Rezension/Kritik - Online seit 12.11.2024. Dieser Artikel wurde 542 mal aufgerufen.
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Golf ist ein traditionelles Kartenspiel aus dem angelsächsischen Raum. 2015 überarbeitete es der deutsche Einmann-Verlag Magilano zum Erfolgsspiel Skyjo Action und hat seitdem weit über 100.000 Stück davon verkauft. Das machte auch andere Verlage auf das eingängige Spielprinzip aufmerksam. Die neueste Version heißt Allegra Grande.
Damit setzt der Kleinverlag Drei Hasen in der Abendsonne noch mal eins oben drauf. Denn bereits sein 2020 veröffentlichtes Spiel Allegra erweiterte die aus Skyjo bekannte Anordnung. Statt 4 x 3 Karten, die aufgedeckt und zu Drillingen verarbeitet werden sollten, durfte man zusätzlich mit der rechten Spalte des linken Sitznachbarn spielen. So wurde das Spiel ein Stück weit semi-kooperativ.
In der neuen Version Allegra Grande machen es die Drei Hasen noch ein Stück größer: Jetzt wurde die Auslage auf 4 x 4 Karten erweitert, und nun können damit sogar Vierlinge gezaubert werden. Zudem bedeutet dies, dass die Kartenauslage beim Werten gleicher Zahlen nicht nur nach deren Entnahme zusammenrutscht, sondern dass so gleich wieder neue Drillinge entstehen können. Eine Kettenreaktion also, auf die Profis gerne spielen.
Bis man allerdings so weit kommt, muss man das erweitere Grundprinzip gut verinnerlicht haben. Früher ging es so: Wer an der Reihe ist, zieht entweder vom offenen oder verdeckten Stapel eine Karte mit dem Wert von -2 bis 13. Die legt er in seine Auslage und wirft dafür eine offene oder eine verdeckte Karte ab. Wer die gezogene Karte nicht anlegen will, wirft sie gleich ab und muss dafür eine Karte im eigenen Raster aufdecken. Wird dort die letzte aufgedeckt, gewinnt, wer die niedrigste Punktzahl auf seinen verbliebenen Karten hat.
In Allegra Grande ziehen wir nun gleich zwei Karten, die wir im Doppelzug nacheinander abarbeiten. Ziehen wir vom verdeckten Stapel, erlauben uns Sonderkarten, eine verdeckte Karte oder gleich eine ganze Reihe heimlich anzuschauen. Oder eine neue verdeckte Karte in die eigene Auslage zu packen. Denn manchmal ist es gar nicht gut, die Partie zu schnell zu beenden. Wer dies tut, ohne schließlich die niedrigste Punktzahl und damit eine Null-Wertung zu haben, bekommt seine Punkte zur Strafe doppelt notiert. Und Joker gibt es jetzt auch, die zählen gleich 25 Punkte, wenn man sie nicht aus der eigenen Auslage herausbekommt.
Selbst Golf-erfahrene Spieler haben am optisch wieder ausgesprochen hübsch gestalteten Allegra Grande zu knacken. Hier gibt es viele Optionen, die eigene Auslage zu perfektionieren, um die anderen kurz vor Schluss zu überrumpeln. Und da man alternativ zum Standardzug auch einfach die Position zweier Karten – auch verdeckter – tauschen kann, die man vielleicht vorher schon angeschaut hat, steckt hierin einiges an Potential für echte Zocker, die noch etwas mehr wollen als bisher.
Rezension Stefan Ducksch
In Kooperation mit der Spielezeitschrift
H@LL9000 Wertung ALLEGRA Grande: 4,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
28.09.24 von Stefan Ducksch |
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