann fühle ich mich stark genug, meinem Gegner gegenüber zu treten.

· Manche Karten gelten drei Runden lang. Es gibt keinerlei Marker, um diese drei Runden festzuhalten. Und ganz schwierig wird es, wenn mehrere Spieler solche Karten unmittelbar hintereinander ziehen.

· Auch, wenn man nach Limbhad, dem Ort, wo man hilfreiche Ausrüstungskarten erwerben kann, springt, wird es schwierig. Denn nach dem dortigen Aufenthalt sollte man von da aus wieder weiterziehen, wo man zuvor die Reise unterbrochen hat. Auch hierfür gibt es kein Spielmaterial, welches das Erinnerungsvermögen unterstützt.

· Sämtliche eigenen Werte muss man auf einem Zettel festhalten – hier hätten ein bisschen größere Charaktertafeln mit verschiedenfarbigen Punkten zum Festhalten der einzelnen Werte bestimmt ein wenig mehr Flair ins Spiel gebracht.

· Wie es die Verlagstestspieler geschafft haben, dieses Spiel nach 30 bis 60 Minuten zu beenden, ist mir rätselhaft. Selbst im Spiel zu zweit kann man mit etwas Glück und sehr zügigem Spielen die 60 Minuten gerade mal so packen. Aber auch nur dann, wenn man Ashran am Ende nicht unbedingt besiegen will, sondern einfach nur das Spiel schnellstmöglich beenden möchte. Denn wenn man vernünftige Ausrüstungsgegenstände sammeln will, um im Endkampf auch nur ansatzweise eine Chance zu haben, braucht man einfach eine gewisse Zeit. Ansonsten kann man davon ausgehen, dass man zu den 60 Minuten ab der dritten Person pro Mitspieler mindestens 15 Minuten dazurechnen kann. Im Spiel zu sechst wird Geheime Welt Idhun also fast zu einem abendfüllenden Spiel.

Wer ist nun eigentlich die Zielgruppe für dieses Spiel? Aufgrund der eigentlich sehr einfach gehaltenen Regeln wohl eher Kinder. Auch 8-Jährige verstehen das Spielprinzip schon gut. Jedoch brachten weder sie noch ältere Mitspieler die Ausdauer auf, mit Spaß bis zum Ende des Spiels dabei zu sein.

Vielleicht finden Leute, die die gleichnamigen Romane gelesen haben, Freude an dem Spiel, weil sie sich mit Namen und Begriffen aus der Fantasiewelt konfrontiert sehen. Für Nichtkenner dieser Bücher ist Geheime Welt Idhun jedoch nicht reizvoll genug, um sich eine Stunde oder länger an den Spieltisch zu setzen. Auf Geheimnissuche werde ich in Zukunft also anderswo gehen. Schade, denn die grafische Umsetzung des Spiels hätte Lust auf mehr gemacht!

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Geheime Welt IDHUN: 1,5 1,5, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.08.08 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.09.08 von Kathrin Nos - Material ist unbrauchbar (zu große Standfüße der Figuren), Spiel dauert viel zu lang und ist zu glückslastig. Und: Was soll die Sonderfähigkeit der einen Figur, welche die anderen Charaktere heilen kann?!

Leserbewertungen

Leserwertung Geheime Welt IDHUN: 1,0 1.0, 3 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.09.08 von jyrkki - Nach erstem positiven Eindruck wegen der scheinbar guten Ausstattung kommt die große Enttäuschung - eines der schlechtesten Spiele, die ich kenne
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.05.13 von docholz - Für 5 Euro im Ramsch gekauft. Das waren noch 5 Euro zuviel! Fürchterlich!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.04.14 von Mario Magersuppe - Den Aussagen von Sandra kann ich devintiv zustimmen. Wir haben zu zweit gespielt, nach gewisser zeit waren wir nur genervt, mich hatte allerdings dann nach so 3-4 Stunden der ergeiz gepacktdas Spiel komplett zu spielen. Wir haben am Folgetag dann weiter gespielt und es wurde immer lustiger, denn eigentlich haben wir nur noch gewürfelt um zum "Endgegner" zu kommen, Gegener auf dem Weg waren wir haushoch überlegen, geschweige den das wir schaden nehmen konnten da wir uns im Prinziep gleich wieder Heilten. Aber die Grafik ist schon schön ^^

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