Rezension/Kritik - Online seit 29.03.2003. Dieser Artikel wurde 8132 mal aufgerufen.

B-Movie

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Autor: James Ernest
Illustration: Phil Foglio
Cheyenne Wright
Verlag: Truant Spiele
Rezension: Frank Gartner
Spieler: 3 - 8
Dauer: 60 - 90 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2002
Bewertung: 3,3 3,3 H@LL9000
Ranking: Platz 5769
B-Movie

Spielziel

"Du bist ein nichtsnutziger Gelegenheitsschauspieler und arbeitest bei richtig schlechten Filmemachern, den Deadwood Studios Ltd. Also mach´ dich bereit und beweg´ dich auf´s Dach. Dein Text ist wirklich einfach: "Aaaah...!".

Mit diesen Worten begrüßt das "B-Movie" -Spielecover seine Spieler, welche in der Rolle von Schauspielern durch die Filmstudios wetzen müssen, um möglichst viele Szenen erfolgreich abzuschließen. Wer nach 5 Filmtagen das meiste Geld verdienen konnte, gewinnt das Spiel.

Ablauf

Um "B-Movie" spielen zu können, benötigt man noch einiges Zusatzequipement:

Als Spielfigur benötigt jeder Spieler einen Würfel (natürlich in unterschiedlichen Farben). Weiter werden 6 Würfel zum ermitteln von Würfelergebnissen benötigt, so wie eine Möglichkeit die Tageseinnahmen zu protokollieren. Die Spielanleitung schlägt Spielgeld oder einen Zettel zum Notieren des des Geldes vor.

"Deadwood-Studios" verfügen über 10 Studios, in welchen die Szenen zu verschiedenen Filmen gedreht werden können, sowie dem Casting-Büro, in dem sich die Schauspieler ihren "Rang" erhöhen können.

Es gibt insgesamt 50 Szenenkarten, welche über 5 Tage verteilt abgedreht werden sollen. Jede Szenenkarte hat einen Szenen-Namen (lustig, aber für das Spiel nicht entscheidend), ein Budget von 2-6 Millionen Euro sowie 2-3 Hauptrollen.

Jedes Studio hat zudem 1-4 Nebenrollen.

Sobald ein Spieler mit seiner Spielfigur ein Studio betritt, wird die Szenenkarte umgedreht und der Spieler hat die folgenden Möglichkeiten:

Er entschließt sich...

...eine Hauptrolle anzunehmen

...eine Nebenrolle anzunehmen

...keine Rolle anzunehmen und in der nächsten Runde in ein angrenzendes Studio zu wandern.

Bei der Übernahme einer Rolle ist der "Rang" des Spielers wichtig. Jede Rolle erfordert einen gewissen Rang (1-6), Hauptrollen sind in aller Regel natürlich anspruchsvoller als die Nebenrollen. Ein Spieler darf keine Rolle übernehmen, die höher ist als sein eigener Rang. Die Spieler starten mit Rang 2.

Entscheidet sich ein Spieler eine Rolle anzunehmen, die niedriger ist als der eigene Rang, muss er seinen eigenen Rang entsprechend verringern.

Szenen drehen: Sobald eine Szene mit mindestens einer Rolle besetzt ist, kann es losgehen. Wer an der Reihe ist und bereits eine Rolle angenommen hat, würfelt mit einem Würfel, ob die Szene gelingt oder nicht. Eine Szene gelingt dann, wenn der Würfelwert mindestens den Wert des Film-Budgets entspricht. Je nachdem, in welchem Studio man den Film dreht, ist die Szene bereits nach einem erfolgreichen Durchlauf oder aber nach drei erfolgreichen Durchläufen abgeschlossen. Sind mehrere Spieler an einer Szene beteiligt, kann eine Szene natürlich wesentlich schneller abgeschlossen werden.

Der Spieler, welcher die Szene abschließt, d.h. den letzten erfolgreichen Würfelwurf durchführt um die Szene zu beenden, bekommt einen wichtigen Bonus, denn er erhält einen Eintrag im Abspann. War er in der Hauptrolle tätig, legt er die Szenenkarte offen vor sich ab, war er in der Nebenrolle tätig, legt er die Szenenkarte verdeckt vor sich ab, was einem halben Eintrag gleich kommt. Diese Szenenkarten sind für die Erhöhung des eigenen Rangs notwendig. Hierzu gleich mehr.

Unlustig für die Hauptdarsteller ist es, wenn eine Nebenrolle die Szene abschließt, denn in diesem Fall muss jeder Spieler, der in dieser Szene eine Hauptrolle hatte, seinen Rang um eine Stufe reduzieren.

Die Bezahlung im Filmbusiness wird nach unterschiedlichen Maßstäben durchgeführt:

Während ein Spieler in der Nebenrolle für jeden Versuch 1000 Euro erhält, egal ob ein Durchlauf gelingt oder nicht, erhält ein Spieler in der Hauptrolle erst dann Geld, wenn die Szene komplett abgeschlossen wurde.

Natürlich gibt es für die Hauptrollen mehr Geld. Die Gewinnausschüttung wird durch Würfelergebnisse ermittelt. Je höher das Budget eines Films ist, desto höher kann die Gewinnausschüttung werden. So ist es theoretisch möglich, dass man zwischen ein- und zwölftausend Euro für eine Hauptrolle erhält.

Die Spieler sammeln also halbe und ganze Szenenkarten sowie Geld natürlich. Um in den Genuss lukrativer Hauptrollen zu kommen muss man im Castingbüro eine Rangerhöhung durchführen, wofür man Geld und die Szenenkarten benötigt:

Pro Rang, um den man erhöhen will, muss man einen ganzen Eintrag abgeben.

Zusätzlich muss man den neuen Rang multipliziert mit 2000 in Euro abgeben. Wer also seinen Rang von 2 auf 5 erhöhen möchte gibt in Summe 3 Einträge sowie 10.000 Euro ab.

Sobald nur noch eine Szene übrig ist, d.h. 9 Szenen abgeschlossen wurden, endet ein Drehtag und der nächste folgt mit weiteren 10 neuen Szenen.

Spielende: Sobald der 5 Drehtag abgeschlossen wurde, endet das Spiel. Wer nun das meiste Geld auf seinem Konto vorweisen kann, hat das Spiel gewonnen

Fazit

Die Ausstattung des Spiels ist recht spartanisch. Es verfügt über einen Spielplan, der aus vier verhältnismäßig dünnen Pappteilen zusammengelegt werden muss. Hinzu kommen 50 Szenenkarten, welche wie auch der Spielplan in einem farblosen schwarzgrau gehalten sind. Nichts für´s Auge!

Lediglich durch die bis zu 8 unterschiedlichen Würfel kann Farbe ins Spiel kommen. Da diese Würfel jedoch nicht dem Spiel beiliegen, sondern von den Spielern herbeigeholt werden müssen, ist dies sicher kein Bonus für das Spiel. Spielesammler dürften hierbei sicher weniger Probleme haben, als Haushalte, die nur über wenige Spiele verfügen.

Weder den Vorschlag Spielgeld zu nehmen, noch die Einnahmen aufzuschreiben halten wir für sinnvoll. In diesem Spiel fliest nach fast jedem Würfelwurf Geld, so dass man nicht mehr aus dem Verteilen von Geld herauskommen würde. Wir entschieden uns einfach eine Zählleiste (Die Zählleiste von Carcassonne ist hier sehr zu empfehlen) zu verwenden, was hervorragend funktionierte!!

Der Humor: Spielspaßfördernd sind in jedem Fall die verschiedenen Szenen, die für den einen oder anderen Schmunzler sorgen. Wollten wir nicht schon immer eine Titelrolle in Filmen wie "Lara Zoft" oder "Lola Brennt" mitspielen? Die Rollen sind stets erste Sahne und eine echte Herausforderung für jeden Schauspieler: Lebendfutter, Frau mit Waschbrett, Mann auf Barhocker, Mann über Bord, ....

In lustiger Runde können die Runden durchaus für den eine oder anderen Lacher sorgen.

Der Spielreiz: Wer keine Würfelspiele mag, sollte einen weiten Bogen um "B-Movie" machen, denn das Spiel ist eine wahre Würfelorgie, was jedoch nicht heißt, dass man keinen Einfluss auf den Verlauf des Spiels hat.

Je nach Szene und Studio lohnt es sich eher eine Neben- oder eine Hauptrolle anzunehmen. Ist abzusehen, dass viele Durchläufe gedreht werden müssen um eine Szene abzuschließen, kann es sehr lukrativ sein nur eine Nebenrolle anzunehmen. In anderen Fällen kann die Hauptrolle für einen warmen Geldregen sorgen. Sehr wichtig ist auch, dass man nicht immer versucht die Filme alleine zu drehen. Dreht man gemeinsam mit einem anderen Spieler die gleiche Szene, kann man in der Nebenrolle bis zu 2.000 Euro kassieren. Man bekommt außerdem eine Szene schneller zum Abschluss und kann damit schneller zur nächsten Szene wandern.

Dies bringt uns zwangsläufig zu der angegebenen Spielerzahl von "B-Movie". Spaß und Sinn macht B-Movie erst, wenn ein gewisses Maß an Interaktion und Abhetzen von Film zu Film entsteht und dies ist erst ab 6 Spielern der Fall. Mit weniger Spielern haben wir das Spiel nach einem Drehtag abgebrochen, da hier keinerlei Dynamik aufkam.

Wir hatten den Eindruck, dass das "Upgraten" des eigenen Ranges im Vergleich zum Nutzen zu teuer ist. Oft war es lukrativer auf eine Rangerhöhung zu verzichten und sich auf die Nebenrollen zu begrenzen. Anders könnte dies aussehen, wenn man eine der im Regelanhang vorgeschlagenen Varianten gleich ins Grundspiel übernimmt. Hier wird vorgeschlagen, dass ein Spieler in der Hauptrolle einen Bonus von +1 auf jeden Würfelwurf in einer Szene bekommt. Damit würden die Hauptrollen attraktiver und somit auch der Reiz eine Rangerhöhung vorzunehmen.

Zusammengefasst: "B-Movie" ist ein humoreskes Würfelspiel, welches sicher nicht durch seine Ausstattung besticht. Wer mindestens 6 bis 8 Spieler für eine lockere Würfelrunde zusammentrommeln kann, sowie das notwendige Equipment - wie Würfel und eine Zählleiste (unser Vorschlag) - zur Verfügung hat, kann damit dennoch 60-90 Minuten turbulenten Würfelspielspaß haben, vorausgesetzt alle Spieler am Tisch geben sich Mühe das Spiel zügig durchzuspielen. Trotz der vorhandenen taktischen Möglichkeiten lebt das Spiel zum Großteil vom Würfelglück und wird deshalb nur bei Menschen ankommen, die nicht nicht zwingend einen taktischen Anspruch an ein Spiel legen.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung B-Movie: 3,3 3,3, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Gartner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Christiane Brecht
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Jörn Griesbach
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Helga Wilde
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Clemens Schollenberger

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