Rezension/Kritik - Online seit 14.12.2024. Dieser Artikel wurde 413 mal aufgerufen.

Kreisel durch die Welt

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Autor: Wlad Watine
Illustration: Nikao
Verlag: HUCH!
Rezension: Kathrin Walther
Spieler: 1 - 4
Dauer: 20 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2024
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 4071
Kreisel durch die Welt

Spielziel

Wer auf Weltreise gehen möchte, muss sich so manch einer Herausforderung stellen. Fremde Länder müssen durchquert und Hindernisse überwunden werden. Jedes Land hat dann noch seine besonderen Attraktionen zu bieten, die man auf jeden Fall gesehen haben möchte, so dass man seine Route entsprechend planen muss. Auch in Kreisel durch die Welt muss der Kreisel vom Leuchtkreis aus verschiedene Ländertafeln durchqueren, wobei er mehrere Zielpunkte besuchen muss, bevor er letztendlich sein Ziel erreicht. Gar nicht so einfach, ihn über eine Tafel hinaus an den nächsten Spielpartner weiterzureichen, der ihn dann wiederum durch seine Tafel führen muss, bis er am Ausgang wieder weitergegeben wird. Denn eins steht auf jeden Fall fest: Nur zusammen ist man in der Lage, dass Spiel zu gewinnen und sich am Ende den Reiseaufkleber für das Reisehandbuch zu holen!

Ablauf

Kreisel durch die Welt ist schnell vorbereitet. Wenn es sich um die erste Runde handelt oder neue Spieler am Start sind, sollte man sich vorher jedoch etwas mit dem Kreisel vertraut machen, wozu sich im Schachtelboden eine eigens dafür vorgesehene Teststrecke befindet. Hier kann geübt werden, wie der Kreisel zu starten und zu bewegen ist, bevor es an das Trainieren der Sprünge geht, die sowohl zum Wechsel der Ebenen als auch für das Weitergeben von einer zur anderen Tafel benötigt werden. Haben alle Spieler die Teststrecke gemeistert, kann es ans Auswählen der Reise im Reisehandbuch gehen, in dem sich neben 20 kooperativen auch 20 Solo-Reisen befinden.

Die Reisen sind dabei in vier verschiedene Schwierigkeitsstufen aufgeteilt, wobei es in den Stufen „Anfänger“, „Fortgeschrittene“ und „Experten“ jeweils vier unterschiedliche Strecken und auf dem Niveau „Großmeister“ sogar acht Etappen gibt, was sowohl für die kooperative als auch für die Solovariante zutrifft. Dem Reisehandbuch lässt sich außerdem entnehmen, durch welche Welten die jeweilige Reise führt, sodass man weiß, welche Tafeln benötigt werden. Zusätzlich gibt das Handbuch Auskunft darüber, wie oft der Kreisel gestartet werden darf und welche Zielpunkte in welcher Reihenfolge erreicht werden müssen.

Sind alle Reisevorbereitungen abgeschlossen, kann es auch schon losgehen. Der Startspieler nimmt dazu die erste Reisetafel und startet den Kreisel mit dem zugehörigen Starter auf dem Leuchtkreis. Anschließend manövriert er ihn durch vorsichtiges Kippen und Rütteln der Tafel durch den Parcours, der sich aus verschiedenen Ebenen zusammensetzt. Auch wenn der Kreisel an jeder Stelle der Tafel eine Stufe hinunter darf, darf er nur über die Sprungfelder (ein Dreieck in einem Kreis) eine Stufe hinauf. Springt der Kreisel an einer anderen Stelle nach oben, muss wieder neu gestartet werden, da man die Kontrolle über den Kreisel verloren hat. Ebenfalls muss vom Leuchtkreis aus neu gestartet werden, wenn der Kreisel von der Tafel oder in ein Loch fällt oder er sich nicht mehr ausreichend dreht.

Hat der Kreisel einen Zielpunkt aus dem Reisehandbuch erreicht, lässt man ihn dort kurz verweilen, bevor es mit der Strecke weitergeht. Wurden alle Zielpunkte abgehakt, wird der Kreisel in der kooperativen Variante weitergegeben. Hierzu muss er in die Ausgangszone gelenkt werden, von wo aus er auf den Leuchtkreis der nächsten Tafel springen muss, wo es nach dem selben Prinzip mit dem nächsten Spielpartner weitergeht.

Eine Reise ist erfolgreich abgeschlossen, wenn auf allen Tafeln der Reise die zugehörigen Zielpunkte erreicht wurden. Anschließend darf sich der passende Aufkleber vom Stickerbogen genommen und zur Reise geklebt werden, bevor es mit der nächsten Reise weitergehen kann. Wurden zuvor alle Neustarts verbraucht oder konnte die Reise aus einem anderen Grund nicht erfolgreich abgeschlossen werden, muss die Reise noch einmal wiederholt werden, bevor es die Belohnung gibt.

Die Solo Version unterscheidet sich in soweit, dass nur eine Tafel pro Reise verwendet wird, auf der sich alle Zielpunkte befinden und der Kreisel nicht weitergegeben wird.

Fazit

Bei Kreisel um die Welt handelt es sich um ein abwechslungsreiches Kinderspiel, welches sowohl in einer kooperativen Variante mit 2 bis 4 Spieler als auch in einer Solo Version gespielt werden kann und ein Remake des 2020 bei Pegasus erschienenen Spiels Ghost Adventure des gleichen Autors ist. Das Spiel richtet sich an Kinder ab 6 Jahren, was auch gut passt, da die motorischen Fähigkeiten, den Kreisel zu starten und weiterzugeben, bei jüngeren Kindern meist noch nicht weit genug ausgebildet sind, was ansonsten schnell zu Frust führen könnte.

Die anschaulich bebilderte Anleitung ist gut verständlich und schnell gelesen, da das Spiel mit wenigen einfachen Regeln auskommt. Vor der ersten Runde sollte der Umgang mit dem Kreisel etwas geübt werden, wozu sich im Schachtelboden eine passende Übungsstrecke befindet, sodass der Kreisel durch die Wände nicht direkt hinunterfallen kann, falls beim Üben doch mal etwas schief geht und der Kreisel von der Bahn abkommt. Da das Spiel normalerweise im Stehen gespielt wird, wird empfohlen, über einem Tisch oder Teppich zu spielen, damit der Kreisel keine zu hohen Stürze abbekommt. Für den Fall, dass die Spitze des Kreisels doch einmal kaputtgegangen ist, liegen glücklicherweise zwei Ersatzspitzen bei, sodass sie einfach ausgetauscht werden kann.

Auch sonst kann die Qualität des Spiels überzeugen. Die Reisewelten befinden sich auf stabilen doppelseitig bedruckten Papptafeln, die durch ihre farbenfrohe und kindgerechte Optik überzeugen können. Auch der Kreisel lässt sich durch den Starter gut in Schwung bringen, sodass jeder neue Kreiselstart mit dem selben Schwung begonnen werden kann. Schön ist auch, dass Ersatzspitzen beiliegen, sodass kleine Missgeschicke nicht zum Ende des Spielspaßes führen müssen.

Das Spielprinzip selbst ist dann ziemlich einfach. Nachdem gemeinsam eine Etappe ausgewählt wurde, geht es ans Heraussuchen der passenden Tafeln, wo sich direkt ein erster Überblick verschafft werden kann, welches die beste Strecke für den Kreisel ist, um vom Start über den Zielpunkt zum Ausgang zu kommen.

Dann wird es spannend: Schafft es der Startspieler, den Kreisel durch den Parcours zu lotsen und ihn am Ende an den nächsten Spieler weiterzugeben? Hier ist Geschicklichkeit und eine ruhige Hand gefordert, damit der Kreisel nicht versehentlich von der Tafel oder in ein Loch stürzt. Nach dem selben Prinzip geht es nun über die drei weiteren Reisetafeln, die unter allen Mitspielern verteilt wurden.

Das Ende des Spiels ist erreicht, wenn alle Zielpunkte der Reise besucht wurden. Wurden vorher alle Neustarts aufgebraucht oder konnte ein Ziel nicht geschafft werden, muss noch einmal von vorne begonnen werden. Als besonderes Highlight gibt es zu jeder Reise einen Aufkleber, der in das Sternchenfeld nach der jeweiligen Etappe ins Reisetagebuch geklebt werden kann. Wurden alle Challenges einer Seite gemeistert, gibt es zudem einen großen Kreiselsticker für die entsprechende Seite.

Die Spieldauer ist mit 20 Minuten angegeben, was jedoch relativ variabel ist und einerseits von der Version abhängt, die gespielt wird, und andererseits davon, wie geübt die jeweiligen Spieler sind und wie viele Versuche benötigt werden. Vor allem die Solovariante, bei der nur eine Tafel durchquert wird, war bei uns deutlich schneller zu spielen.

Die Altersempfehlung mit 6 Jahren passt ziemlich gut. Die meisten jüngeren Kinder werden noch nicht die notwendige Geschicklichkeit haben, um den Kreisel durch den Parcours zu lotsen, was letztendlich zu viel Frust und wenig Spielspaß führt.


Der Spielreiz liegt darin, durch geschicktes Manövrieren des Kreisels alle Zielpunkte zu erreichen und entweder gemeinsam oder allein ein Level zu schaffen und den Belohnungssticker zu bekommen. Schön ist vor allem die kooperative Variante, in der sich die Mitspieler untereinander gut absprechen müssen und nur zusammen gewinnen können. Einerseits gibt es so keinen direkten Verlierer, entweder verlieren alle oder keiner, andererseits wird die Teamfähigkeit gefördert, denn der stärkste Spieler hat nur eine Chance, wenn auch der schwächste Spieler die Aufgabe gemeistert hat, worauf beispielsweise bei der Position in der Reihe oder bei der Auswahl der Tafeln Rücksicht genommen werden kann.

Zusammenfassend lässt sich Kreisel durch die Welt als originelles Kinderspiel beschreiben, das vor allem Kinder im Grundschulalter durch seine tolle Optik und sein interessantes Spielprinzip begeistert. Schön ist, dass das Spiel sowohl in einer kooperativen als auch in einer Solovariante möglich ist, wodurch sich mehr Möglichkeiten ergeben und eine Runde Kreisel durch die Welt auch möglich ist, wenn mal gerade kein Spielpartner verfügbar ist. Trotz der verschiedenen Level stehen insgesamt jedoch nur 20 Reisen zur Verfügung, für die Sticker vorhanden sind, was den Langzeitspielspaß etwas reduziert. Klar kann man Challenges auch ohne Sticker oder nach selbst ausgesuchter Zusammensetzung spielen, doch fehlt dabei etwas der Reiz, was insgesamt jedoch nichts an der kindgerechten Spielidee ändert!

Rezension Kathrin Walther

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Kreisel durch die Welt: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.08.24 von Kathrin Walther - Kreisel durch die Welt ist ein schnell gespieltes Kinderspiel ab 6 Jahren, das vor allem durch seine tolle Optik und seine originelle Spielidee überzeugen kann. Neben einer kooperativen Version gibt es auch eine Solovariante, die für Abwechslung sorgt. Das Spielprinzip ist schnell verstanden und passt zum Alter der Zielgruppe. Anstatt Glück ist hier vor allem Geschicklichkeit gefragt, die beim Lotsen des Kreisels durch die verschiedenen Welten und von einer zur anderen Tafel unabdingbar ist.

Leserbewertungen

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