Rezension/Kritik - Online seit 13.02.2020. Dieser Artikel wurde 2140 mal aufgerufen.

Fast Forward: FATAL

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Autor: Friedemann Friese
Illustration: Harald Lieske
Verlag: 2F-Spiele
Rezension: Wieland Herold
Spieler: 3 - 5
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2018
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3598
Fast Forward: FATAL

Spielerei-Rezension

Friedemann fabelt fort

Mit Fatal hat Friedemann Friese schon den vierten Vertreter der kleinen Fast Forward-Reihe im Angebot. Sein Fabelkonzept, das Regellesen ersetzt, startete 2017 mit Festung, Flucht und Furcht. Die Reaktionen auf die drei Spiele waren gemischt, mir persönlich hat das letzte Spiel damals am besten gefallen, wobei Fatal, das darf ich vorwegnehmen, Furcht vom obersten Sockel stoßen wird, ohne dass ich allerdings in Begeisterungsstürme ausbreche.

Das Prinzip ist so einfach wie genial. Wenn wir einerseits von 20-seitigen Regelwerken abgeschreckt werden, verzichtet Friese ganz auf ein Regelheft, startet mit nur einer Regelkarte und ergänzt und erweitert diese Grundregel mit immer wieder neuen Karten. En passant entwickelt und verändert sich damit das Spiel. Das ist faszinierend und spannend, weil man den neuen Wendungen entgegenfiebert, die etwa alle zwei Runden das Spiel erweitern. Im Grunde genommen steckt eine Art Legacy-Prinzip in den 90 Karten, nur dass wir nichts dauerhaft verändern, sondern zu jeder Zeit das Spiel resetten können.

Für die Rezension bedeutet dieses Legacy-Element, dass ich nur zurückhaltend spoilern werde. Die Karten bestehen meist aus Zahlenwerten in Slotmaschinenoptik, die teilweise Bedingungen für besondere Boni-Wertungen enthalten. Im Austausch mit einer Auslage werden drei Handkarten je nach aktueller Wertungsregel ständig optimiert. Das Rundenende tritt bei einer festgelegten Kartenzahl in der Tischmitte ein, wobei die Karten des Verlierers aus dem Spiel genommen werden. Mit drei ergänzten Karten des Stapels, unter denen dann immer einmal wieder neue Sonderregeln auftauchen, wird weitergespielt, bis man bei der 90. Karte angekommen ist. Das hat man nach ungefähr 15 Runden geschafft, dann kann neu sortiert werden oder man spielt auf der Basis der letzten Regeln weiter, was aber nicht so reizvoll ist.

Fatal lebt, wie die anderen Spiele dieser Reihe, von der Abwechslung, die beim zweiten Durchspielen allerdings keine große Überraschung mehr bietet. Da ist man dann eher schon vorbereitet auf das, was kommt. Wer den Veränderungsrhythmus in Erinnerung behält, kann sich sogar darauf einstellen.

Die Wertungen ändern sich zwar, aber Fatal bleibt stets eine Rechen- und Optimierungsaufgabe für die Kartenhand. Mir macht das Spaß, andere finden es mühsam. Zumal das Aufdecken der Sonderkarten manche Wertungsvorbereitung zunichtemacht. Als Rechenspiel eignet sich Fatal übrigens ausgezeichnet für ältere Grundschüler. Achtjährige sind überfordert, da gibt es Kettenrechnungen, mit denen sie nicht klarkommen. Der Verlag setzt das Einstiegsalter sicherheitshalber auch erst mit zehn Jahren an. Neunjährige habe ich aber schon mit viel Spaß beim Slot-Rechnen erlebt.

Die Kritik der Kinder bezieht sich übrigens weniger auf das Rechnen als auf die fehlende Gesamtbilanz. Da gibt es zwar einen Verlierer, der seine Karten abgeben muss. Der Gewinner darf sich nur als Rundensieger fühlen, seine Punkte sind gleichgültig. Warum wird nicht addierend bilanziert, sodass am Ende ein Gesamtsieger feststeht? Fatal hat mich bisher am besten von den Fast Forward-Spielen unterhalten, ohne dass ich damit in Jubelstürme ausbreche. Das Spielprinzip tendiert zur Einmal-Runde, die macht Spaß, der Wiederspielreiz hält sich in Grenzen. Ich hoffe, Friedemann Friese kann bei der Fast Forward-Reihe noch weiter zulegen. Die geniale Umsetzung des guten Prinzips fehlt leider noch.

Rezension Wieland Herold

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Fast Forward: FATAL: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.10.19 von Wieland Herold

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