Rezension/Kritik - Online seit 29.09.2016. Dieser Artikel wurde 3685 mal aufgerufen.

Hi Fisch!

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Autor: Oliver Igelhaut
Illustration: Christof Tisch
Verlag: Igel Spiele
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 10 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2016
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 2707
Hi Fisch!

Spielziel

Bei Hi Fisch! heißt es: Fische fangen. Möglichst viele und auch gerne ein paar Fische mit niedrigen Zahlen, denn die bringen viele Punkte. Dabei muss man sich am Anfang auf sein Glück und hinterher immer mehr auf sein Gedächtnis verlassen. Damit die Merkmonster aber nicht immens im Vorteil sind, tauchen aus dem Nichts gerne mal Haie auf und bringen alles durcheinander.

Ablauf

Der Rundenablauf von Hi Fisch! ist denkbar einfach: Ist man am Zug, deckt
man eine Karte auf
. Liegt auf der Karte eine Muschel, kommt sie auf die Sandbank in der Tischmitte. Dann deckt der nächste Spieler eine Karte auf und so weiter, bis jeder 1x dran war.

Jetzt wird verglichen: Wer hat den Fisch mit der höchsten Zahl aufgedeckt? Der ist der Gewinner der Runde und bekommt diese Karte - und dazu noch alle Karten der gleichen Fischsorte, die offen liegen. Sollten Muscheln auf der Sandbank liegen, bekommt der Gewinner die ebenfalls.

Wenn ein Hai aufgedeckt wurde, frisst der den Fisch mit der höchsten Zahl und die nächsthöhere gewinnt die Runde. Mehrere aufgedeckte Haie fressen auch mehrere Fische, so dass es eventuell keinen Gewinner in der Runde gibt.

Fische, die nicht verteilt wurden, werden wieder umgedreht und die nächste Runde beginnt. Aufgedeckte Haie sind aber raus aus dem Spiel.

Das geht solange, bis nur noch sechs oder weniger Karten auf dem Tisch liegen. Jetzt wird gezählt: Kleine Fische (von 1 bis 5) zählen zwei Punkte. Alle anderen - und auch die Muscheln - einen Punkt.

Und wer die meisten Punkte hat, darf sich ein Aquarium kaufen.

Fazit

Hi Fisch! ist mittlerweile das dritte Spiel, das Oliver Igelhaut in seinem Kleinverlag "Igel-Spiele" veröffentlicht hat. Und genau wie Wunsch Maschine und Mein Schatz ist Hi Fisch! ein ungewöhnliches Kartenspiel geworden.

Wie bei den anderen Spielen sind die Regeln auch hier schnell erklärt, aber diese umzusetzen, dafür braucht es ein paar Runden. Besonders, weil man bei Hi Fisch! erkennen muss: Man braucht nicht nur Glück, sondern im Verlauf des Spieles immer mehr Köpfchen.

Je länger es dauert, desto mehr Fische wurden nicht gefangen und wieder zugedeckt. Kann man sich merken, wo diese Fische liegen und welche Zahlen sie haben, kann man in einem Zug auch viele Punkte machen. Das kann man Kindern aber nicht unbedingt erklären. Das müssen sie selbst erkennen. Haben sie das aber einmal erlebt, bleiben die Regeln von Hi Fisch! auch dauerhaft hängen, denn das Spielprinzip ist ja rasend einfach.

Auch eine sehr schöne Idee: die Muscheln. Zwar werden zu Anfang meistens wahllos die Karten mit den Muscheln aufgedeckt. Sobald die Kinder aber merken, dass Muscheln auch Punkte sind und man sie nicht unbedingt selber bekommt, sondern die anderen, wird es immer weniger wahllos. Muscheln sind bei Hi Fisch! ganz klar ein Zockerelement. Deckt man eine Karte damit auf und legt sie auf die Sandbank, sagt man: "Ich riskier was. Vielleicht bekomm ich die Extrapunkte!".

Die Haie bringen den kleinen Spannungskick ins Spiel, denn natürlich weiß niemand, wo sich die Räuber befinden. Aber man weiß, dass es nur sieben davon im Spiel gibt, und je öfter Kinder Hi Fisch! spielen, desto mehr verstehen sie das Prinzip des Ausschlussverfahrens und wie gut es hier ist, sich vorher aufgedeckte Karten zu merken. Sind alle Haie raus, sinkt die Spannung aber nicht. Dann fällt eine kleine Last von den Schultern und das richtige Zocken geht los.

Auf der anderen Seite erzeugen wenig aufgedeckte Haie natürlich eine ganze andere Art von Spannung. Da könnte jede Karte eine Gefahr sein, da wird jedes Aufdecken ein bisschen zitterig. Ein einfacher, aber sehr schöner Effekt.

Was mir persönlich gut gefällt: Deckt ein Spieler einen Hai auf, wird solange weiter aufgedeckt, bis ein Zahlenfisch kommt. Klingt jetzt unspektakulär, hat aber den Vorteil, dass man immer an der Wertung teilhaben könnte und nicht durch blödes Pech eine Runde aussetzen muss. Das ist ein essentiell wichtiger Punkt für Kinder, die Spiele mit so einer Komponente oft ablehnen. Ich kann es verstehen, ich wäre als Kind auch nur mittel begeistert davon.

Es gibt also viel zu entdecken bei diesem ungewöhnlichen Kartenspiel, und selbst das Glücksmoment ist gut in den Spielmechanismus eingewoben worden. Das gefällt der Zielgruppe, und da eine Partie meistens schnell gespielt ist, wird gerne noch eine zweite oder dritte angehängt.

Dieses Spiel sollte man sich dringend angucken. Es ist einfach, hat aber eine schöne Tiefe, die auch für mitspielende Erwachsene interessant ist.

Also: Angel raus und Füße ins Wasser!!!

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Hi Fisch!: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.08.16 von Christoph Schlewinski - Interessante Mischung aus merken und zocken.

Leserbewertungen

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