Rezension/Kritik - Online seit 19.10.2010. Dieser Artikel wurde 5874 mal aufgerufen.

Pony Express

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Autor: Bruno Faidutti
Antoine Bauza
Illustration: Mathieu Beaulieu
Verlag: Funforge
Rezension: Birgit Irgang
Spieler: 3 - 5
Dauer: 45 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2009
Bewertung: 3,8 3,8 H@LL9000
3,0 3,0 Leser
Ranking: Platz 5115
Pony Express

Spielerei-Rezension

Spielerei Herbst 2010:
Auf geht's in den Wilden Westen, als die Männer noch Männer waren und der Feind klar definiert - die Indianer. In diese Thematik entführt uns das Spiel Pony Express des jungen französischen Verlags Funforge.

Die Spieler wetteifern darum, den schnellsten Postdienst des Wilden Westens aufzubauen und Briefe von St Joseph nach Sacramento zu befördern. Doch auf dem Weg lauern, wie man sich denken kann, allerhand Gefahren.

Wer an der Reihe ist, will in erster Linie mal vorwärtskommen und wirft zu diesem Zweck die fünf Pokerwürfel. In Bluff-Manier sieht er unter seinen Würfelbecher und nennt eine Pokerkombination, die er angeblich erreicht hat. Wenn er möchte, kann er zuvor auch Gold einsetzen, um einige Würfel erneut zu werfen. Je nach Position auf dem Spielbrett können einige der Mitspieler seine Behauptung nun anzweifeln. Will dies keiner tun, zieht der Spieler seinen Reiter auf dem Spielplan einfach eine Felderzahl vorwärts, die der genannten Pokerkombination entspricht. Andernfalls ist entscheidend, ob er geblufft hat und dabei erwischt wurde: Ist dies der Fall, darf der Spieler, der ihn zu Recht verdächtigt hat, mit seinem Reiter die entsprechende Felderzahl ziehen. Wurde die Aussage des aktiven Spielers jedoch zu Unrecht angezweifelt, kommt derjenige, der ihn des Bluffs bezichtigt hat, ins Gefängnis, und der aktive Spieler darf selbstverständlich normal vorwärts ziehen.

Ist das Feld, auf dem der aktive Spieler nach seiner Bewegung landet, bereits von einem anderen Reiter besetzt, kommt es zum Duell. Dessen Abwicklung wird auf "typisch französische Spielart" unkonventionell, aber sehr stimmig gelöst: Die beiden Spieler stellen ihre Figur in die einander gegenüberliegenden Ecken des Spielplans. Die beiden Duellanten erhalten jeweils einen Würfel, den sie nun abwechselnd über den Plan schnippen, um den gegnerischen Reiter zu berühren - möglichst, ohne dass unbeteiligte Figuren umfallen. Das Duell wird so lange fortgesetzt, bis einer den Gegner trifft oder jeder dreimal geschossen hat. Gibt es einen Sieger, erhält dieser vom Verlierer die Hälfte seines Goldes. Die Schwierigkeit wird dadurch erhöht, dass die anderen Figuren während des Duells auf dem Spielbrett stehen bleiben. Und werden Unbeteiligte in Mitleidenschaft gezogen, kommt der Schuldige ins Gefängnis.

Durch seine Bewegung kann der aktive Spieler auch auf allerlei anderen Aktionsfeldern landen, die ihm beispielsweise Gold, eine Ereigniskarte oder eine zusätzliche Vorwärtsbewegung verschaffen. Möglicherweise trifft er aber auch auf … Indianer. Wie beim Duell muss er nun mit einem Würfel auf diese schießen. Für jeden Indianer, der umfällt, erhält er Gold. Zugegeben, das ist nicht gerade politisch korrekt, macht aber Spaß! Wird dabei der Reiter eines Mitspielers umgeschossen, kommt der Schütze übrigens ins Gefängnis.
Das Gefängnis wurde ja nun schon mehrfach erwähnt: Daraus kann man sich freikaufen oder einen Fluchtversuch wagen, der darin besteht, mit den Pokerwürfeln eine gute Kombination zu erzielen. Notfalls setzt der Spieler eine Runde aus und ist dann wieder mittendrin im Geschehen.

Also: Würfeln, bluffen, schießen, auf sein Glück hoffen und ein wenig taktieren - so war das eben damals im Wilden Westen. Auf diese Weise verläuft die Partie fröhlich und nur bedingt planbar vor sich hin, bis ein Spieler als Erster Sacramento erreicht hat und dort eventuell noch ein finales Duell gewinnt.

Insgesamt ist Pony Express eine bunte Mischung aus verschiedenen Spielmechanismen und enthält durch das Schnippen der Würfel ein belebendes Element. Eigentlich handelt es sich um ein lockeres Bluffspiel - allerdings mit zahlreichen zusätzlichen Regeln, die anfangs immer wieder für Rückfragen sorgen. Das zielgerichtete Schießen ist durchaus nicht so einfach, macht aber Spaß, wenn sich alle darauf einlassen. Je mehr Spieler teilnehmen, desto voller ist der Spielplan … und desto größer ist damit auch das Risiko von Duellen und "Kollateralschäden". Pony Express ist durchaus nett und unterhaltsam, dauert aber für das, was es bietet, zu lang.

Rezension Birgit Irgang

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Pony Express: 3,8 3,8, 4 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.10.10 von Birgit Irgang
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.12.09 von Rainer Harke
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.10.10 von Frank Gartner - Putzige Mischung aus Zocker, Würfel und Geschicklichkeitsspiel.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.10.10 von Sandra Lemberger - Für mich hat das Spiel hinsichtlich seiner Glückslastigkeit zu viele Regeln und dauert zu lange.

Leserbewertungen

Leserwertung Pony Express: 3,0 3.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.03.10 von Volker Nattermann

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