Rezension/Kritik - Online seit 24.09.2011. Dieser Artikel wurde 3082 mal aufgerufen.

Schätzinsel

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Autor: Kirsten Hiese
Illustration: Thies Schwarz
Verlag: HABA - Habermaaß GmbH
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 5
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2010
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
2,5 2,5 Leser
Ranking: Platz 5188
Schätzinsel
Auszeichnungen:2011, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Empfehlungsliste

Spielziel

Vor der Schätzinsel ankert das Schiff der mutigsten Piraten der Sieben Weltmeere. Sie wollen sich die wertvollen Schätze, welche der Piratengeist Fischbart auf der Insel hortet, holen. Doch ihr kleines Floß, auf dem sie die Schätze zum Schiff transportieren möchten, ist sehr wackelig und droht zu kentern, sollte es nicht gleichmäßig beladen werden. Das kostet natürlich Zeit - und die ist knapp, denn der Piratengeist kommt immer näher, um sich seine Schätze zurückzuholen!

Ablauf

Das Spiel besteht aus drei Teilen, die nebeneinander ausgelegt werden: die Schätzinsel, das Floß sowie das Piratenschiff. Auf den Farbfeldern der Insel werden außerdem die mit jeweils einer Kugel bestückten Truhen platziert. Der Piratengeist wird auf sein Startfeld gesetzt und dann kann es auch schon losgehen.

Der Spieler am Zug würfelt und überprüft zuerst, ob das Ergebnis der Farbe jenes Feldes entspricht, auf dem Fischbart gerade steht. Trifft dies zu, müssen die Spieler zwei zusammengehörige Schatztruhen vom Schiff auf die Insel zurück stellen.

Andernfalls nimmt der Spieler eine Truhe von einem zum Würfelergebnis passenden Farbfeld. Er wiegt die Truhe in der Hand und versucht seinen Mitspielern zu beschreiben, wie schwer diese ist. Danach stellt er sie auf einen der markierten Plätze auf dem Floß. Zusammen mit seinen Mitspielern überlegt er anschließend, welche Truhe genauso schwer sein könnte wie die eben aufs Floß gestellte. Bei dieser Beratung dürfen jedoch keine Kisten angehoben werden. Hat man sich für eine entschieden, wird sie auf den zweiten Platz auf dem Floß gestellt. Bleibt das Gefährt im Gleichgewicht, hat man zwei passende Schatztruhen gefunden und darf diese nebeneinander im Schiff lagern. Kippt das Floß jedoch, werden die Kisten auf die Insel zurück gestellt. Zuvor können die Spieler die beiden Truhen öffnen, um sich die darin enthaltenen Kugeln anzuschauen.

Das Spiel endet mit einem gemeinsamen Sieg der Spieler, wenn alle Schatztruhen auf das Schiff verladen werden konnten, bevor der Piratengeist das letzte Feld seines Inselweges erreicht hat. Kommt Fischbart jedoch vorher dort an, haben alle Mitspieler verloren.

Fazit

In der Riesenschachtel von Schätzinsel steckt zwar viel Material, trotzdem drängt sich zuerst einmal der Gedanke auf, dass man dies auch gut in die nächst kleinere Schachtelgröße hätte packen können. Abgesehen davon gibt es am Material allerdings nichts zu meckern. Die kleinen Schatzkästchen hatten es den Kindern gleich angetan und voller Neugier wollten alle sofort losspielen.

Die Erklärung des Spieles dauert auch nicht allzu lange, trotzdem ist der Spielablauf für die Kinder nicht ganz einfach, weshalb ich die Altersempfehlung eher auf 6 Jahre anheben würde. Oft vergessen die Kinder das Vergleichen der Würfelfarbe mit dem Standort des Geisterpiraten. Jedoch ist dies sehr wichtig, denn wenn sich Fischbart nicht vorwärts bewegt, geht die Spannung im Spiel recht schnell verloren. Es dauert bei den meisten Kindern bis zum Ende einer Partie, bis sie dieses Vorgehen verinnerlicht haben.

Sehr gewöhnungsbedürftig ist für sie auch das Beschreiben des Gewichtes der jeweiligen Schatzkisten. Da sie gerade zu Spielbeginn keine Vergleichsmöglichkeiten haben, ist es ratsam, die Kinder vor der ersten Partie alle Kisten anheben und eventuell sogar hineinschauen zu lassen, damit sie ein Gefühl dafür bekommen, was überhaupt im Angebot ist. Auch muss man die Kinder anfangs immer daran erinnern, dass man - sobald die erste Kiste auf dem Floß steht - so lange keine Kisten mehr anheben darf, bis man sich für eine entschieden hat. Die Kinder neigen hier dazu, einige Kisten anzuheben, um nach Gefühl eine gleich schwere zu finden.

Dies ist jedoch nicht Sinn und Zweck des Spiels, und damit dieser im Sinne des Erfinders auch erfüllt wird, sollte man als Erwachsener die ersten Partien immer aufmerksam verfolgen und auf eventuelle Fehler hinweisen. Denn gerade die beim korrekten Spielen notwendige Kommunikation machen den Reiz und die Besonderheit dieses Spieles aus. Sobald sich dieser Ablauf bei den Kindern automatisiert hat, finden sie mit Schätzinsel auch ein ebenso innovatives wie spannendes Spiel vor, das vom Gemeinschaftserlebnis und dem ständigen Näherrücken des gemeinsamen Gegners lebt.

Für ungeübte oder jüngere Spieler kann man das Spiel zum Einstieg allerdings auch etwas einfacher gestalten, indem man die Kinder die Truhen auch schütteln und/oder jeweils zwei Truhen anheben lässt, sobald die erste Kiste auf dem Floß steht.

Wer kooperative Spiele weniger mag, kann auch so spielen, dass jeder seine richtig gefunden Schatztruhen vor sich abstellt. Diese sind dann sicher, weil der Piratengeist sie nicht klauen darf. So bleibt jedoch als besonderes Element, welches dieses Spiel aus der Masse vieler anderer Memospiele hervorhebt, nur mehr das Schätzen von Gewichten, das gegenseitige Beschreiben entfällt.

Da man gemeinsam gegen das Spiel kämpft, funktioniert das Spiel auch in jeder Besetzung gleich gut - dasselbe gilt auch für den Spannungsbogen. Im Gegensatz zu vielen anderen kooperativen Spielen ist es hier nicht so einfach möglich, dass ein einzelner (geübter) Spieler die Führerrolle einnimmt. Da immer ein anderer Spieler eine Kiste hochheben darf und erst einmal nur er in der Lage ist, das Gewicht dieser Truhe zu beschreiben, liegt das Spielgeschehen auch nur in seiner Hand. Im Laufe des Spieles kann sich dies natürlich ein wenig relativieren, denn nach und nach merken sich die Spieler schon (zumindest die Memokünstler), wo die schweren bzw. die leichten Truhen stehen.

Zu Spielbeginn hängt es natürlich rein vom Glück ab, wie schnell man gleich schwere Kisten erwischen kann. So kommt es zwischendurch auch immer wieder vor, dass der Piratengeist gewinnt. Aber anders wäre das Spiel auch nicht wirklich spannend, und da alle gemeinsam verlieren, hält sich die Enttäuschung meist auch in Grenzen. Die Spieldauer von ca. 20 Minuten lässt eine Folgepartie auch meistens zu. Außerdem sorgt dieser Faktor dafür, dass das Spiel auch nach vielen Partien immer noch spannend verläuft und selbst die Eltern gerne mitspielen ohne sich dabei zu langweilen - das Unterscheiden der einzelnen, doch recht ähnlichen Gewichte fällt nämlich auch nach vielen Runden noch nicht leicht! Vor allem deshalb, weil man die Kisten nie gleichzeitig, sondern immer nacheinander in der Hand hält.

Insgesamt liegt mit der Schätzinsel ein außergewöhnliches Merkspiel vor, das in meinen Testrunden nicht nur aufgrund seines schönen Materials Jung und Alt gleichermaßen angesprochen hat.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Schätzinsel: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.06.11 von Sandra Lemberger

Leserbewertungen

Leserwertung Schätzinsel: 2,5 2.5, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.10.11 von Jürgen Strobel - Aufmachung wie immer Top ! Spielerisch ein Flop !
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.12.11 von Waiko - Ich mag ja Waagespiele und habe mich drauf gefreut es mit meinen Kindern zu spielen. Meine Kinder waren von den Schatzkisten hingerisen und langweilten sich dann aber beim Spielen maßlos - ich übrigens auch ...

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