Rezension/Kritik - Online seit 19.01.2018. Dieser Artikel wurde 6370 mal aufgerufen.
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Moment ... Mooooooment ... hat der Fuchs nicht eigentlich die Gans gestohlen? Nun ja, wir wollen mal nicht so sein. Herr Fuchs ist diebisch und mag Federvieh. Das soll uns reichen. Aber welcher Fuchs war es jetzt? Hatte er einen Bart? Oder nicht? Oder was auf dem Kopf? Das können uns nur die Augenzeugen sagen. Aber die muss man - ebenso wie die Füchse - erst mal angeln können ...
Das Huhn ist weg, und alle Füchse verstecken sich hinter ihren Türen. Jetzt heißt es: erst mal so viele Füchse wie möglich festnehmen und dann die Augenzeugen befragen.
Der Startspieler bekommt den Schlüssel an der Kette und muss nun versuchen, diesen in eine beliebige Tür ins Schlüsselloch zu bugsieren und die Tür vom Spielplan zu angeln. Hat er das geschafft, bekommt er das unter der Tür liegende Fuchsplättchen und schaut nach, was auf der Rückseite der Tür zu sehen ist. Ist da:
Ein Augenzeuge? Dann bleibt er bis zum Spielende einfach beim Spieler liegen.
Eine Aufgabe? Dann muss der Besitzer der Tür diese bei seinem nächsten Durchgang ausführen. Entweder auf einem Bein stehend angeln oder ein Auge beim Angeln zuhalten oder die andere, schwächere Hand benutzen oder die Kette beim Angeln am langen Ende halten.
Jetzt haben die Spieler beim Angeln aber nicht alle Zeit der Welt. Immerhin brauchen die Hühner auch mal Schlaf. Darauf achtet Hahn Hannes, der immer links vom Spieler am Zug sitzt. Der Hannes-Spieler würfelt so schnell wie möglich mit seinem Würfel, und immer wenn er den Hahn würfelt, bewegt er die Hannes-Figur auf dem kleinen Spielplan ein Feld vorwärts. Hat Hannes den Mond erreicht, ist es Nacht und alle müssen ins Bett - und der Spieler am Zug muss aufhören mit seinem Angelversuch.
Wenn eine Tür geangelt wurde oder Hannes den Mond erreicht hat, ist der Zug beendet, und die beiden Rollen wechseln im Uhrzeigersinn.
Das Spiel endet, sobald die vier Augenzeugen gefunden wurden. Jetzt müssen aber alle noch herausfinden, ob sie auch den richtigen Fuchs festgenommen haben. Dazu liefert jeder der vier Augenzeugen einen Hinweis. Hut/kein Hut, Bart/kein Bart, Brille/keine Brille oder Halsbekleidung/keine Halsbekleidung.
Wenn bei der Zeugenbefragung z. B. herauskommt, dass der Fuchs einen Hut, keinen Bart, keine Brille, aber eine Halsbekleidung trug, kontrollieren jetzt alle Spieler ihre gefangenen Füchse. Hat jemand diesen Fuchs tatsächlich gefangen? Dann hat dieser Spieler gewonnen. Besitzt niemand diesen Fuchs und er befindet sich noch unter einer Tür, haben alle verloren.
Angelspiele für Kinder gehen immer irgendwie. Es gibt sie ja auch schon immer irgendwie. Da ist es mal nett, wenn ein anderes Thema gefunden wird, als immer nur Fische - irgendwie.
Jetzt sind es Türen, hinter denen zur Belohnung ein Fuchs liegt. Vielleicht sogar der richtige Fuchs.
Beschaut man sich das Material zum ersten Mal, fragt man sich als Erwachsener schon, ob das 5-Jährige wirklich schaffen mit dem Angeln. Die Schlüssellöcher sind klein, der Schlüssel auch, die Kette, an der der Schlüssel baumelt, macht es natürlich nicht einfacher. Aber siehe da: Es geht. Vielleicht gibt es hier und da ein paar Anlaufangelschwierigkeiten, weswegen man die Kinder im Vorfeld ruhig probeangeln lassen sollte. Aber sie kriegen es hin.
Auf dieser Ebene funktioniert Fuchs, du hast das Huhn gestohlen für 5-Jährige sehr gut. Leider gibt es aber auch Ebenen, auf denen es nicht passt. Was gefällt der Zielgruppe nicht?
Was unterm Strich bleibt, ist eine wirklich gute Idee, eine sehr gute Umsetzung, was Material und Aufmachung angeht, und dadurch auch ein unbedingter Anreiz für Kinder, dieses Spiel sofort zu spielen. Woran es dann leider hapert, ist der Langzeitspielreiz, denn obwohl man versucht hat, interessante und variable Dinge ins Spiel zu bringen, wird das Belohnungssystem der Kinder nur mittelmäßig befriedigt. Nach ein paar Partien versiegte die Angellust, und die Testkinder fragten nach anderen Spielen.
Für Kindergärten eine gute Anschaffung, da bleibt es interessant. Familien sollten Fuchs, du hast das Huhn gestohlen allerdings vorher unbedingt ausprobieren. Die Gefahr besteht, dass es sich nach ein paar Monaten durchgespielt hat.
Rezension Christoph Schlewinski
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Fuchs, du hast das Huhn gestohlen: 3,0, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
17.11.17 von Christoph Schlewinski - Eine normale vier für das Spielen im Kindergarten, mit immer wechselnden Kindern. Für die Familie gibt es eher eine drei, weil sich das Angeln dort arg schnell abnutzen kann. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
15.01.18 von Rene Puttin - Sehr, sehr schade, sowohl von der Geschichte, als auch dem Material und den Mechanismen her super. Aber leider kommt die Kriminalgeschichte viel zu kurz und es ist dann doch nur Glück ob der Täter gefunden wird und wer ihn findet. |
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