Rezension/Kritik - Online seit 23.09.2006. Dieser Artikel wurde 7378 mal aufgerufen.

Räuber

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Autor: Wolfgang Kramer
Illustration: Theiss Heidolph
Frank Stark
Verlag: Nürnberger Spielkartenverlag
Rezension: Roland Winner
Spieler: 2 - 5
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2006
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 4405
Download: Kurzspielregel [PDF]
Räuber

Spielziel

Die Mitspieler (Räuber) packen sich Säcke voll Beutekarten und sind sich deren nie sicher, da oft genug ein Sack von einem anderen Räuber „rechtmäßig“ übernommen wird. Doch erst zum Spielende ist Kassensturz und bis dahin passiert noch manches.

Ablauf

Im Spiel sind 9 Sackkarten mit den Werten 26, 27, 28, 29, 45, 45, 70, 70, 100. Diese Sackkarten werden offen in der Tischmitte ausgebreitet. 54 Beutekarten (2 x Wert 2, 3 x Wert 3 usw. bis 10 x Wert 10) und 12 Räuberkarten werden zu einem verdeckten Nachziehstapel gemischt.

Wer am Zug ist, legt genau 1 Beutekarte offen auf einen beliebigen Sack.

Liegt der Sack noch in der Tischmitte, darf man ihn samt Karte zu sich holen. Einen fremden Sack darf man rauben, wenn man eine Karte gleichen Wertes wie die oberste Karte des Sackes darauf legen kann. Der Sack samt Karten kommt zum neuen Besitzer.

Einige Regeln müssen aber beachtet werden:

  • Die Summe der Beutekarten in einem Sack darf nie den Sackwert (z. B. 70) überschreiten.
  • Der Besitzer eines Sackes darf jederzeit die enthaltene Beute nachzählen.
  • Sollte durch Kartenablage auf einen Sack der Sackwert überschritten werden, muss der Besitzer das sofort mitteilen, da der ablegende Räuber dann woanders aktiv werden muss.
  • Der Kartenstapel auf einem Sack muss immer so ausgerichtet sein, dass er im richtigen Wertbereich liegt. Die Sackkarten haben an ihren Rändern Angaben (z. B. 0 – 15), die besagen, dass sich die Summe der Beute im Sack aktuell im Bereich dieser beiden Zahlen bewegt.

Der optimale Zug ist aber, „einen Sack dicht zu machen“: Legt man eine Beutekarte auf einen Sack und trifft genau den Sackwert lt. Sackkarte, macht man ihn dicht und legt die mit der Rückseite nach oben gedrehte Sackkarte oben drauf. Dieser Sack ist dem aktuellen Räuber nun sicher und er zählt, ehrlich wie er nun mal ist, den Miträubern die Beutekarten vor. Säcke mit einem Wert >30 zählen zum Schluss ihren einfachen Sackwert, Säcke unter Wert 30 bringen doppelten Sackwert (z. B. 26 x 2).

Nun sind da noch die 12 Räuberkarten, die da, wo sie abgelegt werden, entweder das Nachzählen der Beute im Sack erlauben, oder als 2. Karte auf einer Räuberkarte den Sack stehlen.

Nach erfolgter Aktion zieht der aktuelle Spieler 1 Beutekarte nach und der nächste Spieler im Uhrzeigersinn ist an der Reihe.

Spielende:

Nach abgeräumtem Nachziehstapel wird solange weiter gespielt, bis jeder Spieler nur noch 1 Handkarte hält. Diese werden aufgedeckt und gleiche Karten sind aus dem Spiel. Die übrigen Karten werden in Folge ihrer Werte absteigend gespielt.

Wertung: Dicht gemachte Säcke zählen mit ihrem hinten aufgedruckten Wert, offene Säcke werten mit der enthaltenen Beute. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme aus allen Säcken.

Fazit

Zunächst erfreut eine tadellose Spielregel in einem der Schachtel gut angepassten Format, die umfassend und sehr gut mit Beispielen unterlegt die Spielmechanismen erläutert. Dann gibt es eine schöne Ausstattung in Form einer schmalen feinen Spielschachtel im edlen schwarzen Design sowie gut griffigen und übersichtlichen Spielkarten.

Räuber ist sehr interaktiv und fordert seine Mitspieler zu regen Gehirnaktivitäten auf. Die ständige Gefahr, einen gut mit Beutekarten gefüllten Sack zu verlieren, hält auf Trab, wie auch die Überlegungen, wer noch welche Karten haben und damit interessante Säcke an sich ziehen könnte. Bei den turbulenten Besitzerwechseln ist es nicht leicht, die Übersicht zu behalten. Doch man kann aufgrund der bekannten Häufigkeit der Beutekarten (z. B. gibt es die 3 dreimal, die 4 viermal usw.) durchaus zielgerichtet vorgehen und dabei die Kenntnis über schon gespielte Karten nutzen, um das Glückselement etwas zu reduzieren. Leider ist man aber nicht geschützt davor, dass jemand einen Sack dicht macht, also den genauen Wert mit einer Karte erreicht. Gerade hier liegt der Anreiz, eben selbst anderen Spielern zuvorzukommen. Man hofft und bangt, ob ein anderer Spieler schneller einen angepeilten Sack sichern kann.

Ganz klar ist, und das muss hier gesagt werden: Räuber ist ein echtes Ärgerspiel und wirklich nur relaxten Spielern zu empfehlen, die damit klarkommen, bereits lang erarbeitete Punkte im letzten Moment zu verlieren. Der Glücksfaktor ist doch recht hoch und oft können mehrere Räuberkarten in Folge einen Sack ständig einem neuen Besitzer zuführen. Risikofreudige Spieler mit guten Merkfähigkeiten sind bei Räuber in ihrem Element, andere werden gefrustet der ersten Partie nie eine weitere folgen lassen. Ich sehe Räuber als reines Fun-Spiel, taktische Überlegungen sind möglich und bringen manchmal Erfolg, aber meistens verpuffen sie aufgrund unwägbarer Ereignisse.

Rezension Roland Winner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Räuber: 4,0 4,0, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.09.06 von Roland Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.09.06 von Frank Gartner

Leserbewertungen

Leserwertung Räuber: 4,0 4.0, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.04.07 von Beate Bindrim - Kein Spiel für Schlafmützen... Man muss schon die ganze Zeit rechnen und aufpassen, um mit den richtigen Karten die Säcke "zuzumachen". Ist schon spannend!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.05.16 von Tim - Ganz nettes Ärgerspiel. Mich stört allerdings die Memory-Komponente.

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