Rezension/Kritik - Online seit 13.08.2015. Dieser Artikel wurde 5990 mal aufgerufen.

Phara-Oh-Oh!

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Autor: Jürgen P. Grunau
Wolfgang Kramer
Hans Raggan
Illustration: Eva Czerwenka
Verlag: HABA - Habermaaß GmbH
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 6
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 7 Jahren
Jahr: 2015
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3554
Phara-Oh-Oh!

Spielziel

Nachdem Grabräuber ihre Ruhestätte geplündert haben, wandert die Mumie ziemlich wütend durch die Pyramide und schmeißt jeden raus, den sie erwischt. Wir wollen sie von ihrem Leid erlösen und müssen uns gekonnt an ihr vorbeischleichen, ohne ihre Falle auszulösen. Aber dafür braucht es eine ruhige Hand, denn wir müssen die Mumienfalle bewältigen. Und ein paar Skarabäen unterwegs finden, kann auch nicht schaden. Denn mit denen lässt sich die Mumie besänftigen.

Ablauf

Zuerst bestückt man den Weg zur Pyramide mit den hellen Plättchen (verdeckt) und den Weg in der Pyramide mit den dunklen Plättchen (auch verdeckt). Dann füllt man die Holzschale mit den Holzkugeln und steckt den Stab so in den Kugelhaufen, dass er stehen bleibt. Und dann geht es los:

Ist man am Zug, checkt man zuerst, ob direkt vor einem ein verdecktes Plättchen liegt. Falls ja, wird es umgedreht und zeigt eine Farbe. So eine farbige Holzkugel muss man jetzt aus der Schale fischen. Gelingt einem das, ohne dass der Stab dabei auf den Tisch fällt, darf man auf das Feld ziehen.

Befindet sich vor einem kein verdecktes Plättchen, hat man die Wahl: Man kann das nächstgelegene Plättchen aufdecken und wieder versuchen, eine Kugel aus der Schale zu holen. Oder man kann sagen: "Ich möchte mich zu dem blauen offenen Plättchen da bewegen." Und muss dann eben versuchen, eine blaue Kugel aus der Schale zu bekommen.

Fällt der Stab auf den Tisch, muss man zurück. Auf dem Weg zur Pyramide muss man wieder an den Start, auf dem Weg in der Pyramide muss man sich auf das Feld vor dem Pyramideneingang stellen.

Landet man auf einem Feld, auf dem ein Skarabäus abgebildet ist, nimmt man sich einen gleichnamigen Chip. Und die sind nützlich, denn in der Pyramide kann man auf die Mumie treffen. Sie wird immer bewegt, wenn jemand in der Pyramide auf ein Feld mit Mumienköpfen kommt. Landet die Mumie bei der Bewegung auf dem Feld eines Spielers, muss er wieder vor die Pyramide. Es sei denn, er gibt einen Skarabäus ab. Dann ist er safe.

Will man den Fluch brechen, der auf der Mumie liegt, muss man bis zum letzten Feld, der Grabkammer. Dort muss man zwei Kugeln aus der Schale holen. Und wem das als Erstes gelingt, gibt nicht nur der armen bandagierten Seele ihren Frieden, sondern gewinnt auch noch das Spiel.

Fazit

Phara-Oh-Oh ist eine Neuauflage des lang vergriffenen Gulo Gulo, das thematisch nach Ägypten verlegt wurde. Grafik, Aufmachung, Material: wie gewohnt toll. Haba eben.

Und auch die Atmosphäre kommt gut rüber. Alle fiebern der Pyramide entgegen und vor allem der Mumie, die dort umherwandert. Es ist spannend, an ihr unbemerkt vorbeizukommen oder aufzuatmen, wenn sie nur ein Feld vor einem stehen bleibt.

Aber all diese Elemente können auch kippen. Deshalb hier: was an Phara-Oh-Oh nicht so gefällt:

- Zuerst einmal: die Regeln. Sehr klein geschrieben und ein bisschen unübersichtlich gehalten. Das macht den Einstieg leider unnötig schwer.

- Dann: die Spannung. Da ist zum einen der Weg zur Pyramide und der Weg in der Pyramide. Der Weg zur Pyramide ist unspektakulär und - zumindest in der ersten Partie - eher dazu gedacht, das Spiel zu lernen und schon mal einen Skarabäus zu sammeln. Nicht wenige Kinder fragten sich, was der überhaupt soll. Er ist wohl als eine Art "Speicherpunkt" gedacht, damit man nicht wieder ganz vom Start anfangen muss, sollte man in der Pyramide von der Mumie erwischt werden. Warum man aber schon vor der Pyramide von der kugelbeladenen Mumienfalle erwischt werden kann, hat sich keinem erschlossen. Da fühlt sich Phara-Oh-Oh sehr merkwürdig an. Schließlich fiebern alle darauf hin, in die Pyramide zu kommen. Ist man dann drin, wird es auch spannend ... manchmal. Denn der wichtigste Spannungsfaktor ist nicht, wie man erwarten könnte, die Mumienfalle, sondern die Mumie selbst. Ist sie oft in Bewegung, wird es kribbelig für Kinder am Tisch. Bewegt sie sich aber nicht oft - oder vielleicht auch mal gar nicht - wird es schnell langweilig für die Kleinen. Das Herausfischen der Kugeln aus der Schale ist zwar auch spannend ... aber wenn sich schon eine wandernde Mumie im Spiel befindet, will man die auch wandern sehen. Der letzte Punkt stört die Kinder am meisten.

Phara-Oh-Oh hat zwar seinen Wiederspielreiz - besonders bedingt durch das Material und die Atmosphäre - aber es lässt Kinder auch überraschend schnell wieder kalt und muss länger liegen, damit es wieder Spaß macht.

Wofür es sich auf jeden Fall lohnt, ist der Mechanismus mit der Schale. Dort eine Kugel rauszuholen, ohne dass der Stab auf den Tisch fällt, ist immer noch eine tolle Geschicklichkeitsübung für Kinder, mit der wenig Spiele aufwarten können. Und da das auch spannend für Kinder ist, ist aus der Neuauflage von Gulo Gulo auch ein gutes Spiel geworden. Kein Knaller oder Kracher, aber dennoch ein gutes Kinderspiel, auf das man mal einen Blick werfen könnte.

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Regelvarianten

In der Variante für jüngere Kinder spielt man ohne Mumie und Skarabäen.

Das ist dann fast die alte Version von Gulo Gulo ... nur eben mit zwei Teilstrecken.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Phara-Oh-Oh!: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.04.15 von Christoph Schlewinski

Leserbewertungen

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