Rezension/Kritik - Online seit 29.10.2012. Dieser Artikel wurde 4239 mal aufgerufen.

Thunderstone: Belagerung von Thornwood

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Autor: Mike Elliott
Illustration: Jason Engle
Hal Mangold
Brent Keith
Verlag: Pegasus Spiele
Rezension: Monika Harke
Spieler: 2 - 5
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2011
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 1948
Thunderstone: Belagerung von Thornwood

Spielziel

Die Zeit läuft den Helden davon. Das Grauen ist entfesselt und noch immer sind nicht alle Donnersteine gefunden worden. Der dringend benötigte "Stein des Pesthauchs" liegt irgendwo in den Tiefen des Thornwood-Waldes verborgen. Doch dort - man ahnt es schon - verstecken sich böse Räuber, die das nahe gelegene Dorf, in dem sich die Helden versammelt haben, plündern. Aber nicht nur die Raubzüge, auch der Angriff durch Belagerungsmaschinen, die überall im Wald verteilt sind, und auf der Lauer liegende Zentauren erschweren den Helden die Suche nach dem begehrten Stein.

Ablauf

Bevor jedoch die ersten ambitionierten Truppen Richtung Thornwood-Wald ziehen, ist - wie in den bisherigen Abenteuern auch - ganz normaler Heldenalltag angesagt. Alle Donnerstein-Sucher begeben sich zunächst einmal zu einer kleinen Shopping-Tour ins Dorf, um sich mit neuen Gegenständen auszustatten oder Helden und Söldner zu rekrutieren. Sollte sich beim ersten Blick in den Wald schon abzeichnen, dass mit Plünderungen und Zerstörungen im Dorf zu rechnen ist, empfiehlt sich, den Dorfrundgang unter Umständen auch ein wenig auszudehnen.

Denn eine neue unangenehme Eigenschaft, die sich die bösen Kreaturen angeeignet haben, ist der Raub. Tritt solch ein Räuber in Erscheinung, wird sofort im Dorf geplündert, indem jeweils zwei Karten von einem oder zwei Dorfstapeln entfernt werden. Mal sind die teuersten Stapel betroffen, mal die günstigsten. Dies richtet sich nach der Stärke des Räubers. Greifen die bösen Kreaturen vom Wald aus auch noch mit Belagerungsmaschinen an, so ist - solange diese sichtbar sind - Vorsicht angesagt. Denn durch "globale Effekte" und "Durchbruch" werden nicht nur Dorfkarten vernichtet, vielmehr müssen nun auch noch nicht rekrutierte Helden ihr Leben lassen.

Auf der Lauer liegende Zentauren sorgen für weitere Überraschungen. Sobald ein Vertreter dieser Art im Wald auftaucht, erhält der aktive Spieler den Lauermarker des entsprechenden Monsters, welchen er dann zu Beginn seines nächsten Zuges einsetzen muss. So erleidet er beispielsweise eine Krankheit, muss eine Karte ablegen, verfügt beim nächsten Einkauf über weniger Gold oder wird erneut zum Kampf im Dungeon gezwungen.

Da auch das Böse gerne auf Nummer sicher geht und auf Bewährtes setzt, wird der "Stein des Pesthauchs" erwartungsgemäß von einem Verbündeten der Verdammnis bewacht, dem "Wächter der Bosheit". Ausgestattet mit einem "globalen Effekt" verleidet dieser den Abenteurern ihre Einkaufstour, indem er sie bei jedem Dorfbesuch mit einer Krankheit infiziert.

Fazit

Belagerung von Thornwood ist nach Zorn der Elemente und Die Wächter von Doomgate die dritte Thunderstone-Erweiterung. Sie ist laut Anleitung sowohl mit dem Basisspiel als auch der eigenständigen Erweiterung Drachenturm spielbar und kann beliebig mit den bisherigen Erweiterungen kombiniert werden. Wer jedoch die dritte Erweiterung lediglich mit dem Basisspiel spielen möchte, hat sich die denkbar ungünstigste Kombination ausgesucht, denn die Anleitung schweigt sich bezüglich Wächter und Dungeon-Merkmale aus und setzt die Sonderregeln einfach voraus beziehungsweise verweist auf die Pegasus-Homepage, was ein wenig unbefriedigend ist.

Auch kann der Spielspaß bei einer begrenzten Kartenauswahl leiden. Mittlerweile ist Thunderstone recht komplex geworden, da viele Karten an Bedingungen geknüpft sind und Effekte auslösen. Idealerweise besitzt man eine große Kartenauswahl, um sich eine passende Kombination zusammenzustellen. Andernfalls kann der Spielfluss recht zäh und die Spieldauer entsprechend lang werden. Dies trifft insbesondere auf diese Erweiterung zu. Die neuen Karten sorgen zwar für Abwechslung und sind eine gelungene Ergänzung zu allen bisherigen Ausgaben. Konzentriert man sich jedoch nur auf diese Erweiterung und spielt beispielsweise mit "Räubern" und "Belagerung" gleichzeitig im Dungeon, nimmt mit den Kartenstapeln auch die Freude am Spiel ab. Helden können mitunter nicht mehr hochgestuft werden; Dorfstapel sind schnell aufgebraucht. Wenn dann auch noch permanent Handkarten zerstört werden oder man viele Krankheiten erleidet, von denen man sich nur durch Erholung heilen kann, werden sich großteils nur noch unerschütterliche Fans für das Spiel begeistern können.

Aber deswegen ist Belagerung von Thornwood auch als Nummer Drei und nicht als erste Erweiterung erschienen. Die Abenteuer werden halt immer schwieriger, alles andere wäre schlichtweg enttäuschend. Schließlich nähert man sich mit großen Schritten dem finalen Showdown. So sind Erfahrungen bei der Donnersteinsuche und Kartenkenntnis mehr denn je gefragt. Verfügt man über entsprechende Voraussetzungen, ergeben sich mit den neuen Karten jedoch interessante Kombinationsmöglichkeiten.

Die Helden sind sehr unterschiedlicher Natur, aber allesamt äußerst hilfreich. So versehen die "Veris" eingesetzte Waffen mit einem Lichtbonus. Das "Waldvolk" wird stärker gegen Monster, die Krankheiten verbreiten. "Thornwood-Bogenschützen" erhalten mehr Angriffskraft, je tiefer die Monster im Dungeon sind. Und die "Krell"-Krieger steigern ihre Angriffskraft durch Söldner und Milizen. Hier kommt die "Elite-Miliz" im Dorf wie gerufen, die sich mit einer Stärke von 4 und einer Angriffskraft von 2 zu einer gern gesehenen Unterstützung entwickelt hat. Aber auch die neuen Waffen sind sehr nützlich. Die "Diebesklinge" beschert beispielsweise zusätzlichen Angriff, wenn mehrere Helden gleichzeitig angreifen, und der "Seuchentotschäger" verleiht magische Angriffskraft und verhindert nebenbei auch noch Krankheiten, die man sich im Dungeon einfängt.

Insgesamt ist Belagerung von Thornwood somit eine gelungene Erweiterung, die für weitere Abwechslung und neue Herausforderungen sorgt. Allerdings sollte man sich bereits durch die bisherigen Abenteuer gekämpft haben. Anderenfalls kann der Spielspaß schnell auf der Strecke bleiben. Kurzum, keine Erweiterung für Einsteiger und auch kein Muss für Gelegenheits-Donnersteinsucher, für Routiniers, die das Grauen endgültig besiegen wollen, aber unverzichtbar.

Rezension Monika Harke

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Links

Deckbau-Generator: http://asmor.com/scripts/tsrand/

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Thunderstone: Belagerung von Thornwood: 5,0 5,0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.09.12 von Monika Harke
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.12.12 von Michael Kahrmann

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