Rezension/Kritik - Online seit 12.12.2015. Dieser Artikel wurde 6766 mal aufgerufen.

Mmm!

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Autor: Reiner Knizia
Illustration: Andreas Resch
Verlag: Pegasus Spiele
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2015
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 1422
Mmm!
Auszeichnungen:2015, Spiel der Spiele Gewinner

Spielziel

Auch Mäuse haben Hunger, und da wundert es keinen, wenn die Nager einen prall gefüllten Kühlschrank als Plünderungsziel auserkoren haben. Schließlich sind die blöden Menschen gerade weg, und die Luft ist rein ... bis auf die fiese Katze. Die kommt zwar nur langsam in die Gänge, nähert sich aber unaufhörlich der Küche. Können die Mäuse den Kühlschrank leerräumen, bevor die Katze auf der Matte steht?

Ablauf

Für Mmm! gibt es zwei Spielplanseiten: eine einfache und eine schwierige. Hat man sich für eine Seite entschieden, wirft der Spieler am Zug die drei Würfel und darf sie nun auf dem Plan verteilen, wobei ihm die anderen Spieler mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Mindestens ein Würfel muss auf den Plan wandern, sonst geht die Katze einen Schritt vor. Und ist sie in der Küche angekommen, bevor der Kühlschrank leer und der Plan voll ist, haben alle verloren.

Fisch, Brot, Käse, Karotten und Gurken kann man erwürfeln ... und dazu noch ein rotes X. Das ist nicht essbar und darf dementsprechend auch nicht auf den Plan.

Würfeln darf man, so oft man will. Vorausgesetzt, man kann nach jedem Wurf mindestens einen Würfel auf den Plan legen. Hat man alle Würfel gelegt, werden die Würfel auf dem Plan gegen Mäusechips ausgetauscht. Zwischen zwei und fünf Mäusen (je nach Spielplanseite) braucht man, um ein Nahrungsmittel abzutransportieren. Und da kommt auch schon der nächste Haken: Ist man mit seinem Zug fertig und konnte nichts wegschaffen (d. h. nicht das letzte Feld eines Lebensmittels mit einem Mäusechip versehen), geht die Katze wieder einen Schritt vor.

Auf diese Weise würfeln alle Spieler, bis der Plan voll ist und die Mäuse nahrungstechnisch für längere Zeit ausgesorgt haben ... oder bis die Katze die Küche erreicht und den Mäusen zeigt, was sie von so einer Kühlschrank-Aktion hält. Nämlich nix!

Fazit

Katzen und Mäuse - das ist ja einer der Klassiker im Kinderspielbereich und geht irgendwie immer. Da muss man nicht viel erklären, alle Kinder wissen sofort Bescheid: Die Katze will die Mäuse, die Mäuse müssen fliehen. Oder im Falle von Mmm!: schnell sein und sich gut absprechen und beraten. Denn Mäuse müssen nicht nur fliehen, sie wollen auch immer Essen klauen und das als kooperative Truppe. Auch da sind Kinder sofort dabei. Zusammen gegen jemanden oder etwas spielen (wie hier die Katze) ist für Kinder immer klasse und spannend.

Und das schafft Mmm! mit wenigen Regeln sehr gut: ordentlich Spannung aufzubauen. Wie die Würfel fallen, was man belegen muss, damit die Katze sich nicht bewegt oder auch ein bisschen zocken und noch einen Wurf wagen ... alles drin bei Mmm!.

Aber natürlich gibt es auch nicht so tolle Punkte. Was also an Mmm! nicht so gut gefällt:

  • Das Alter: ab 5 soll es sein ... und ist es aber doch nicht. Der kooperative Aspekt haut vielleicht noch hin. Aber die Überlegung, welche Lebenmittel am besten mit einem Würfel belegt werden sollten, geht an 5-jährigen vorbei (mehr dazu weiter unten).
  • Die Regel ist sehr suboptimal geschrieben und braucht für diese schöne und simple Idee viel zu viele Worte. Dazu sind einige wichtige Passagen nicht wirklich als solche gekennzeichnet und lassen sich leicht überlesen. Andere hingegen sind grafisch hervorgehoben, regeltechnisch aber eher unwichtig.

Besonders das Alter steht Mmm! ein wenig im Weg. Denn hier heißt es auf sehr vorbildliche Weise: Vorausplanen führt zum Ziel. Kann man selbst kein Lebensmittel mit Mäusen vollmachen, muss man eben darauf achten, dem nächsten Spieler eine gute Vorlage zu geben. Das funktioniert mit Kindern ab fünf nur sehr selten, mit Kindern ab sechs schon besser, ab sieben oder älter sind sie völlig dabei. Da bekommt Mmm! dann auch genau den Bogen, den es haben soll: kniffelig, herausfordernd und kommunikativ.

Wie oben schon erwähnt, ist es auch für Kinder ab fünf spannend. Aber wenn sie den eigentlichen Reiz - sich genau abzusprechen und gegenseitig abzuwägen, welches Lebensmittel nun belegt werden soll - noch nicht durchschauen, spielen sie es zwar mit, verlieren aber irgendwann das Interesse an dem Spiel.

Und das wäre schade, denn Mmm! hat alle Komponenten, um Kinder ab sechs an den Spieltisch zu holen. Grafisch gut und ansprechend gemacht, schnell erklärt (wenn man bestimmte Passagen nicht überliest - was mir passiert ist, ich muss es zugeben) und dazu noch ein für ein Kinderspiel ungewöhnlicher Würfel- und Kooperationsmechanismus.

Von Mmm! hat man lange was. Da gehen Partien sehr flott, wenn die Kinder es schon kennen und sie kommen vor allem nach einigen Runden auch schön alleine damit klar. Und das ist auch immer gut für ein Kinderspiel.

Also, Mäuse: Kühlschrank auf und raus mit dem Zeug!!!

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Mmm!: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.11.15 von Christoph Schlewinski - Schönes, rundes Kinderspiel.

Leserbewertungen

Leserwertung Mmm!: 5,0 5.0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.10.16 von Andreas Freye - Ein gutes kooperatives Kinderspiel. Nur der Titel ist ist nicht so toll gewählt.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.01.17 von Martin - Wir spielen fast immer die Seite mit den größeren Häppchen. Und sehr oft kommt es da auf den letzten Würfelwurf an. Sehr spannend!

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