Rezension/Kritik - Online seit 13.01.2024. Dieser Artikel wurde 417 mal aufgerufen.

Piraten Mikado

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Autor: Wolfgang Dirscherl
Verlag: Schmidt Spiele
Rezension: Kathrin Walther
Spieler: 2 - 4
Dauer: 15 - 20 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2023
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3555
Piraten Mikado

Spielziel

Endlich hat die lange Suche nach dem Schatz ein Ende! Doch wer wird den größten Anteil von Kapitän Mikados Schatz bekommen, der sich zwischen den Planken des alten Wracks befindet? Gar nicht so einfach, denn seine aufmerksamen Tierpiraten bewachen ihn gut und passen auf, dass sich keiner an den Gold- und Silbermünzen zu schaffen macht. Mit viel Fingerspitzengefühl und etwas Würfelglück können die Piraten jedoch ausgetrickst und eine Planke nach der anderen weggeräumt werden, so dass der Schatz geborgen werden kann. Doch wehe, ein Pirat kippt um, dann ist die gerade freigelegte Beute futsch… Wem wird es am Ende gelingen, die meisten Münzen zu ergattern und als Sieger nach Hause zu segeln?

Ablauf

Piraten-Mikado ist relativ schnell aufgebaut. Das 3D-Boot besteht aus 8 Teilen, die zunächst auf dem Spielboden der Box zusammengesteckt werden müssen, was mithilfe der Anleitung jedoch recht schnell geht. Anschließend werden die bunten Mikado-Stäbchen, die in diesem Fall flach und breit sind und Eisstäbchen ähneln, sortiert. Die längeren Stäbchen werden dann querbeet auf dem unteren Hauptdeck verteilt, die etwas kürzeren auf dem höheren Achterdeck. Ist dies erledigt, werden noch die farbigen Münzenkarten sortiert. Alle Karten mit Goldmünzen werden durcheinander auf den Stäbchen des Hauptdecks ausgelegt, alle mit Silbermünze auf dem Achterdeck.

Je nach gewünschtem Schwierigkeitsgrad werden zum Schluss noch die Tierpiraten auf die Münzenkarten gestellt. In der einfachen Version „Landratte“ kommt auf jedes Deck nur eine Figur, bei der normalen Version „Seeleute“ jeweils zwei und „für alle mit Holzbein“ gibt es drei Piraten pro Deck. Nun kann es auch schon losgehen!

Jeder Zug läuft dabei zunächst gleich ab. Der Spieler, der an der Reihe ist, würfelt. Je nachdem, ob der Würfel rot, gelb oder blau anzeigt, muss nun ein Stäbchen in der entsprechenden Farbe gezogen werden, wobei es egal ist, ob sich das Stäbchen auf dem Haupt- oder Achterdeck befindet. Wurde dies erfolgreich gemeistert und kein Tierpirat ist umgefallen, darf noch eine Münzenkarte in der entsprechenden Farbe gezogen werden, wobei es wieder egal ist, auf welchem Deck sie sich befindet. Je mehr Münzen sich auf der jeweiligen Karte befinden, desto mehr Punkte erzielt die Karte bei der Endwertung.

Fällt jedoch ein Tierpirat irgendwann während des Zuges um, endet der Spielzug sofort. Wurde bereits eine Plankenkarte mit Münzen gezogen, muss diese neben der Schachtel abgelegt und außerdem eine Piratenkarte gezogen werden, die verdeckt neben der Schachtel ausliegen. Je nach gezogenem Symbol muss am Ende eine Karte einer bestimmten Farbe, einer Wahlfarbe oder mit etwas Glück auch gar keine Karte abgegeben werden. Anschließend wird der umgefallene Tierpirat wieder aufgestellt und der nächste Spieler ist an der Reihe.

Das Spiel endet sofort, wenn entweder die letzte der insgesamt sechs Piratenkarten genommen oder eine Farbe gewürfelt wurde, von der sich kein Stäbchen mehr auf dem Wrack befindet. Nun geht es noch an die Auswertung: Alle Piratenkarten werden aufgedeckt und gegebenenfalls Plankenkarten abgegeben, falls eine entsprechende Piratenkarte vorliegt. Anschließend werden die Münzen auf den noch vorhandenen Karten gezählt. Wer die meisten Münzen gesammelt hat, ist Sieger. Haben zwei Spieler die gleiche Anzahl an Münzen, ist derjenige Sieger, der mehr Goldmünzen auf seinen Karten hat.

Fazit

Bei Piraten-Mikado handelt es sich um ein schnell gespieltes Kinderspiel, welches sich an 2 bis 4 Spieler ab 5 Jahren richtet. Das Spiel ist schnell erklärt und kommt mit wenigen Regeln aus, was sich auch in der kurzen und anschaulich bebilderten Anleitung widerspiegelt. Die Thematik spricht Kinder an und wurde gut umgesetzt.

Vor Spielbeginn muss zunächst das 3D-Boot aufgebaut werden, wobei bei den insgesamt acht Teilen die Anleitung zu Rate gezogen werden sollte, da sich alle Teile sehr ähnlich sehen, jedoch nur in der richtigen Zusammensetzung in die Einkerbungen im Schachtelboden passen und das Wrack ergeben. Anschließend werden die Stäbchen so verteilt, dass sie an beiden Seiten noch etwas überstehen, was nicht in allen Positionen möglich ist. Liegen die Stäbchen zu wild durcheinander, wird das Legen der Plankenkarten erschwert, die dann unter Umständen so schief liegen, dass die Tierpiraten kaum stehenbleiben.

Das Spielprinzip selbst ist ziemlich einfach. Ein Spieler würfelt und zieht ein Stäbchen mit der entsprechenden Farbe. Kippt kein Pirat um, darf noch eine Plankenkarte gezogen werden, die jedoch nur dann behalten werden darf, wenn auch bei dieser Aktion kein Pirat fällt. Andernfalls muss eine Piratenkarte gezogen werden, die bei der Endwertung zu Abzügen führen kann. Das Spiel endet, wenn entweder alle Stäbchen einer Farbe oder alle Piratenkarten aufgebraucht wurden. Der Spieler, der am Ende die meisten Münzen hat, siegt.

Damit das Spiel sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Spieler spannend bleibt, gibt es unterschiedliche Schwierigkeitsstufen. In der einfachsten Version wird auf jedes Deck nur ein Tierpirat gestellt, der beim Zug umfallen kann, bei der normalen Version zwei und bei der schwierigsten Stufe drei. Zusätzlich gibt es noch eine „Spielvariante für Seebären“, die nochmal etwas kniffeliger ist. Hier dürfen sowohl Stäbchen als auch Karte nur von einem Deck gezogen werden, sodass die Lage der Karte unter Umständen nicht so gut ist.

Auch wenn das Spielprinzip simpel ist, merkt man beim Spielen schnell, dass das Ziehen der Stäbchen bei fortschreitendem Spiel immer schwieriger wird. Was uns etwas störte und während des Spiels zu Diskussionen führte, ist die etwas offene Spielanleitung, in der nicht genau definiert ist, wie Stäbchen und Karten gezogen werden dürfen. Es macht einen großen Unterschied, ob nur eine oder beide Hände genommen werden, sodass man unter Umständen andere Karten oder Stäbchen festhalten kann. Hier wäre mehr Klarheit schön gewesen. So muss man sich vorher einigen, wie gespielt werden darf. Auch störte uns ein wenig, dass zunächst getestet werden darf, welches Stäbchen oder welche Karte gezogen werden soll und man während des Zugs noch wechseln darf, was sowohl den Spielfluss hemmte als auch die Spannung minderte.

Die Spieldauer ist mit 15 Minuten angegeben, was mit Aufbau und je nach Spielerzahl auch gut passt. Die Altersempfehlung mit 5 Jahren kommt gut hin, da beim Ziehen schon einiges an Fingerspitzengefühl und Feinmotorik gefragt ist, die bei jüngeren Kindern oft noch nicht ganz so gut ausgeprägt ist.

Der Spielreiz liegt darin, das möglichst beste Stäbchen zu finden und Geschicklichkeit zu beweisen, damit kein Pirat umkippt. Das kann auf Dauer etwas langweilig werden, da nicht viel Variation oder Interaktion besteht und jeder für sich spielt. Das Spiel selbst ist schnell gespielt, so dass gut noch eine zweite Runde hinterher gespielt werden kann, was bei Kindern im Fall einer Niederlage oft von Vorteil ist.

Insgesamt lässt sich Piraten-Mikado als witziges und schnelles Kinderspiel beschreiben, das Kinder vor allem schon durch die interessante 3D-Optik und das einfache Spielprinzip anspricht. Die Mischung aus Würfelglück und Geschicklichkeit kommt bei den jungen Spielern gut an, wohingegen die etwas offenen Regeln für Spannungen zwischen den Spielern sorgen können und vorab geklärt werden sollte, was während eines Zuges erlaubt ist.

Rezension Kathrin Walther

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Piraten Mikado: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.12.23 von Kathrin Walther - Piraten-Mikado ist ein schnell gespieltes und witziges Kinderspiel ab 5 Jahren, bei dem Geschicklichkeit gefragt ist. Das Spielprinzip ist einfach und eine kindgerechte Abwandlung vom klassischen Mikado, welche durch Karten und ein 3D-Boot erweitert wurde. Dürfen bei der normalen Variante die anderen Stäbchen nicht wackeln, geht es hier darum, keinen Piraten umzuschmeißen und möglichst viele Münzen auf den Karten zu sammeln. Durch die Anpassbarkeit des Schwierigkeitsgrads fällt der Einstieg leicht und auch geübtere oder ältere Spieler haben noch Spaß. Wem es am Ende gelingt, die meisten Gold- und Silbermünzen zu erbeuten, wird Sieger!

Leserbewertungen

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