Rezension/Kritik - Online seit 01.12.2023. Dieser Artikel wurde 759 mal aufgerufen.
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Erst Bing, dann Boing! Bei Bing Boing geht es darum, als erstes alle Felder des Wertungsblattes angekreuzt oder eingekreist zu haben. Wem es gelingt, den roten Würfel am geschicktesten mit den beiden weißen Würfeln zu kombinieren, hat dabei gute Chancen. Denn handelt es sich dabei um das vorletzte Feld in einer senkrechten oder waagerechten Reihe, darf mit dem Ruf „Boing!“ zusätzlich auch das letzte Feld eingekreist werden. Wer setzt seine Kreuzchen am cleversten und hat am Ende durch viele Bonus-Boings als erstes das komplette Feld gefüllt?
Bing Boing benötigt nur wenig Vorbereitungszeit. Für eine Runde braucht jeder Spieler lediglich ein Wertungsblatt vom beiliegenden Block und einen Stift. Anschließend muss sich nur noch darüber geeinigt werden, ob in der jeweiligen Runde auf der linken blauen oder der gelben rechten Hälfte gespielt werden soll, bevor es auch schon mit dem Würfeln losgehen kann.
Ein beliebiger Spieler beginnt und wirft in einem Zug die zwei weißen und den roten Würfel. Als nächstes wählen alle Spieler gleichzeitig aus, wie sie die Würfel kombinieren wollen, um ein für sich möglichst vorteilhaftes Feld auf ihrem Wertungsblock ankreuzen zu können.
Bei einem Wurf ergeben sich dabei drei verschiedene Möglichkeiten, bei denen die wichtigste Regel lautet, dass der rote Würfel immer verwendet werden muss. Bei der ersten Variante wird die Zahl des roten Würfels mit der Zahl einer der weißen Würfel kombiniert. Eine rote 2 kann mit einer weißen 3 somit zu einer 23 oder 32 werden. Bei der zweiten Variante wird die Zahl des roten Würfels mit der Zahl eines weißen Würfels addiert. Eine rote 4 und eine weiße 5 werden somit zur 9. Bei der letzten Variante wird nur die Zahl des roten Würfels genommen, eine rote 4 bleibt somit eine 4.
Falls ein Pasch gewürfelt werden sollte, beispielsweise 3, 3, 3, kann jeder Spieler eine beliebige Zahl auf seinem Feld ankreuzen. Wurde ein Feld angekreuzt, ruft der jeweilige Spieler einmal laut „Bing!“.
Beim Ankreuzen ist es wichtig, geschickt vorzugehen und darauf zu achten, ein Feld anzukreuzen, welches das vorletzte freie Feld in einer waagerechten oder senkrechten Reihe darstellt. Für das letzte Feld gibt es daraufhin einen Bonuszug und es darf zusätzlich zum angekreuzten Feld eingekreist werden. Wird dabei eine weitere Reihe bis auf ein Feld vollständig, darf auch dieses Feld eingekreist werden. Dieses Prinzip setzt sich solange fort, bis kein Bonuszug mehr ausgelöst wird. Zusätzlich ruft der jeweilige Spieler bei jedem Einkreisen einmal laut „Boing!“, was insofern wichtig ist, als dass der Spieler, der als letztes „Bing“ oder „Boing“ gerufen hat, der nächste Startspieler ist und mit seinem Wurf die nächste Runde einläutet.
Gewonnen hat am Ende der Spieler, der als erstes alle Zahlenfelder seines Wertungsblattes angekreuzt beziehungsweise eingekreist und „Bing-Boing-Fertig!“ gerufen hat. Sind zwei Spieler gleichzeitig fertig, siegt derjenige, der die meisten Bonusfelder eingekreist hat.
Bei Bing Boing handelt es sich um ein schnelles Würfelspiel für Erwachsene und Kinder, welches sich an 2 bis 8 Spieler richtet. Das Spielprinzip ist relativ einfach, was sich auch in der kurzen und gut verständlichen Anleitung widerspiegelt, sodass nach einem schnellen Einlesen direkt mit der ersten Runde begonnen werden kann. Aufgrund der wenigen Regeln passt die Altersempfehlung ab 7 Jahren, wobei bei uns auch schon mit 5 Jahren gut mitgespielt werden konnte.
Das Spielmaterial ist sehr übersichtlich und besteht lediglich aus drei Würfeln, einem Wertungsblock und einer Anleitung, die in einer stabilen Metallbox daherkommen. Praktischerweise ist jedes Blatt des Spielblocks doppelseitig bedruckt, sodass mit den insgesamt 50 Blättern einige Runden möglich sind, zumal sich auf jeder Seite zwei verschiedene Spielfeldvarianten befinden, die für mehr Abwechslung sorgen.
Das Spielprinzip selbst ist ziemlich einfach. Ein Spieler würfelt, jeder sucht für sich eine Würfelkombination aus, von der er sich die besten Aussichten auf Bonusfelder verspricht, und kreuzt sie auf seinem Block an. Anschließend wird „Bing!“ gerufen, eventuell werden noch Bonusfelder eingekreist und „Boing!“ gerufen, bevor die nächste Runde begonnen wird.
Auch wenn bis zu 8 Spieler gemeinsam spielen können, gibt es quasi keine Interaktion, sieht man vom „Bing“ und „Boing“ Rufen ab, wodurch der nächste Startspieler bestimmt wird. Wer eine Runde beginnt, hat jedoch keine Bedeutung für den Spielverlauf, da jeder beim Auswählen und Kombinieren dieselben Möglichkeiten hat, sodass wenig Varianz entsteht. Reihum hätte uns besser gefallen, da es so teilweise unübersichtlich wurde und Hektik ins Spiel kam, obwohl es eigentlich nicht auf Schnelligkeit ankommt.
Direkt bei der ersten Runde fällt zudem auf, dass gerade die „kleinen“ Würfe im Raum bis 12 besser am Ende verwendet werden, da durch das Addieren zweier Würfel oder das alleinige Auswählen des roten Würfels dieser Zahlenbereich viel stärker abgedeckt ist als die hohen Zahlen, die nur durch das Zusammensetzen zweier Wurfzahlen erreicht werden können. Sind die kleinen Zahlen früh besetzt, kommt es am Ende häufiger vor, dass gepasst werden muss, da keine passende Kombination mehr möglich ist und alle entsprechenden Felder bereits besetzt sind.
Die Spieldauer beträgt etwa 15 Minuten, sodass es sich gut als schnelles Spiel für Zwischendurch handelt, bei dem auch noch eine zweite Runde möglich ist. Da alle Spieler gleichzeitig spielen, verändert sie sich auch nicht mit der Anzahl der Spieler.
Der Spielreiz liegt darin, durch geschicktes Kombinieren der Würfel möglichst viele Bonusfelder zu bekommen, um als erstes fertig zu werden. Für ein paar Runden reicht dieser Anreiz vielleicht, auch da durch die zwei unterschiedlichen Hintergründe anfangs auch noch etwas Abwechslung besteht. Bald wird jedoch klar, dass das Spiel ansonsten eher wenig Möglichkeiten bietet und alle Runden ziemlich ähnlich ablaufen, sodass der Langzeitspaß zu kurz kommt.
Insgesamt lässt sich Bing Boing als eher durchschnittliches Würfelspiel beschreiben, das sich gut für schnelle Runden zwischendurch eignet, auf Dauer jedoch zu wenig zu bieten hat. Das Rufen von „Bing“ und „Boing“ während des Spiels, um den nächsten Startspieler zu bestimmen, kam bei uns nicht gut an, zumal es viel Unruhe bringt und der Sinn fraglich ist, da es keine Bedeutung hat, wer mit Würfeln an der Reihe ist. Was uns gut gefällt ist die Dynamik der Bonuspunkte, mit der sich mit etwas Glück und Geschick gute Kettenreaktionen erzielen lassen. Zudem lässt sich das kompakte Format praktisch mitnehmen, sodass es sich gut für unterwegs eignet.
Rezension Kathrin Walther
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Bing Boing: 3,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
30.07.23 von Kathrin Walther - Bing Boing ist ein kompaktes und schnellgespieltes Würfelspiel, welches sich an Kinder ab 7 Jahren und Erwachsene richtet. Das Spielprinzip ist simpel und lässt sich nach kurzem Lesen der Anleitung direkt verstehen. Da alle gleichzeitig spielen, gibt es keine Wartezeiten, sodass auch bei mehreren Spielern keine Langeweile aufkommen kann. Wer die Würfel geschickt kombiniert und clever ankreuzt, hat gute Chancen, die Felder auf seinem Wertungsblatt als erstes zu füllen und den Sieg für sich zu beanspruchen! |
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