Rezension/Kritik - Online seit 03.10.2004. Dieser Artikel wurde 6157 mal aufgerufen.

Schwarzarbeit

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Autor: Friedemann Friese
Andrea Meyer
Illustration: Sebastian Wagner
Stefan Balogh
Verlag: BeWitched Spiele
Rezension: Hans-Peter Stoll
Spieler: 2 - 5
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2003
Bewertung: 2,6 2,6 H@LL9000
3,0 3,0 Leser
Ranking: Platz 6351
Schwarzarbeit

Spielziel

Es gibt viel zu tun in der Spielebrache. Egal ob im Spieleladen, der Fabrik oder im Verlag, es werden Arbeitskräfte gebraucht und davon gibt es auf dem Arbeitsmarkt reichlich. Doch einige arbeiten schwarz.

Ablauf

Zwanzig Arbeiter stehen auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Für jeden gibt es drei Karten: Eine zeigt die Sonne, ein andere den Mond und die letzte steht für Wochenendarbeit mit dem Symbol SA/SO.

Von den SA/SO-Karten erhält jeder Spieler 2,bzw. 3 Karten (anhängig von der Spielerzahl). Diese Personen leisten für die Spieler Schwarzarbeit.

Alle übrigen Karten, außer den auserkorenen Schwarzarbeitern, bilden einen Nachzugstapel

Jedem Spieler stehen ein Privatdetektiv und zwei Anwälte zur Verfügung, die er im Laufe des Spiels einsetzen kann.

Auf dem Arbeitsmarkt müssen sich vor Beginn eines Spielzugs zwei Karten mehr als Mitspieler befinden. In der ersten Spielphase dürfen allerdings keine Buchstaben doppelt ausgelegt werden. Solche Karten wandern erstmal auf den Ablagestapel und kommen später nochmal ins Spiel.

Ein Spielzug eines Spielers beginnt dadurch, dass dessen rechter Nachbar ansagt, wieviele Personenkarten auf dem Arbeitsmarkt er legal einstellen kann.

Mit dieser Information kann sich der aktive Spieler nun entscheiden, ob er eine Karte vom Arbeitsmarkt offen vor sich auslegt und damit einstellt, oder aber verdeckt ablegt und damit der Schwarzarbeit bezichtigt. Diese verdeckten Karten dürfen von keinem im weiteren Spielverlauf nochmals angesehen werden.

Bei fortgeschrittenem Spiel kann der Spieler noch seine Anwälte einsetzen und auf verdeckte Karten der Mitspieler plazieren, wenn er glaubt, dass die darunter liegende Person doch kein Schwarzarbeiter ist und juristischen Beistand braucht. Jeder Anwalt darf allerdings nur einmal im Spiel eingesetzt werden.

Zu keiner Zeit sollte ein Spieler einen eigenen Schwarzarbeiter einstellen oder der Schwarzarbeit anklagen, denn das bringt verheerende Minuspunkte.

Bevor der nächste Spieler an die Reihe kommt, wird der Arbeitsmarkt wieder aufgefüllt.

Der Privatdetektiv darf als einzige Person gespielt werden, wenn man nicht am Zug ist. Er wird auf eine Karte des Arbeitsmarkts gesetzt und beschattet sozusagen einen potenziellen Schwarzarbeiter und wird zum Spieler des Detektivs gelegt. Auch der Detektiv kann nur einmal im Spiel eingesetzt werden.

Sobald die Karte "Ich-AG" aufgedeckt wird, entscheiden sich alle ausliegenden unbeschäftigten Personen, sich selbständig zu machen und gründen eine ICH-AG. Sie wandern auf den Ablagestapel und der Arbeitsmarkt wird neu gefüllt.

Wenn der Nachzugstapel aufgebraucht ist, wird der Ablagestapel (ohne ICH-AG) neu gemischt. Ab jetzt sind sich die Arbeitnehmer im klaren, dass höhere Bereitschaft bei der Arbeitssuche gezeigt werden muss und bieten ihre Arbeitskraft auch mehrmals an. Das heißt, von nun an dürfen auch mehrere Karten des gleichen Buchstabens auf dem Arbeitsmarkt liegen.

Das Spiel endet, wenn es keine Karten mehr zum Nachlegen gibt und nur noch so viele Karten in der Mitte liegen, wie Spieler am Tisch sitzen. Nun wird abgerechnet.

Für jede offenliegende Person, die bei einem Mitspieler schwarz arbeitet, gibt es keine Punkte. Alle anderen legalen Angestellten bringen einen Punkt.

Jeder richtig Angeschwärzte bringt 3 Punkte, aber 2 Minuspunkte, wenn es sich jedoch um einen legalen Arbeitnehmer handelt.

Für den richtigen Einsatz der Anwälte gibt es je 2 Plus-, für den falschen Einsatz jedoch 2 Minuspunkte. Der Detektiv bringt abschließend einen Punkt, wenn er einen Schwarzarbeiter erwischt hat.

Wer nun die meisten Punkt erreichen konnte, ist Sieger.

Fazit

Die Materialausstattung ist lobenswert. Bei manchen Personen mit ähnlich aussehenden Buchstaben (z.B. A und V - wenn diese durcheinander auf dem Arbeitsmarkt liegen) wurde unglücklicherweise derselbe Farbton im Hintergrund verwendet. Eine farbliche Unterscheidung hätte hier Erleichterung schaffen können. Die Zusammenstellung der Namen aus bekannten Menschen der Spieleszene ist nett gemacht und bringt wahrscheinlich mehr die Insider zum Wiedererkennen oder Schmunzeln.

Die Regel ist verständlich, jedoch nicht bis ins Letzte deutlich. Bei der Wertung ist nicht ganz klar, ob es Punkte pro Personenkarte oder pro unterschiedlichen Personen gibt. Mit beiden Auslegungen lässt sich Schwarzarbeit gut spielen. Wird pro Karte angerechnet, bekommt das Anschwärzen von Schwarzarbeitern mehr Gewicht, was mir persönlich besser gefällt.

Mir fiel es schwer, die helfende Tabelle richtig zu interpretieren. Den meisten Mitspielern bereitete sie jedoch keine Probleme.

Wenn auch dem einen oder anderen der Einstieg in das Spiel schwer erschien, so herrschte am Ende stets die Meinung vor, dass das Spielprinzip sehr eingängig ist. Seltsamerweise dauerte es immer eine Weile, bis meine Mitspieler verstanden, wie sie die ausliegenden Karten und die gegebenen Informationen in Zusammenhang bringen konnten. Da nehme ich als Regelerklärer gerne die Schuld auf mich, denn für mich war es von Anfang an sonnenklar.

Der Zufall beim Aufdecken der Arbeitnehmerkarten sorgt dafür, dass die Spiele sehr unterschiedlich verlaufen können. Das äußert sich am Ende in der Anzahl angeschwärzter Angestellter. Vielfach waren gerade das und der richtige Einsatz der Rechtsanwälte auch ausschlaggebend über den Spielsieg. Sicherlich kommt auch hier Glück dazu, wenn die Spielrunde sehr konzentriert ist und ich gerade an der Reihe bin, und eine fehlerhafte Anklage mit meinem Anwalt kontern kann. Wird viel und früh angeschwärzt, sieht das natürlich wieder anders aus, doch auch das kann passieren.

In meinen Testrunden hielt sich ein Ungerechtigkeitsgefühl, weil am Spielende nicht jeder Spieler gleich oft am Zug gewesen ist. Eine andere Spielende-Bedingung könnte das jedoch lösen.

Schwarzarbeit bietet auf einfache Art und Weise eine Alternative im Bereich der Deduktionsspiele und verbreitete überwiegend Spielfreude, auch wenn man dabei seine kleinen grauen Zellen auf Trab bringen muss.

Rezension Hans-Peter Stoll

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Schwarzarbeit: 2,6 2,6, 8 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.05.04 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Steffen Stroh - Deduktion der uninspirativen Art - erkennt einer den eindeutigen Fall, sieht ihn meist jeder.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Ulrich Fonrobert - Hmmm, ziemlich überflüssiges Deduktionsspiel, das zudem noch sehr viel Geld für ein Kartenspiel kostet. Dann lieber Cluedo oder Das Geheimnis der Abtei.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.05.04 von Jochen Traub - Ich mag keine Merkspiele!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.07.04 von Tommy Braun - Witziges Deduktionsspiel mit lustiger Grafik - man sollte ein weinig Gedächtniss haben - wenn allerdings jemand offsichtiche Informationen übersieht ist die Schadenfreude bei den Mitspielern groß. Vergisst jemand aber seine eigenen Informationen (die er jederzeit nachschauen darf) kann dadurch das Spiel kaputt gehen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.07.04 von Michael Andersch - Selten habe ich bei einem Spiel auch am Ende einer Partie derart planlos agiert wie bei Schwarzarbeit. Deduktion alleine reicht nicht, es benötigt auch jede Menge Bauchgefühl, welches ich nicht zu besitzen scheine.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.09.04 von Uta Weinkauf
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.09.04 von Frank Gartner - Die Namensgebungen mit "Größen" der Spieleszene sind sehr witzig gemacht. Das Spiel ist eine Mischung aus Merk- und Deduktionsspiel, das nicht allen Spielern in unserer Runde Spaß machte. Ich fand es dennoch recht interessant. Schade, dass man die Anwälte nur spielen kann, wenn man am Zug ist. Dies sollte jederzeit möglich sein.

Leserbewertungen

Leserwertung Schwarzarbeit: 3,0 3.0, 1 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.10.04 von Markus Hofmann

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