Leserwertungen

Wir bieten den Besuchern unserer Seite die Möglichkeit, selbst die Spiele zu bewerten. Dies soll Spielefans und potenziellen Spielekäufern die Möglichkeit geben, sich ein umfassenderes Bild zu machen.

* Mischwald

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.04.24 von Bär - Ein schön illustriertes Rechen- und Kombinationsspiel um Siegpunkte. Das Zusammenzählen der Punkte am Ende des Spiels nimmt Zeit in Anspruch, da unterschiedliche Punktebedingungen geprüft werden müssen. Punktetechnisch kann es da schon auf die 300 Punkte zugehen. Es ist ein sehr taktisches Spiel mit unterschiedlich starken Kombos. Hier sollten auf jeden Fall die Mitspielenden im Auge behalten werden. Nach über 20 Partien des Grundspiels zu zweit finde ich die Wolf-Hirsch-Strategie zu stark. Es dreht sich dann gefühlt alles nur um diese Karten. Die Erweiterung Mischwald Alpin behebt diese einseitige Strategie bzw. Dysbalance, sodass die eigentliche Stärke des Spiels besser zur Geltung kommt, nämlich die Frage: „Nehme ich diese Karte oder nicht? Kann diese Karte mit meinen anderen Karten kombiniert werden oder soll ich doch neue Karten ziehen?“ Es ist ein angenehm forderndes Spiel nach dem Suchen der bestmöglichen Kartenkombinationen. Das Vielfache Kombinieren verschiedenster Bedingungen macht Spaß. Es ist auch schön, seinen Wald wachsen zu sehen. Das Verhältnis von Glück und Taktik finde ich in Ordnung. Abzüge gibt es im mühsamen Zusammenrechnen der Punkte am Spielende und dass es bei einer Spiellänge von ca. 60 Minuten keinen Live-Punktestand gibt, der das Spiel noch spannender machen würde. Alternativ kann es online in der Boardgamearena gespielt werden.

* Blood Rage

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.04.24 von Bär - Ein gutes, thematisches Area-Control-Spiel mit wenig Regeln und viel Spieltiefe. Das Vorantreiben der eigenen Clanentwicklung auf dem Spielertableau macht viel Spaß. Sehr elegant finde ich die Kampfmechanik nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip: Kampfkarte A, schlägt Karte B, Karte C schlägt Karte A, aber Karte B schlägt die Karte C. Durch dieses Prinzip entsteht ein sehr fesselndes Pokern um den aktuellen Kampf. Die Spannung steigt schon zu Beginn des Draftens. Es sind für die eigenen Eroberungsziele starke und gefährliche Kampfkarten im Umlauf. Leider kann nicht jede davon erworben werden. Eine spannende Restunsicherheit bleibt bestehen: „Geht mein Plan auf? Hoffentlich spielen meine Mitspielenden nicht diese eine verflixte Karte!“ Blood Rage lebt von Spannung, Emotionen und „Alles- oder nichts-Aktionen“. Die Siegenden standen in unseren Partien meist schon recht früh fest. Vor allem einem erneuten Plündern von Yggdrasil ist kaum noch etwas entgegenzusetzen. In Dune Imperium sterben in einem Kampf wenigstens auch die Truppen der Siegenden. Dadurch entstehen wieder für alle neue Chancen. In Blood Rage hingegen gestaltet sich ein Aufholen deutlich schwieriger.

* Faraway

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.04.24 von Bär - Ein Multiplayer-Solitärspiel, sehr interaktionsarm, kurzes Spiel mit vielen Zwängen und hoffen auf die passenden Karten, ähnlich wie bei Fantastische Reiche. Jedoch muss zusätzlich die Reihenfolge der ausgelegten Karten gut geplant werden, um die verschiedenen Symbol-Anforderungen zu erfüllen. Das finde ich noch einmal eine Weiterentwicklung im Vergleich zu Fantastische Reiche. Das Verhältnis von Glück und Spieldauer finde ich passend. Die Punkte lassen sich auch schnell zusammenzählen. Das ist bspw. bei dem Spiel Mischwald deutlich aufwendiger. Jede Person sammelt Karten und optimiert vor sich hin. So hätte das Spiel aufgrund des geringen Grades an Interaktion gut als Solo-Spiel konzipiert werden können. Das angenehm fordernde Abgleichen der Symbole und Planen der Kartenreihenfolge finde ich sehr gelungen. Ein gutes und interessantes Spiel mit der nicht perfekt gewählten Spieleranzahl.

* Terraforming Mars

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.05.24 von Bär - Ein sehr thematischer Engine- und Tableaubuilder, bei dem es darum geht, den Mars für uns Menschen und Tiere bewohnbar zu machen. Über die Projekt- und Konzernkarten steuern wir unsere Strategie und bauen unsere „Engine“ auf. Die Spielenden bringen die Ressourcengenerierung sowie die Projektziele voran und versuchen die globalen Parameter „Sauerstoff“, „Wasser“ und „Temperatur“ zu erhöhen. Mit zunehmenden Ressourcen geht auch ein wachsender Verwaltungsaufwand einher. Es werden viele Ressourcenmarker vom Spielertableau zum Gesamtvorrat hin- und herbewegt. Das bremst den „Spielflow“ und fühlt sich mehr nach Verwaltungsarbeiten an. Während des ersten Drittels des Spiels findet ein Wettlauf um begehrte Meilensteine statt, die lukrative Siegpunkte einbringen. Die Ressourcen sind in dieser Phase noch relativ knapp und die Projektkarten vergleichsweise teuer. Zudem müssen erworbene Projektkarten bezahlt werden. Es entstehen viele Entscheidungsdilemmata um die Auswahl zielführender Projektkarten und der Durchführung von Standardprojekten, die einen schrittweise den Meilensteinen näherbringen. Sind die Meilensteine erst einmal gesetzt, sind die Spielenden vor allem auf der Suche nach punkteträchtigen Projektkarten. Nebenbei werden weiterhin die Ressourcen generiert, der Mars „terraformt“ und überlegt, welche Auszeichnungen noch erreicht werden sollen. In dieser Phase nimmt die Spannungskurve deutlich ab und es kommt das Gefühl auf, dass das Spiel zu lange dauert. Es hätte auf die Hälfte der Zeit gekürzt werden sollen. Die Entscheidungsdilemmata sowie das knappe Wettrennen hätten dadurch einen größeren Stellenwert bekommen und würden vielmehr ein spannendes und intensives Spielgefühl erzeugen. Mit der Erweiterung „Präludium“ wurde versucht das Spiel schneller zu machen. Leider „schwimmen“ die Spielenden dadurch viel zu schnell in ihren Ressourcen und das Spiel wirkt zu gefällig. Es läuft alles wie am Schnürchen und widerspricht thematisch einem rauen „Terraformen“ auf dem Mars. So bleibt im Grundspiel der Anfang sehr interessant und ab dem letzten Drittel der Spielzeit wirkt der lineare Spieleablauf eher langweilig. Insgesamt handelt es sich bei Terraforming Mars um mein Lieblingsthema, nicht jedoch mein Lieblingsspiel.