SPIELE-NEW

Hier wird, soweit uns Informationen über die Spieleszene vorliegen, darüber berichtet. Alle Spieleverlage, die sich auf diese Seite verirren und Interesse daran haben, dass wir über Neuheiten etc. berichten, schicken bitte Ihre Informationen an Monika Harke.
Natürlich freuen wir uns auch über Hinweise von Spieleinteressierten.

Detailliertere Berichte (inkl. Fotos) findet Ihr im Bereich Reportagen

INHALT:

30.09.11

Graf Ludo-die Preisträger 2011

30.09.11

Broschüre „Ausgezeichnete Spiele 2011“ ist erschienen

01.10.11

China online - Teil 4: Europa

03.10.11

Goldener Fuchs 2011: die Abstimmung

14.10.11

Crosswise in der BrettspielWelt

Alle News

vorherige News

weitere News


30.09.11 Graf Ludo-die Preisträger 2011

Die Gewinner des deutschen Spielgrafikpreis "GRAF LUDO 2011" stehen fest. Alexander Jung und Michael Menzel dürfen sich über die Auszeichnung freuen. Im Rahmen einer Festveranstaltung im Congress Center Leipzig (CCL) überreichte Bürgermeister Andreas Müller und Katja Demut, Deutsche Meisterin beim Dreispringen, André Lange, Olympiasieger im Bobfahren, und Kevin Kuske, ebenfalls Olympiasieger im Bobfahren die beiden Preise an die Grafiker. Der GRAF LUDO wurde in diesem Jahr zum dritten Mal verliehen. Der Preis würdigt die gelungene grafische Umsetzung einer Spielidee und ehrt damit die Arbeit von Spielegrafikern und Illustratoren. Die Auszeichnung wurde von FamilyGames, dem Spielbereich des Felsenweg-Instituts der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie und der Leipziger Messe modell-hobby-spiel ins Leben gerufen und ist mit 1.000 Euro Preisgeld dotiert.

Beste Kinderspielgrafik:

Begründung der Jury:

"Schon das Cover ist eindeutig. Hier geht die Schienenpost ab! Man sieht sofort worum es geht. Ein Wettrennen von Lokomotiven. Knuffige Lokomotiven suchen sich ihren Weg kreuz und quer durch die Landschaft. Dabei müssen sie sich auf unerwartete Gleisbauarbeiten und Rangiermanöver einstellen. Bei Voll in Fahrt versuchen die Spieler ihre Loks möglichst schnell ins Ziel zu bekommen. Doch plötzlich ist alles anders, wenn ein Mitspieler eine oder auch mehrere Loks auf Abstellgleis schiebt.

Der Grafiker von „Voll in Fahrt“ hat es geschafft, unterschiedlichen Anforderungen unter einen Hut zu bringen, ohne dass die Spieler den Überblick verlieren. Klar strukturiert und doch auch sehr liebevoll hat Alexander Jung den Spielplan gestaltet und der Zielgruppe 6+ angepasst. Inmitten einer grünen Wiesenlandschaft befindet sich ein kleiner Rangierbahnhof. Rund um das muntere Rangiertreiben grasen friedlich noch einige Kühe, blühen Blumen und einige ausrangierte alte Loks scheinen sich zur letzten Ruhe schon halb in die Erde eingegraben zu haben. All diese netten kleinen Randerscheinungen des Spielplans lenken jedoch keineswegs vom für das Spiel Wesentlichen ab.

Man erwartet ein turbulentes Spiel, und man bekommt es auch. Kleine, aber auch größere Lokomotivführer werden von der ersten Minute an mitgerissen. Neben der gelungenen Grafik des Spiels überzeugen auch die ausgesprochen schönen und originellen 3-D-Lokomotiven, 16 an der Zahl, die der Amigo-Verlag diesem Spiel spendiert hat. Zusammen mit der Grafik bzw. den Illustrationen von Alexander Jung bildet das Spielmaterial ein überzeugendes und preiswürdiges Ganzes."

Beste Familienspielgrafik:

Begründung der Jury:

"Wir leben in einer verrückten Zeit; in einer modernen Zeit, in der wir dank der vielen technischen Fortschritte jeden Tag ein bisschen mehr verlernen. Navigationssysteme führen uns zu unseren Zielen, Rechtschreibhilfen begleiten uns täglich, Adressbücher speichern Namen, Adressen und Telefonnummern.

Und das Schlimme: All die freigewordenen Kapazitäten nutzen wir nicht, um Gedichte zu lernen, oder um zu philosophieren, oder im Kopf Knobelaufgaben zu lösen: die Folge: Wir vergessen. Wir werden denk- und merkfaul, und jeder hier kann sich jetzt mal selbst fragen, ob er eigentlich seine eigene Handynummer jetzt aufsagen könnte. Und in so einer Zeit gewinnt ein Spiel wie Eselsbrücke.

Natürlich liegt der Gedanke nahe, dass es sich hier um einen Anachronismus handelt. Um eine Idee, einem Zeitgeisttrend entgegenzuwirken – getragen vom edlen Wunsch, das Vergessen der Menschheit aufzuhalten. Dass das Spiel „Eselsbrücke“ diesen Verdacht, es handele sich um eine Art Anti-Vergessens-Therapie-Spiel – weit von sich weisen kann: das ist der Verdienst seiner grafischen Gestaltung. Viele Kärtchen fügen sich zu Geschichten – an die sich die Spieler im Laufe des Spieles erinnern müssen. Soweit so einfach. Und nun kommt die Gestaltung ins Spiel.

Das Spiel wirkt wie ein Spiel und nicht wie ein Gedächtnistraining, weil die vielen Kärtchen die wundervolle Balance zwischen Klarheit und Verspieltsein wahren. Gerade einfach genug gehalten – um den Spieler nicht zu überfordern, aber liebevoll genug, um den Spieler in den Kärtchen beim mehrmaligen Hinschauen immer wieder neue Feinheiten entdecken zu lassen. Seien es die Raffzähne beim Rotkäppchen, der ängstliche Autofahrer, den man hinter der Scheibe kaum erkennt, oder die drei Ballermann-Besucher, die für den Begriff „Mallorca“ stehen.

Überhaupt überzeugt der Grafiker nicht nur mit seinem zeichnerischen Geschick, auch der versteckte Witz, das „um die Ecke denken müssen“, tragen zur Magie des Spiels bei. Wer sich drauf einlässt, auf diese Welt der kleinen symbolischen Kärtchen – der wird belohnt.

Beim Spiel entfaltet sich plötzlich einen Zauber, dem selbst hoffnungslos verloren geglaubte Hardcore Handy- Computer- und Navinutzer erliegen dürften, nämlich dann, wenn sie merken: Ja. Ich kann es noch. Ich kann mir noch Bilder merken und Zusammenhänge herstellen – ja: mein Kopf ist noch nicht völlig verloren. Dieses Erfolgserlebnis auf die sprichwörtlich spielerische Weise erlangt zu haben, ist der Verdienst des Grafikers."

Weitere Informationen gibt es unter: www.graf-ludo.de

Quelle: Pressemeldung Graf Ludo

top