Rezension/Kritik - Online seit 03.06.2009. Dieser Artikel wurde 5198 mal aufgerufen.

Zoowaboo

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Autor: Carlo A. Rossi
Illustration: Gabriela Silveira
Verlag: Pegasus Spiele
Selecta Spielzeug
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 20 - 30 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2009, 2015
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
5,3 5,3 Leser
Ranking: Platz 758
Zoowaboo
Zoowaboo
Auszeichnungen:2009, Deutscher Lernspielpreis "ab 3 Jahren" Nominierung2009, Golden Geek Bestes Kinderspiel Nominierung2009, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Nominierung2010, Golden Geek Bestes Kinderspiel Nominierung

Spielziel

Auf die Plätze, fertig, Floß! Platsch – und Eddi Elefant liegt im Wasser. Die Tiere auf dem Floß kichern. Da war doch höchstens noch Platz für ein Huhn! Wer da wohl wieder so kurzsichtig war und das nicht erkennen konnte?

Ablauf

Eines der sechs Flöße wird auf den Tisch gelegt und danach zehn Tierkarten aufgedeckt. Entsprechend dieser Karten müssen die jeweiligen Holztiere rund um das Floß gelegt werden. Danach schätzen alle Spieler, ob sämtliche Tiere auf das Floß passen oder nicht. Dies geschieht mit Hilfe von Ja-Nein-Karten, die jeder verdeckt vor sich ablegt.

Wenig spektakulär ist es, wenn alle Spieler einer Meinung sind. Haben alle Nein getippt, wird einfach eine Karte ausgetauscht und neuerlich von jedem geschätzt, ob nun immer noch alle Tiere Platz haben oder nicht. Auch wenn alle Spieler der Meinung waren, dass die Tiere allesamt auf das Floß passen, passiert nicht allzu viel. Dann wird einfach ein zusätzliches Tier dazu gelegt und das Raten beginnt wieder von vorne.

Interessant wird es erst, wenn alle unterschiedlicher Meinung sind. Dann wird nämlich die Sanduhr umgedreht und alle Ja-Sager müssen gemeinsam versuchen, alle Tiere auf das Floß zu legen, bevor die Sanduhr abgelaufen ist. Schaffen sie das, erhalten sie als Belohnung Siegpunkte. Dies ist in der ersten Runde nur einer, in der zweiten Runde sind es zwei usw. Können die Spieler nicht alle Tiere auf dem Floß platzieren, erhalten dagegen die Nein-Sager die jeweiligen Punkte.

In der nächsten Runde wird ein neues Floß eingesetzt und auf dieselbe Weise wie oben beschrieben werden insgesamt sechs Runden gespielt. Wer danach die meisten Siegpunkte besitzt, hat gewonnen.

Fazit

Die Vorbereitungen für dieses wunderbar gestaltete Spiel mit seinen 30 Holztieren sind denkbar einfach. Auch die Regeln haben die Kinder schnell verstanden. Was ich von mir selbst nach dem Regelstudium nicht gleich behaupten konnte. Zwar kann ich im Nachhinein nicht mehr ganz nachvollziehen, warum ich eine Passage nicht gleich verstanden hatte, aber tatsächlich war es so. Auch einer Bekannten von mir erging es ähnlich, obwohl der Text nicht wirklich unverständlich geschrieben ist. Aber die Art und Weise, wie da immer wieder steht "spielt weiter ab Punkt 2, spielt weiter ab Punkt 3" usw., verwirrt wohl doch ein wenig.

Abgesehen von diesem "weiter bei ..." ist die neue Form der Selecta-Regel für Leute, die nicht Deutsch können, aber begrüßenswert. Denn auf einer Doppelseite steht die Spielregel jeweils groß in Deutsch und Englisch, daneben etwas kleiner gedruckt in sechs weiteren Sprachen. Und in jeder Sprache kann man gleich das passende Bild zur gerade beschriebenen Regelpassage sehen. Ein lästiges Vor- und Zurückblättern entfällt hier also.

Dem Spiel liegt ein Prinzip zugrunde, dass man in Kinderspielen nicht so oft findet: das Schätzen. Die Kinder sind in diesem Metier deshalb auch etwas ungeübt. Was in meinen Testrunden trotzdem meistens dazu führte, dass ich verlor, und zwar nicht nur knapp, sondern mit einigen Punkten Abstand. Da die Kinder hinsichtlich der Aufnahmekapazität des Floßes weit weniger skeptisch waren als ich, war ich meistens die erste, die ein Nein-Plättchen legte, was aber letztlich fast immer dazu führte, dass die Tiere gerade noch auf das Floß passten. Schwieriger wurde es für die Kinder erst, wenn keine Erwachsenen mitspielten. Dann kam es nämlich oft dazu, dass erst viel zu spät ein Nein-Sager auftrat, was dazu führte, dass das Floß am Ende etwas oder sogar sehr überladen war.

Was die Kinder in diesem Spiel wunderbar lernen, ist das Platz sparende Auslegen von Körpern. Nach einigen Runden wird es ihnen doch bewusst, dass sie die Tiere nicht unterbringen, wenn sie diese einfach beliebig aufs Floß legen. Da sollte schon der Elefantenrüssel zwischen den langen Beinen des Kamels verstaut werden und sich die beiden Schlangen eng aneinander kuscheln, damit auch wirklich jeder freie Millimeter genutzt wird. Irgendwie ist es aber immer wieder von neuem erstaunlich, wie viele Tiere auf dem kleinen Floß Platz finden können.

Wenn man als Neuling die Sache mit dem Schätzen nicht gleich auf Anhieb hinbekommt, so ist das nicht weiter schlimm. Denn durch die Runde um Runde steigende Punktevergabe kann man sich langsam in das Schätzen einfinden und ein Gefühl dafür entwickeln, wie viele Tiere auf das Floß passen. Durch die hohen Siegpunkte in den letzten beiden Runden ist es dann oft noch möglich, bei den Ersten mitzumischen, selbst wenn man anfangs ein bisschen hinten lag. Dadurch bleibt das Spiel auch bis zum Schluss spannend und während der Sand durch die Sanduhr rieselt, wird auf dem Spieltisch emotional ganz schön was geboten.

Wem die erste Runde nach dem Aufdecken eines neuen Floßes, bei der ja alle Kenner des Spiels immer Ja sagen, etwas zu langatmig wird, kann dazu übergehen, gleich 11 oder 12 Tiere aufzudecken. Dies beschleunigt den Spielablauf ein wenig und vermeidet allzu viele Schätzrunden, in denen ohnehin alle die gleiche Meinung vertreten.

Dass es nie langweilig wird, dafür sorgen die unterschiedlich geformten Flöße sowie die stets aus anderen Tieren zusammengesetzte Ladung. Schön finde ich auch, dass Kinder aller Altersstufen ohne Chancenvor- bzw. -nachteile mitspielen können. Zoowaboo ist außerdem ein Spiel, das die Kinder nach einer gemeinsamen Testrunde auch sehr gut ohne Erwachsene spielen können. Was aber meistens gar nicht notwendig ist, denn das Spiel macht auch Erwachsenen Spaß, und das nicht nur aufgrund seiner kurzen Spieldauer von etwa 15 bis 25 Minuten.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Zoowaboo: 5,0 5,0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.05.09 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.06.09 von Michael Andersch - Bestens auch als Quickie für Erwachsenenrunden geeignet. Für die Zielgruppe (ab 5) allerdings noch etwas schwierig. Ich denke, ab 7 wäre angemessener gewesen.

Leserbewertungen

Leserwertung Zoowaboo: 5,3 5.3, 3 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.06.09 von Andrea Krone - Für mich DAS Spiel des Jahres!!! Auch für Erwachsene gut spielbar, seit Wochen unsere Nummer 1!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.06.09 von Grzegorz Kobiela
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.06.09 von Björn Kalies

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