Rezension/Kritik - Online seit 07.02.2016. Dieser Artikel wurde 4671 mal aufgerufen.

Pass auf, kleine Krabbe

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Autor: Marco Teubner
Illustration: Johanna Fritz
Verlag: moses. Verlag GmbH
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 10 Minuten
Alter: ab 4 Jahren
Jahr: 2015
Bewertung: 2,0 2,0 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 4755
Pass auf, kleine Krabbe

Spielziel

Die kleine Krabbe und ihre Freunde machen sich einen schönen Tag am Meer und wollen vor allem eines: Sandburgen bauen. Am liebsten den ganzen Strand entlang ... wenn da nicht die doofen Wellen wären, die einem die Sandburgen permanent wegspülen. Aber egal, am Strand ist noch genug Platz.

Ablauf

Nachdem man den Deckel der Spielschachtel mit "Kinetic Sand" gefüllt und an jeden ein Förmchen ausgeteilt hat, kann es losgehen.

Ist man am Zug, würfelt man und kann eine von zwei Sachen würfeln:

1. Eine Muschel. In diesem Fall füllt man sein Förmchen mit Sand und "baut" die Sandfigur an eine freie Stelle auf dem Strand-Spielplan. Nach Möglichkeit weit weg vom Wasser.

2. Eine Welle. In diesem Fall nimmt man sich die oberste Welle vom Wellenstapel und schaut, ob sie - ein bisschen wie ein Puzzle - auf eine bereits schwappende Welle passt und legt sie an. Oder man legt sie auf eine Stelle am Strand, auf der noch keine Welle liegt. Ist auf der gezogenen Welle ein Schiff oder eine Flaschenpost zu sehen, darf man sogar noch mal würfeln. Und sollte die Welle auf eine Sandfigur gestellt werden, wird diese vom Wasser fortgespült und der Sand kommt wieder in den Deckel zurück.

So würfelt, baut und "wellt" man, bis alle Spielfelder durch Sandfiguren und/oder Wellen belegt sind. Wer die meisten Figuren bauen konnte, gewinnt.

Fazit

Der berühmte Magic Sand oder "Kinetic Sand" hat ja schon vor Jahren Einzug in die hiesigen Kinderzimmer gehalten ... aber eben noch nicht in den Bereich des Brettspiels. Hier legt Moses endlich nach und wählt eine hervorragende Geschichte: Sandburgen am Strand bauen. Kindgerechter geht's ja nicht mehr ... mag man meinen. Ist aber leider nicht so.

Was an Pass auf, kleine Krabbe nicht so gefällt:

- Ab 4 steht auf der Packung. Bestes Kindergartenalter also. Die Förmchen befüllen stellt für diese Altersgruppe kein Problem da. Was allerdings nicht geht, ist die Förmchen auch heil aufs Spielbrett zu bringen. Hier scheitern sogar noch 6-Jährige und das ist schon sehr frustig. Die Regel sieht vor, es in so einem Fall einfach noch mal zu probieren. Eine gute Idee ... eigentlich. Aber wenn selbst der dritte und vierte Versuch schief geht, wollen Kinder oft nicht mehr weiterspielen

- Noch frustiger kann sein, dass man in einer Partie kein einziges Mal die Muschel würfeln und somit überhaupt eine Sandfigur bauen kann. Und die Chance liegt immerhin bei 50%. Kinder, denen das passiert, wollen von der kleinen Krabbe eigentlich nicht mehr viel wissen. Diese 50%-Chance auf Muschel oder Welle führt auch oft zu Partien, wo sogar nur ein Kind eine Figur bauen konnte und der Rest des Spielplans sich ruckzuck mit Wellen füllt

- Und letztendlich braucht man den Sand nicht. Man hätte jedem Kind genauso gut vier Spielsteine geben können, die aussehen wie Sandfiguren. Am Spielverlauf würde sich nichts ändern und selbst die Atmosphäre würde nur bedingt darunter leiden. Und das ist natürlich doof: wenn der größte Hingucker sich dann nur als Gimmick entpuppt

Diese Punkte sind ein richtiger Killer für Pass auf, Kleine Krabbe und das ist wirklich schade, denn es ist hervorragend produziert. Da zeigt der Moses Verlag mal wieder, wie kindgerecht er beim Spielmaterial denkt, das griffig, dick und sehr gut zu handhaben ist ... bis leider auf die Förmchen. Okay, der Sand stinkt am Anfang zum Gotterbarmen, aber das legt sich. Und wenn man gut aufpasst, bekommt man nach einer Partie auch wieder fast allen Sand in den Beutel.

Dazu hat es - eben durch den Sand - einen so dermaßen hohen Aufforderungscharakter für Kinder, dass es für den Moses Verlag eigentlich zum Selbstläufer hätte werden sollen. Wären da nicht die Handhabung der Förmchen, das immense Würfelglück und die Tatsache, dass der Sand nicht unbedingt gebraucht wird.

Deshalb sollte man Pass auf, kleine Krabbe eher als eine berühmte "Sandbox" sehen, also ein Grundstock an Spielmöglichkeiten, mit denen man frei agieren und sich selber Regeln ausdenken kann. Denn lässt man Kinder mit diesem Spiel alleine, beschäftigen sie sich auch damit. Und zwar für einen durchaus langen Zeitraum. Und haben Spaß dabei. Allerdings eher mit ihren eigenen Spielvarianten.

Diesen Punkt sollte man im Kopf haben, überlegt man sich Pass auf, kleine Krabbe anzuschaffen.

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Pass auf, kleine Krabbe: 2,0 2,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.07.15 von Christoph Schlewinski - Ganz neue Idee, aber leider nicht zu Ende gedacht. Note für das freie Spiel mit Kindern: 3

Leserbewertungen

Leserwertung Pass auf, kleine Krabbe: 5,0 5.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.10.15 von Oliver Müller - SAND!!! Auf dem Küchentisch. Obstgarten als Förmchenspiel, irgendwie. Meine Jüngste (4) ist sehr angetan und spielt auch so einfach, wer braucht schon Regeln...

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