Spielerei-Rezension
Mit dem neuen Kartenspiel Maus au Chocolat lehnt sich der Kosmos Verlag an den erfolgreichen Animationsfilm "Ratatouille" an. Auch hier steht ein kleiner Nager im Mittelpunkt, der bei unseren französischen Nachbarn in der Küche aktiv ist und allerlei Leckereien zaubert. Bei Maus au Chocolat geht es um diverse Naschereien und Süßwaren, welche die Spieler mit ihren Karten kreieren wollen.
Allerdings wirkt diese Hintergrundgeschichte reichlich aufgesetzt. Das tut dem pfiffigen Mechanismus jedoch keinen Abbruch. Es gibt fünf verschiedene Zutaten, deren Karten mit den Werten von 3 bis 7 verfügbar sind. Außerdem weisen die Karten auch Schokotaler auf. Alle Spieler wählen aus ihrer Hand gleichzeitig eine Zutatenkarte, die sie verdeckt vor sich ablegen. Nach dem gleichzeitigen Aufdecken nimmt sich derjenige, dessen Karte die meisten Schokotaler zeigt, als Erster zwei Zutatenkarten aus der Tischmitte und legt zum Tausch seine gerade ausgespielte Karte in die Mitte. Dann ist der Spieler mit den zweitmeisten Schokotalern an der Reihe, und so weiter. So ändert sich im Laufe der Runde das Angebot der Karten in der Tischmitte, und der letzte Spieler muss nehmen, was übrig bleibt.
Nun hat jeder Spieler die Möglichkeit, eine Dreierkombination aus aufeinander folgenden oder gleichen Karten verschiedener oder derselben Zutatenart zu legen. In diesem Fall ist der auf der Karte abgedruckte Wert entscheidend. Je nach gewählter Kombination darf man bestimmte Karten davon als Siegpunkte behalten.
Ein besonderer Clou sind die Helferkarten, die in jeder Runde weitergereicht werden. Sie bieten zusätzliche Optionen, die es clever zu nutzen gilt. So kann man beispielsweise mit einer Karte die Anzahl der Schokotaler oder den Wert der Zutatenkarte erhöhen, die Farbe einer Karte ändern oder ausnahmsweise vier statt drei Karten als Kombination werten. Man sollte stets im Auge behalten, welche Helferkarte man in der nächsten Runde bekommt, und dies in seine aktuellen Überlegungen mit einbeziehen.
Natürlich spielt das Glück bei Maus au Chocolat eine recht große Rolle. So kann man beispielsweise selten richtig einschätzen, welche Karten man zum Tausch für seine gebotene Zutat erhalten wird. Dennoch sind allerhand taktische Überlegungen nötig und hilfreich. Welche Karte soll man bieten, um möglichst früh auswählen zu dürfen? Und welche Kombination wird dann möglich sein? Oder vielleicht sammelt man besser erst mehr Zutaten, um später eine höherwertige Kombination bilden zu können? Wer als Erster dreißig Siegpunkte hat, gewinnt dieses innovative Kartenspiel, in dessen Mechanismen man sich erst mal einfinden muss.
Rezension Birgit Irgang
In Kooperation mit der Spielezeitschrift