Rezension/Kritik - Online seit 09.01.2005. Dieser Artikel wurde 11136 mal aufgerufen.

Razzia

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Autor: Reiner Knizia
Illustration: Comicon S.L.
Verlag: AMIGO
Rezension: Uta Weinkauf
Spieler: 2 - 5
Dauer: 45 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2004
Bewertung: 3,8 3,8 H@LL9000
4,5 4,5 Leser
Ranking: Platz 4841
Download: Kurzspielregel [PDF]
Razzia
Auszeichnungen:1992, Spiel des Jahres Empfehlungsliste

Spielziel

In seinem Versteigerungsspiel RAZZIA! legt Reiner Knizia seinem alten Spieleklassiker RA, der 1999 bei Alea erschienen war, ein neues Gewand an. Dieses Mal übernimmt jeder Spieler die Rolle eines Familienoberhauptes einer ehrenwerten Gesellschaft. Mit Schecks versucht jeder Spieler verschiedene Beutekarten zu ersteigern. Aber Vorsicht! Wartet man mit dem Einsatz seiner Schecks zu lange, trifft man mit Sicherheit früher oder später auf einen der 7 Polizisten, die sich am Ort des Geschehens auf die Lauer gelegt haben. Wird man bei so einer Razzia geschnappt, platzt der Coup. Als Sieger wird der Spieler hervorgehen, der nach 3 Durchgängen die meisten Beutekarten ersteigern konnte.

Ablauf

Das Spiel besteht aus 6 verschiedenen Beutesorten, 21 Polizisten, 6 Infokarten für die Wertung und 16 Schecks in den Werten von 1.000 bis 16.000 Geld.

Am Anfang einer Partie wird die Tafel in die Tischmitte gelegt. Jeder Spieler wird mit einer Infokarte und 3 bzw. 4 Schecks (abhängig von der Spielerzahl) ausgestattet. Der Scheck mit dem Wert 1.000 wird neben die Tafel gelegt. Die 120 Karten werden gut gemischt und in zwei gleichgroße Stapel aufgeteilt. Der Spieler mit dem höchsten Scheck beginnt. Jedem Spieler stehen nun 3 Aktionsmöglichkeiten zur Verfügung, von denen er eine Möglichkeit wählen muss.

1. Die Versteigerung

Der Spieler nimmt sich eine Karte von einem der verdeckten Stapel und legt sie, wenn es sich um eine Beutekarte handelt, unterhalb des Schecks in Pfeilrichtung aus. Wird allerdings ein Polizist aufgedeckt legt man diese Karte oberhalb des Schecks ab und das Spiel wird kurz unterbrochen. Nun gibt es eine normale Versteigerung. Neben der Tafel in der Tischmitte dürfen maximal 7 Beutekarten ausliegen, ansonsten kommt es ebenfalls sofort zu einer normalen Versteigerung.

Was ist unter einer normalen Versteigerung zu verstehen? Jeder Spieler ist nun genau 1 x an der Reihe und bietet einen seiner Schecks oder passt. Weitere Schecks, die von den Mitspielern im Uhrzeigersinn geboten werden, müssen immer einen höheren Wert haben, oder der Spieler steigt aus dieser Bietrunde freiwillig aus. Den Zuschlag erhält der Spieler, der den höchsten Scheck geboten hat und nimmt sich alle Beutekarten und legt sie offen vor sich aus. Nun tauscht er seinen gebotenen Scheck gegen den Scheck in der Tischmitte. Diesen legt er verdeckt neben sich und benötigt ihn erst im nächsten Durchgang wieder. Alle anderen Spieler erhalten ihren Scheck zurück.

2. Der Dieb

Hat ein Spieler in seinem Familienbesitz einen Dieb, kann der diesen nutzen, um eine beliebige Beutekarten aus der aktuellen Auslage zu klauen. Hat dieser sein Werk vollbracht, legt man ihn wieder zurück in die Schachtel. Besitzt ein Spieler mehrere Diebe, kann er auch mehrere Diebe auf einmal einsetzen.

3. Die Zwangsversteigerung

Ein Spieler ruft eine Zwangsversteigerung aus und unterbricht den Spielablauf. Die Zwangsversteigerung wird sofort mit den in der Auslage liegenden Karten durchgeführt. Dieser Versteigerung läuft genau so wie eine normale Versteigerung ab, mit einem Unterschied: Sollten alle Spieler bei dieser Bietrunde passen, muss derjenige, der die Zwangsversteigerung ausgerufen hat, einen Scheck bieten.

Hat ein Spieler alle seine Schecks eingesetzt, scheidet er aus dem laufenden Durchgang aus. Die restlichen Spieler spielen so lange weiter, bis alle Schecks geboten wurden. Ein Durchgang endet sofort, wenn entweder alle Spieler ihre Schecks eingesetzt haben oder wenn 7 Polizisten in der Tischmitte ausliegen. In beiden Fällen kommt es dann sofort zur Wertung und es werden keine Aktionen mehr durchgeführt.

Gewertet wird in den ersten zwei Spielrunden wie folgt: Alle Spieler erhalten für ihre Beutekarten Punkte, die sich in ihrem Familienbesitz befinden. Einzige Ausnahme: Die Geschäfte werden in den ersten beiden Runden nicht berücksichtigt, diese werden erst in der letzten Runde gewertet. Nach einem Durchgang beginnt der nächste mit den Schecks, die sich im jeweiligen Besitz des Spielers befinden. Diese legt er offen vor sich aus. Beutekarten, die noch in der Tischmitte verblieben waren, kommen verdeckt in die Schachtel. Der Spieler mit dem nun höchsten Scheck ist neuer Startspieler.

Spielende:

Nach der 3. Wertung werden nun zusätzlich zu den Beutekarten die Punkte für die Wertung der Geschäfte und sowie der noch im eigenen Familienbesitz verbliebenen Schecks gezählt. Bei den Schecks addiert jeder Spieler die Summe aller seiner Schecks: Wer die höchste Summe vorweisen kann, erhält weitere Punkte. Der Spieler, der am Ende die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt das Spiel.

Fazit

Das Material von RAZZIA! finden wir in einer gewohnt guten Amigo-Qualität wieder. Die Karten sind schön gestaltet und sogar der Kartenrückseite wurde ein zum Thema passendes Äußeres verliehen.

Die Spielregel ist sehr verständlich und lückenlos geschrieben und hatte einen großen Wiedererkennungswert bei Spielern, die RA von Alea schon einmal gespielt hatten. Alle Spielelemente werden gut erklärt und für viele Spielabläufe und die Wertung sind gute Beispiele in der Regel integriert.

Das Spiel ähnelt seinem Vorgänger RA in fast allen Teilen. Es wurden lediglich die Katastrophenplättchen entfernt, was in unseren Spielrunden etwas bedauert wurde, da so der kleine Ärgerfaktor, der dem Spiel ein wenig mehr Interaktion geben hatte, herausgenommen wurde. Dem Spiel ein neues Thema zu geben war genau richtig, denn dieses Mal kann man sich besser in das Spiel hineinversetzen und das Thema wirkt nicht so aufgesetzt. Der Spielablauf ist identisch geblieben. Jede Runde ringt man wieder mit seinem Gewissen, ob man mit seinem Gebot lieber auf Nummer Sicher spielen soll, oder doch auch schon mal etwas riskieren will. Da ist es schon viel interessanter, seine Schecks für eine Beute als für den Nil zu sparen.

Insgesamt ist RAZZIA! ein sehr schönes Kartenspiel zum kleinen Preis mit sehr vielen verschiedenen taktischen Möglichkeiten. Der relativ hohe Glücksfaktor ist geblieben und durch das ständig wechselnde Spielgeschehen und die sehr variable Punktevergabe sollte man immer seine Mitspieler im Auge behalten, denn bekanntlich steigt bzw. fällt ein Gebot durch Angebot und Nachfrage.

Abschließend sei noch bemerkt, dass Spieler die RA besitzen, dieses Spiel nicht wirklich brauchen, da es sich kaum vom Vorgänger unterscheidet. Für Spieler die RA noch nicht kennen, ist RAZZIA! ein schönes taktisches Kartenspiel mit Versteigerungselementen zum wirklich guten Preis. Wird mir mal wieder eine Runde RAZZIA! angeboten, werde ich sicher nicht ablehnen.

Rezension Uta Vollmer

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Razzia: 3,8 3,8, 12 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.12.04 von Uta Weinkauf
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.09.04 von Peter Nos - Da bleibe ich lieber beim Vorgänger Ra. Dem würde ich auch heute noch einen Spielreiz von fünf geben.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.09.04 von Kathrin Nos - Der Text zur Note 3 "habe aber schon besseres gespielt" passt hier besonders gut: Razzia ist eine abgespeckte Neuauflage vom alea-Spiel Ra. Wesentliche Elemente wie die Katastrophen wurden aber ganz aus dem Spiel genommen. Die Anzahl der Beutekarten ist kleiner als die Anzahl der Plättchen bei Ra. Das führt bei mir, auch wegen der deutlich schwächeren Graphik und Ausstattung, zur doppelten Abwertung - Ra hätte bei mir eine 5 für Spielreiz bekommen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.09.04 von Nicole Biedinger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.09.04 von Roland Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.10.04 von Jochen Traub - Leider ist die Regel bzgl. der Monumente bzw. Geschäfte auch hier nicht besser geworden wie in RA. Ansonsten ist es ein sehr schönes Spiel, wenn gleich ich immer bevorzugt RA auf den Tisch nehmen werde.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.11.04 von Tommy Braun - Im Vergleich zu RA bleibt alles gleich - es gibt etwas weniger 'Zerstörer', was ich persönlich etwas schade finde. Die Atmosphäre leidet m.E. mit der neuen Thematik. Für Ra gabs die 6 - Razzia bekommt nur ne 5.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.01.05 von Steffen Stroh - Wahrscheinlich würde ich das Spiel besser bewerten, würde ich RA nicht kennen. Razzia fehlen gegenüber RA die (negativen!) Katastrophenplättchen, und damit der letzte Pepp.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.03.05 von Bernd Eisenstein - Ra gefällt mir vom Thema und der Optik um Längen besser. Positiv der Preis und das handliche Format.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.06.06 von Ulrich Fonrobert - Das Remake von Ra mit einem anderen, aber ebenso stimmigen Thema. Vor allem für diejenigen, die kein Ra mehr bekommen haben: Jetzt günstig und platzsparend eindecken.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.03.10 von Horst Sawroch
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.11.12 von Michael Andersch - Die bessere Spielbarkeit (direkte Markierung auf den Karten, welche nach einer Wertung abgegeben werden müssen und welche nicht, Wertungs-Kurzübersicht) macht für mich aus einem "so la-la-Spiel (Ra / Alea) eine deutlich verbesserte und kompaktere Variante!

Leserbewertungen

Leserwertung Razzia: 4,5 4.5, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.01.05 von Sarah Kestering - Da muss ich allen Vorrednern zustimmen. Ra gefaellt mir sehr gut. Es hat eine sehr viel schoenere Ausstattung und die Katastrophenplaettchen vermisse ich auch bei Razzia. Ich habe Ra und wuerde es Razzia immer vorziehen. Razzia habe ich wieder verkauft. Die Grafik finde ich nicht so toll, das Aegyptenthema einfach schoener. Wer Ra nicht hat, dem is Razzia zu empfeheln. Razzia hat den Vorteil mit einer kleineren Schachtel und einem niedrigeren Preis.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.02.06 von Patrick - Ra war wirklich schon gut ... Razzia aber ist in der Rubrik zockhaltiger Versteigerungsspiele der Gipfel: endlich ein passendes und grafisch sehr nett umgesetztes Thema, endlich Übersichtskarten und Markierungen für die abzuwerfenden Karten, endlich eine gut funktionierende 2-Personen-Regel und als Krönung eine handliche Schachtel und ein sehr, sehr kleiner Preis. Das ist schlicht SENSATIONELL - und das Fehlen der 'Katastrophen' aus Ra ist uns nie sonderlich negativ aufgefallen!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.01.07 von Ulrch Roth - "Ra" gehört zu meinen Lieblingsspielen, und dass es davon nun eine rundum gelungene "Light"-(Urlaubs-, Mitbring-)Version gibt, finde ich nur erfreulich!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.03.07 von Jens B. - Keine Ahnung, was an diesem Spiel so toll sein soll... ich habe noch zwischen 1 und 2 Punkten geschwankt.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.12.08 von Nikolai - Ja genau ich hab auch keine Ahnung geb aber trotzdem mal ne Wertung ab. Im Ernst. Razzia ist ein super Spiel. Ich finde das Thema deutlich interessanter als bei Ra. Auch Preis und Verfügbarkeit sprechen für Razzia. Einziges Manko ist das Fehlen der Katastrophen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.07.20 von sutrebuh - Ist das jetzt ein glückliches Schafkopf oder ein unglücklicher Kuhhandel? Wenn man gerne das Gefühl kostet, hinten zu sitzen, sollte man Schafkopf vorziehen, soll es aber beim Zocken lustig zugehen, dann lieber Kuhhandel. Razzia aber spielt sich geradezu ernsthaft, obwohl dafür der Glücksanteil zu hoch ausfällt.

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