Rezension/Kritik - Online seit 24.09.2017. Dieser Artikel wurde 5991 mal aufgerufen.

Schnapp die Nuss!

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Autor: Stefan Kloß
Anna Oppolzer
Verlag: Schmidt Spiele
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2017
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3893
Schnapp die Nuss!

Spielziel

Jeder von uns hat als Kind schon mal folgenden Satz gebracht: "Ich bin noch gaaaar nicht müde. Ich will noch nicht schlafen!". Es ging dann doch immer ins Bett, die Eltern waren sehr streng. Das ist die Eichhörnchen-Mutti auch, aber deren kleine Brut ist wahnsinnig flink und turnt schon zwischen den Ästen der Bäume herum. Das kann Mutti nicht zulassen und will sie einfangen, während die lieben Kinder versuchen, möglichst viele Nüsse zu sammeln ... Hey ... im nächsten Leben werde ich Eichhörnchenkind!

Ablauf

Alle Eichhörnchenkinder kommen ins Bett, die Mutti auf ihren Startplatz, die Brücken auf den Spielplan ... und dann wollen die kleinen Eichhörnchen nicht ins Bett. Also würfelt der Startspieler zuerst den Farbwürfel.

Je nach gewürfelter Farbe darf man eines seiner Eichhörnchen auf das nächste freie Feld dieser Farbe bewegen. Würfelt man eine Nuss, darf ein beliebiges Eichhörnchen auf das nächste freie Nussfeld - und kassiert auch noch eine Selbige. Danach würfelt man Muttis Würfel. Bei einer Leerseite bleibt sie stehen. Bei einer schwarzen oder weißen Seite bewegt sie sich auf das nächste gewürfelte Feld. Überholt sie dabei ihre Kinderlein, nimmt sie die Brücke hinter sich weg, fängt die kleinen Racker ein, und die kommen auf das Feld neben der Strecke, auf der sie geschnappt wurden. Das gibt am Ende zwischen null (direkt am Anfang gefangen) und sieben (bis zum Schluss gekommen) Nüsse.

Das geht so lange, bis entweder alle Eichhörnchen geschnappt wurden oder keine mehr im Spiel sind, weil sie bis zum Ende kamen.

Jetzt zählen alle ihre geschnappten Nüsse zusammen. Die während des Spieles geschnappten und die, die man bekommt, weil Mutti einen eingeholt hat.

Und wer jetzt die meisten Nüsse hat, darf sich das "Gute-Nach-Hörspiel" aussuchen. Aber nix Gruseliges!

Fazit

Renn- und Laufspiele üben auf Kinder immer eine besondere Faszination aus und werden nie alt. Und mit Schnapp die Nuss ist jetzt ein Spiel auf dem Markt, bei dem das Spiel selber der Gegner ist. Gab und gibt es zwar schon, aber selten thematisch so griffig wie hier.

Dass die kleinen Eichhörnchen nicht schlafen wollen, finden die Kinder super. Das ist genau ihre Welt. Dass die Mutti sie deshalb auch einfangen will, ist dann völlig logisch. Gewöhnen muss sich die Zielgruppe allerdings daran, dass es kein Ziel auf der Strecke gibt. Es gibt zwar ein Ende, aber wer das als Erster erreicht, hat nicht automatisch gewonnen. Er bekommt lediglich sieben Nüsse.

Dieser Punkt braucht bei einigen Kindern eine kleine Weile, bis er sitzt. Was aber dem Interesse an dem Spiel keinen Abbruch tut.

Die zu fällenden Entscheidungen sind für Kinder ab fünf auch genau richtig. Mit jedem Wurf wird kontrolliert, welches Eichhörnchen am weitesten springen kann. Auch das braucht ein wenig, um es zu verinnerlichen, weil zu Anfang alle nur aufs Ziel gucken. Sobald sich Mutti aber immer weiter bewegt, merken die Kinder: Ich muss auch meine anderen Figuren in Sicherheit bringen. Hier geht es ja nicht darum, als Erster im Ziel zu sein. Hier muss man Nüsse sammeln.

Leider gibt es auch Dinge, die bei Schnapp die Nuss nicht so gefallen:

  • Das Material: Da hier einige Nüsse gesammelt werden können, empfiehlt die Regel, diese bei Spielende zu stapeln und dann die Nussstapel zu vergleichen. Gute Sache. Aber die Nusschips sind leider sehr klein und fummelig geraten. Ein Stapeln ohne Hilfe ist da leider selten möglich.
  • Das Glück: Das gibt es hier und eigentlich ist das auch gut so. Aber die große Spannung entsteht bei Schnapp die Nuss nun mal durch Mutti und ihre Jagd nach den Kindern. Das heißt: Bewegt sich Mutti zu schnell oder langsam, wird es langweilig. Weil die Kinder dann nicht erleben, was das Spiel von ihnen will. Entweder zieht es sich dann unendlich oder es ist so schnell vorbei, dass jemand mit vier Nüssen schon gewonnen hat.

Der Glücksfaktor macht diesem Spiel schon zu schaffen. Eigentlich gut, dass man auf dem Mutti-Würfel nur zwei Seiten mit Mutti hat, das hat man sich gut überlegt. Aber so Würfel haben manchmal ein Eigenleben.

Dass Mutti extrem oft oder selten gewürfelt wird, passiert schon mal, aber nicht bei jedem Spiel. Wenn man ein bisschen Glück hat, passiert es nicht in der ersten Partie, und die Kinder merken sofort, worauf es ankommt. Aber selbst, wenn es in der ersten Runde passiert: Durchgefallen ist Schnapp die Nuss nur bei einem kleinen Teil der Zielgruppe. Was bestimmt auch daran liegt, dass man sich nicht gegenseitig aus dem Rennen werfen kann. Schnapp die Nuss fühlt sich für Kinder fast schon kooperativ an, weil alle vor Mutti weglaufen.

Deshalb sollte man den nicht schlafen wollenden Eichhörnchen mal eine Chance geben. Schnapp die Nuss ist schnell erklärt, spannend und für die Zielgruppe optisch schön gemacht. Es fördert erste taktische Überlegungen und führt die Kinder in eine Spielewelt, in der das Spiel der Gegner ist. Und das ist für die Zielgruppe ab fünf megaspannend.

Also: Wir sind noch gar nicht müde!

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Schnapp die Nuss!: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.06.17 von Christoph Schlewinski - Eine starke vier für ein schönes und spannendes Rennspiel.

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