Porträt: Steffen Rühl
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Erzähl uns ein wenig über Deine Person:

Mit meiner Frau und unseren beiden Töchtern leben wir auf einem alten Hof in der Pampa zwischen Köln und Frankfurt. Beruflich arbeite ich 1999 in der Videospielbranche und bin selbständig als Game Designer und Producer. Zudem bin ich Mitgründer der Firma Nevigo, die ein Game Design und Storytelling Tool namens articy:draft herstellt. Gelegentlich halte ich Vorträge oder unterrichte Game Design an Hochschulen. Mehr unter http://www.ruehl-game.de.

Welche Hobbys hast Du (außer Spielen)?

Ich meditiere seit vielen Jahren, fotografiere gerne, spiele ab und zu Gitarre. Mein größtes Hobby ist das designen, spielen und analysieren von Spielen. Im Videospielbereich klappt das schon ganz gut, im Brettspielbereich fühle ich mich nach wie vor als blutiger Anfänger. Aber irgendwann muss mal was spielbares rauskommen. Ich habe daher Respekt vor allen, die Spiele bis zur Veröffentlichung bringen, auch wenn ich mal ein Spiel hier krititsiere. Als Autor wäre ich froh, so weit zu kommen :) Im Moment habe ich für diese eigenen Projekte einen Tag pro Woche reserviert und arbeite mit einem Freund an Prototypen.

Seit wann spielst Du und wie bist Du zum Hobby Spielen gekommen? Wie hat sich das bei Dir entwickelt?

Ich spiele seit Anfang der Achtziger Jahre (letztes Jahrtausend) und wurde stark geprägt durch die Entdeckung der ersten "Das Schwarze Auge" Box in einer Buchhandlung in Saarbrücken. Danach folgten neben Rollenspiele auch Play-By-Mail (Welt der Waben, Vangor), Life-Rollenspiele (wenn jemand die Drachenschmiede kennt...), Sammelkartenspiele und seit Ende der Neunziger auch viele Brettspiele. Daß Spiele mein Beruf werden sollen, war mir früh klar. 1999 habe ich bei Piranha Bytes als Leiter der Story für das Rollenspiel "Gothic" angefangen Videospiele zu entwickeln. Danach folgen Jahre bei EA, dtp entertainment und seit 2006 die Selbständigkeit als Game Designer und Producer, Details unter www.ruehl-game.de.

Trotzdem spiele ich natürlich noch viel und es wird eigentlich immer mehr, seit unsere Töchter auch mal was komplexeres spielen. So spielen wir innerhalb der Familie mehrmals die Woche. Und auch unsere drei festen Spielerunden treffen sich regelmäßig.

Was fasziniert Dich am Spielen?

Das Spielen selbst und, wie es Huizinga beschrieb, der "magische Kreis" der entsteht, wenn Menschen spielen. Mich fasziniert, daß Spielen zum Selbstzweck existiert, älter ist als fast jede andere kulturelle Tätigkeit und daß es so unendlich viele Spielideen gibt. Faszinierend finde ich sas Verhältnis, das zwischen Spiel und "realer Welt" existiert und die Möglichkeiten, die das Spielen bietet, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Welche Art von Spielen liegen Dir besonders?

Die Spiele die meinen Nerv treffen können sehr vielfältig sein, insofern spiele ich fast jedes gute Spiel gerne. Manche vielleicht nicht so oft, aber ausnahmslos jedes Spiel hat einen Reiz auf mich, schon dadurch daß es existiert, sich jemand die Mühe gemacht hat, es zu entwerfen und mir damit die Möglichkeit gibt, es zu spielen.

Welche Art von Spielen liegen Dir weniger?

Buchstabenspiele wie Scrabble oder ähnliches (wie Quirkle) reizen mich nur ganz selten. Meine Frau liebt sie. Wir sind trotzdem glücklich verheiratet.

Deine Lieblingsspiele?

Battlestar Galactica, Eclipse, Time's Up, Warhammer Fantasy Role Play (3rd Edition), San Juan, Race for the Galaxy, Doom (und viele andere Dungeon Crawler), Galaxy Truckers, Terra Mystica, Tichu, Lunar Explorer, Glen More, ...