SPIELEREI-KRITIK

Spiel

Rumis

Spielerzahl

2-4

Alter

10

Dauer

30 Min.

Autor

Stefan Kögl

Verlag

Murmel (s.u.)

Preis

ca. 39 Euro. (s.u.)

Jahrgang

2. Sieger im 
Hippodice 2001

Prototyp:

Neue Auflage:


Text der Spielerei
Nr. 54/55

Rezension zum Prototyp: RUMIS wurde in die Auswahlliste 2003 genommen und ist mittlerweile in größerer Auflage erhältlich. Hier unsere aktuelle Rezension.

Es gibt Spiele, die sind ausgereift, spielen sich sehr gut und sehen toll aus, Trotzdem werden sie nicht verlegt, weil ihre Produktion so teuer wäre, dass ein vernünftiger Endkundenpreis nicht zu erzielen ist. Schon oft sind solche Prototypen beim Autorenwettbewerb des Hippodice Spieleclubs mit einem lachenden und einem weinenden Auge von Testern beobachtet worden. Auf der einen Seite bekam das Spiel die verdiente Auszeichnung in die Endrunde oder sogar auf Spitzenplätze zu kommen. Auf der anderen Seite konnte man schon mal Abschied nehmen, weil man außer dem Prototyp wohl nie wieder ein Exemplar sehen würde.


So sah der Prototyp zum Zeitpunkt der Rezension aus.


Heute ist das Spiel in dieser Form erhältlich. 
Detaillierte Informationen und neue Fotos gibt es demnächst.

Der Autor Stefan Kögl hat es mit Rumis dann selbst in die Hand genommen und eine Kleinstauflage produziert, die neben dem - immer noch stolzen, aber sehr angemessenen - Preis, das Schicksal vieler ähnlicher Projekte teilt: Entweder keiner weiß davon oder es sind nicht genug Spiele für alle Interessenten da. Dem Produzenten zu Liebe wollen wir letzteres hoffen, sein Spiel hat es verdient.
Auf verschiedenen Grundflächen sollen Gebäude entstehen. Tempel, Pyramiden und andere Bauwerke unterscheiden sich dabei in der Form des Grundrisses, aber auch in der Höhe der einzelnen Bauabschnitte. Alle Spieler bauen zusammen an einem Monument und suchen sich deshalb zuerst zusammen eine Grundfläche aus.
Dann sucht sich jeder eine Farbe aus und nimmt sich die entsprechenden Spielsteine. Dies sind Pentakuben d.h. regelmäßige, dreidimensionale Körper die aus fünf Würfel zusammengesetzt sind. Jedes Bauteil ist bei jedem Mitspieler nur einmal vorhanden. Schon geht es los. Wer dran ist legt einen seiner Spielsteine so auf den Grundriss, dass er, außer natürlich beim ersten Stein, mit einer Kante an einen Stein der eigenen Farbe grenzt. Außerdem dürfen keine Lücken unter dem Pentakubus entstehen und das geltende Höhenlimit muss beachtet werden.  
Weiter geht es reihum bis zu Schluss. Kann jemand nicht mehr regelgerecht setzen, was eigentlich nur zum Ende hin vorkommt, spielt er nicht mehr mit und alle seine nicht verbrauchten Steine sind Minuspunkte. Pluspunkte gibt es natürlich auch. Man betrachtet das erstellte Bauwerk von oben. Jeder sichtbare Würfel ist ein Punkt für den Spieler mit der entsprechenden Farbe und wer die höchste Summe aufweist, gewinnt Rumis.
So einfach wie die Regeln sind, so sehr reizt es das Spiel zu beginnen. Wer nur zuschaut und während der Züge die Spieler um den Tisch wandern sieht, die mögliche Lücken für ihre Steine suchen, wird sofort in den Bann gezogen. Und eine der etwa 30-minütigen Partien schreit geradezu nach einer Revanche, ergeben sich doch, selbst bei gleichem Grundriss, schier unendliche Möglichkeiten. So ist jedes Spiel immer wieder neu, zugleich aber lassen sich interessante Kombinationen für nachfolgende Partien nutzen. Man muss auch oft auf die noch vorhandenen Steine der Mitspieler schauen um ihnen durch geschicktes platzieren des eigenen Pentakubus eine oder gleich mehrere lukrative Möglichkeiten zu verbauen. Trotzdem ist Rumis ein eher konstruktives Spiel, bei dem man mit Spaß die Gebäude emporwachsen sieht.
Was sollte da noch vom Kauf abhalten? Zum einen der Preis. Rumis ist definitiv nicht zu teuer für das gebotene Spielmaterial. Aber absolut gesehen sind 30-70 Euro für ein Spiel eine ziemliche Stange Geld. Da ist aber zum zweiten ein für viele noch größeres Hindernis. Rumis wird in 3 Versionen angeboten. Nur in der kleinsten kann es als fertiges Produkt erworben werden Dann bestehen aber auch die Spielsteine aus weniger Würfeln. Bei den anderen legt der Käufer selbst Hand an, da er erst aus den farbigen Holzwürfeln die Pentakuben zusammensetzen muss. Dabei leistet ihm eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und eine Art 3D-Schablone zwar sehr hilfreiche Dienste, aber jedermanns Sache ist das nicht. Wenn man sich dann noch etwas ungeschickt anstellt, geht durch Ungenauigkeiten beim Kleben auch der tolle optische Eindruck verloren. Aber, um es noch einmal zu betonen, der Aufwand lohnt sich! (Oliver Kühlwein)

P.S. Rumis hat beim Autorenwettbewerb des Hippodice Spieleclubs 2001 den zweiten Platz erreicht.

In Kooperation mit der 
Spielezeitschrift

Gesamtwertung:
Bezugs-
quellen: 
Nun werdet Ihr sicher fragen, wo man dieses Spiel beziehen kann. Hier können wir Euch nur den aktuellen Status nennen (11.05.02): 

1. Das (kleine) RUMIS Spiel wurde graphisch überarbeitet und wird von MURMEL Spielwerkstatt und der Spielerei (bereits zusammengeklebt) vertrieben. Im Laden wird es für 39 EURO (Richtpreis) erhältlich sein. Momentan läuft eine  Einführungsaktion für Läden 5 % Rabatt bei Bestellung im Mai.

2. Das große RUMIS gibt es nach wie vor allerdings nur als Bausatz (Pläne und Bauanleitung wie bisher), aber in schöner neuer Schachtel (die Gleiche wie beim kleinen Spiel). Voraussichtlich gibt es dieses vorerst noch nicht im Laden sondern nur direkt ab MURMEL Spielwerkstatt: Verkaufspreis ca. 54 EURO (Richtpreis)

ACHTUNG: Rezension zum Prototyp: RUMIS wurde in die Auswahlliste 2003 genommen und ist mittlerweile in größerer Auflage erhältlich. Hier unsere aktuelle Rezension.

 

Dies ist eine Rezension der
HALL 9000 - Spiele, Spaß und Freizeitgestaltung im Rhein-Neckar-Raum
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