Rezension/Kritik - Online seit 22.09.2020. Dieser Artikel wurde 2262 mal aufgerufen.

Feuer frei!

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Autor: Friedemann Friese
Illustration: Harald Lieske
Verlag: 2F-Spiele
Rezension: Wieland Herold
Spieler: 1 - 2
Dauer: 25 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2019
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 2766
Feuer frei!

Spielerei-Rezension

Zurück zur Konsole - Das 8-Bit-Artwork von Feuer frei würde wunderbar zur 8 Bit Box von iello passen, zumal diese Space Invaders-Adaption Friedemann Frieses die Pac Man- und Summer Games-Welt Frank Crittins gut ergänzen würde.

In Feuer frei fühle ich mich doch glatt in die frühen 80er Jahre an die Tastatur eines C64 versetzt, nur mit dem Optionen der Links-Rechts-Bewegung und dem Feuerknopf, um die immer tiefer nach unten wandernden Aliens abzuwehren. Friese bietet sein Spiel im Solomodus und als Partnerspiel an, für ihn ist es eine Fortsetzung der Spiele seiner Fabelwelt.

Im Grunde genommen stellt der Autor aus Bremen seinen Spielern eine Matheaufgabe. Füllt eure drei Kanonen mit überschüssiger Energie jenseits des Grenzwertes „10“, denn ab diesem Wert ballern die Waffen automatisch. Im Gegensatz zum Computerspiel treffen sie fast immer, müssen aber Schutzschilde überwinden. So gilt für die im ersten Level zu bekämpfenden Aliens, dass meistens der Schutzwert „12“ zu knacken ist. Rechnerisch bedeutet das für unsere Verteidigung, dass jeder Energiewert über „10“ multipliziert mit der Anzahl der ausliegenden Fadenkreuze auf den Karten für den Kampfeinsatz berechnet wird. Dafür stehen im Solospiel 15 Energiekarten zur Verfügung, wobei sich in absteigender Häufigkeit der Karten der Wert steigert. So gibt es fünf Mal 1er-Werte und nur ein Mal eine 5er-Karte. Das bedeutet, dass ich mit möglichst vielen kleinen Kartenwerten eine Kanone lade, um dann bei einem 9er-Wert mindestens eine Karte mit dem Energiewert „4“, besser „5“ zu spielen, um vielleicht 20 oder 24 Energiepunkte zu erhalten, die ein oder zwei Schutzschilde der Aliens überwinden helfen. Der Zeitfaktor, der im Computerspiel die Aliens bedrohlich nach unten sinken lässt, besteht in Feuer frei darin, dass jeder Schuss eine Karte zerstört. Für die 15 Karten bedeutet das, dass spätestens nach dem 13. Schuss der letzte Alien beseitigt sein muss, damit es heißt: Auf zum nächsten Level. Bei fünf Aliens mit jeweils vier Stärkewerten müssen mehrere Treffer mit einer Ladung zielgenau angebracht werden, sonst hat man keine Chance.

Das Problem aller Patiencen, in dieses Genre muss man wohl Feuer frei einordnen, ergibt sich aus der zufälligen Reihenfolge, in der Karten auftauchen. Kommt die einzige 5er Karte immer sehr früh und kann dadurch nicht als letzte Karte für eine Kanone gelegt werden, wird es schwer mit dem Gewinnen. Auf höheren Leveln sind zwar mehr Aliens zu bekämpfen, aber die Schüsse bekommen durch höhere Multiplikationsfaktoren mehr Power. Da ist es durchaus möglich, dass mit einem 32er Wert ein Alien mit nur einem Schuss vom Tisch gefegt wird. Die Balance zwischen Anspruchssteigerung und Bewältigung der neuen Aufgaben gelingt Friedemann Friese bis Level 9 gut. Durchweg von Bedeutung bleibt, welche Karten früh aus dem Spiel herausgenommen werden. Mit Blick auf den Multiplikationsfaktor sollten das nicht unbedingt die niedrigen Karten sein. Wer das berücksichtigt, wird schnell aufsteigen können und auch mit schwierigen Kartenfolgen klarkommen.

Im Teamspiel gelten identische Regeln. Jeder verfügt allerdings nur über zwei Kanonen und die Handkartenzahl ist reduziert. Kooperativ ist nicht nur die gemeinsame Bekämpfung der identischen Aliens, sondern auch die Möglichkeit, den Mitspieler mit Karten zu unterstützen. Damit kann der Grenzwert oft passender überschritten werden. Was scheinbar leichter wirkt, ist durch Fehlen des 5er-Wertes im Kartenset deutlich schwerer. Wer Solo von Erfolg zu Erfolg eilt, wird gemeinsam oft an der Herausforderung scheitern. Was nicht gegen das Spiel spricht, sondern für eine neue Partie.

Feuer frei ist in Frieses Fabelwelt für mich eines der besten Spiele, das mir vor allem in der Solo-Variante am besten gefällt. Eine Herausforderung mit wachsenden Anforderungen, die nur für die, die Level 9 erreicht haben, keinen so hohen Wiederspielwert mehr besitzt. Bis dahin gilt es aber, viele Kanonen auf höchstem Level zu laden.

Rezension Wieland Herold

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Feuer frei!: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.08.20 von Wieland Herold

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