Rezension/Kritik - Online seit 18.10.2007. Dieser Artikel wurde 8626 mal aufgerufen.

Trapper

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Autor: Michael Kiesling
Wolfgang Kramer
Illustration: Franz Vohwinkel
Verlag: Clementoni
Rezension: Wieland Herold
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 - 60 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2007
Bewertung: 3,6 3,6 H@LL9000
4,5 4,5 Leser
Ranking: Platz 4974
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Trapper

Spielerei-Rezension

Spielerei Oktober 2007: Trapper … auf Bärenjagd

Beim Spielaufbau von Trapper, dem neuesten Clementoni Spiel, fühle ich mich in die frühen 80er Jahre versetzt. Da gab es einst ein Spiel mit ganz vielen Waldkärtchen und ein Bär spielte die zentrale Rolle, gemeint ist Hajo Bückens Bärenspiel, das erste gut funktionierende kooperative Kinderspiel beim Herder Verlag. Eine ähnliche, nicht ganz so große Waldlandschaft lassen uns Wolfgang Kramer und Michael Kiesling für die Trapper aufbauen. Ausgerichtet an vier Pappwinkeln wird ein 8 x 8 Felder großer Wald ausgelegt. Unbesehen werden dann die vier mittleren Kärtchen entfernt und an deren Stelle kleine Holztrapper aufgestellt. Alle orthogonal an die Figuren angrenzenden Karten werden aufgedeckt, sie zeigen eine mögliche Beute oder Boote der Fallensteller. Ihre Ausrichtung orientiert sich an einem Schmetterlingssymbol. Das ist deshalb wichtig, weil alle Kärtchen eine Wasserseite haben, über die die Trapper sie nicht erreichen können.

Jeder Spieler erhält sechs Spielkarten, über deren Farbzuordnung die Trapperfiguren bewegt werden können. Die zwei bis vier spielenden Jäger besitzen daher auch keine bestimmte Spielfigur, sondern jeder darf jeden Trapper bewegen. Bei einem Spielzug dürfen beliebig viele Karten einer Farbe ausgespielt werden, beziehungsweise zwei Karten einer anderen Farbe, die Jokerfunktion übernehmen. Der Trapper bewegt sich auf eine offene Beutekarte, die der Spieler an sich nimmt, danach werden wieder die an den Trapper angrenzenden verdeckten Karten aufgedeckt und die Figur kann, wenn entsprechende Farbkarten noch vorhanden sind, weiter bewegt werden. Ist sie isoliert, was durchaus ganz bewusst herbei geführt werden kann, darf die Figur auf ein beliebiges Beuteplättchen springen. Am Ende des Spielzugs gibt es unabhängig von der gelegten Kartenzahl zwei neue Spielkarten.

Unter den Kärtchen befinden sich 18 Kanus, mit denen bestimmte Tiersorten in unterschiedlicher Anzahl transportiert werden können, dazu passend gibt es sechs Wildtiere, die jeweils sechsmal mit Werten zwischen 1 bis 4 im Spiel sind und fünf Kräuter und Pilzkarten in den Werten 1 bis 5. Gesammelte Beutekarten müssen sofort ausgelegt werden, die Boote an die passenden Tiere, Pilze und Kräuter dürfen an beliebige Kanus gelegt werden. Sobald die Zielvorgabe des Kanus erreicht ist, zum Beispiel die Füllung mit zwei Bären, fährt das Boot ab und darf auch nicht mehr durch eine wertvolle Pilzlieferung aufgehalten werden. Abfahren bedeutet im Spiel werten. Die Zahlenwerte der transportierten Kärtchen werden addiert, der Wert wird dann verdoppelt und in Goldmünzen aus der Bank ausgezahlt.

Das abgerechnete Kanu bleibt beim Spieler, da es bei Wertungen von 16 und mehr Punkten noch zusätzlich Bonuschips gibt, die aber nicht beliebig zur Verfügung stehen. Zusätzlich gibt es eine Wertung verschiedener Tierarten. Am Ende, wenn keine sinnvollen Aktionen mehr durchgeführt werden können, erhalten die Spieler für den jeweils höchsten Bonuschip 12 Goldmünzen, wobei auch der Fünftplatzierte noch mit drei Münzen belohnt wird. Noch ausliegende Kanus werden einfach gewertet, isolierte Einzelkärtchen bringen Minuspunkte. Der Trapper mit dem meisten Geld gewinnt nach meist zügigen dreißig bis fünfundvierzig Minuten.

Die ausführliche Regel sieht noch eine einfache Variante für jüngere Spieler vor, in der die Bonusplättchen wegfallen und der Zugang über die Wasserseite erlaubt wird. Hochkarätiger ist die taktische Variante, in der um das Zugrecht mit den Farbkarten gesteigert wird. Bei dieser Variante, in der jeder Einzelzug zur Versteigerung kommt, muss deutlich mehr Zeit mitgebracht werden.

Die Beutekarten sind stabil, auch das Geld und die Bonusplättchen sind aus solider Pappe. Bei Kunstlicht sind die Tiere nicht alle immer eindeutig zu unterscheiden, zumindest bei den ersten Partien sollte man sich auf Verwechslungen von Luchsen und Wölfen einstellen. Unverständlich bleiben die Verlagsüberlegungen für den Schachteleinsatz, der zwar das unausgestanzte Pappmaterial sinnvoll aufnehmen konnte, mit dem man aber mit allen 64 Beuteplättchen nichts mehr anfangen kann. Sofortige Entsorgung ist hier zu empfehlen. Trapper ist mit seinem Sammelelement ein grundsolides Familienspiel. In gewisser Hinsicht lässt sich die Jagdbeute steuern, das gilt vor allem beim Spiel zu zweit, deutlich weniger allerdings in voller Spielrunde. In beiden Fällen sind die Spieler aber letztlich von ihrer Kartenhand abhängig. Interaktion spielt keine allzu große Rolle in dem Spiel. Die Spieler versuchen sich natürlich die notwendigen Kanus und die hochwertigen Tiere wegzunehmen. Nicht zu unterschätzen sind die Zuladungen durch Pilze oder Kräuter, mit denen man hochwertige Bonusplättchen ergattern kann. Wie bei Hajo Bückens Aufdeckspiel aus dem Jahre 1983 macht es auch den Trappern Spaß, in den Wald vorzudringen und die Freude ist groß, wenn der Bär gefunden wird. Bei Kramer und Kiesling natürlich nur der Bär mit vier Punkten, kommt danach noch ein 5er Pilz, herrscht eitel Sonnenschein. Wer sich nicht an den Zufälligkeiten stört, erlebt ein recht unterhaltsames Jagdabenteuer.

Rezension Wieland Herold

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Trapper: 3,6 3,6, 8 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.09.07 von Wieland Herold
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.04.07 von Michael Andersch - Die Farben der Spielfiguren könnten etwas besser unterscheidbar sein. Und demjenigen, der das Tiefziehteil entworfen hat, wünsche ich, dass er irgendwann mal gezwungen ist, den Inhalt seines Kleiderschrankes im Besteckschub zu verstauen. Benotung: Grundspiel Spielreiz 2 / Interaktion 4, Variante mit Versteigern Spielreiz 4 / Interaktion 6, gibt im Mittel eine 3 bzw. 5.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.05.07 von Tommy Braun - Nettes Sammelspiel.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.08.07 von Ralph Bruhn - Ganz nette Grundidee, aber einige Plättchen scheinen mir zu mächtig. Wer diese aufdeckt und gleich einsammeln kann, hat klare Vorteile.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.08.07 von Claudia Schollenberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.08.07 von Roland Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.08.07 von Kathrin Nos - Zu glückslastig beim Umdrehen der Plättchen und Kartennachziehen. Insgesamt zu mechanisch - und in der Versteigerungsvariante ist der Spielfluss gehemmt, weil man immer wieder fragen muss, ob jemand überbieten will.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.10.07 von Peter Nos

Leserbewertungen

Leserwertung Trapper: 4,5 4.5, 4 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.11.07 von Markus Beer - Ein richtig nettes Familienspiel.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.03.10 von Andreas Günter - interessanter Mechanismus
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.03.15 von Andreas Arnold - Ging mir ganz gut rein. Warum? Schnell gespielt. Doch recht hoher Glücksmoment. Würde ich nochmal mitspielen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.02.21 von Steffen Hilger - Wir hatten zunächst ein paar Probleme beim Unterscheiden zwischen Wolf und Luchs. Ansonsten hat das Spiel aber Spaß gemacht, trotz des doch recht hohen Glücksanteils, den ich vorwiegend im Aufdecken von hochwertigen Pilzen und Kräutern verorte. Am besten finde ich Trapper als Zweierspiel. Dort spielt das Glück eine weniger große Rolle.

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