Rezension/Kritik - Online seit 26.08.2002. Dieser Artikel wurde 26004 mal aufgerufen.

Bionicle

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Autor: Terry Miller
Verlag: Jumbo
Rezension: Hans-Peter Stoll
Spieler: 2 - 6
Dauer: 60 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2002
Bewertung: 2,0 2,0 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 6288
Bionicle

Spielziel

Kenner von Bionicle werden wissen, was es damit auf sich hat. Für alle anderen genügt es zu wissen, es ist ein Tempel zu finden, für den Zugang sind dazu drei passende Schlüssel zu besitzen und anschließend muss "Makuta" besiegt werden.

Ablauf

Ressourcen

Der Spielplan besteht aus zahlreichen sechseckigen Landschaftsfeldern. Die Startlandschaft wird ausgelegt. Von dort starten die Spieler. Im Laufe des Spiels werden neue Landschaften angelegt. Darauf werden dann unterschiedliche Plättchen (Nützliches, Feinde und Schlüssel) verdeckt platziert. Jeder Spieler erhält eine Figur (seinen Held) und ein Sammelbrett, auf dem er aufgenommene Plättchen ablegt. Die drei Würfel (sechs-, acht- und zwölfseitige) werden bereit gelegt.

Spielablauf

Abwechseln bewegen die Spieler ihre Figuren auf dem Spielbrett.

Zunächst wird mit dem weißen sechsseitigen Würfel gewürfelt. Die erreichte Zahl darf gezogen werden. Dabei darf nur waagrecht oder senkrecht, nicht jedoch diagonal gelaufen werden.

Trifft man auf einen Feind (Moskito mit Stärke 1-7, Skorpion mit Stärke 7-13 oder Tiger mit Stärke 13-20) muss man seine Bewegung beenden und kämpfen. Dazu würfelt man mit dem gleichen Würfel wie zur Bewegung (also anfangs mit dem W6) und muss eine höhere Zahl als der Feind erreichen. Nach erfolgreichem Kampf darf man gleich noch mal würfeln und ziehen. Bei einer Niederlage muss eines der gesammelten Plättchen abgegeben werden, welches ein Mitspieler auswählen darf und natürlich flüchten.

Bleibt man auf einem anderen Plättchen stehen, darf man dieses aufnehmen und auf sein Sammelbrett legen. Auf dem Sammelbrett ist nur begrenzt Platz für die unterschiedlichen Plättchen-Arten.

Bleibt man auf einem Anschlussfeld stehen, wird eine neue Landschaft aufgedeckt und angelegt. Diese muss so angelegt werden, dass ebenfalls ein Anschlussfeld angrenzt. Auf die abgebildeten Symbole werden entsprechend Plättchen gelegt.

Welche Möglichkeiten die Plättchen bieten muss man sich näher betrachten.

Die sogenannten Masken der Macht ermöglichen beispielsweise die Verwendung des acht-, bzw. zwölfseitigen Würfels zur Bewegung und zum Kampf. Andere geben einen Bonus von +5 oder +10 im Kampf. Die beiden anderen können nur einmal eingesetzt werden, um auf ein beliebiges Feld zu fliegen oder ein Plättchen eines Mitspielers zu stehlen.

Dann gibt es noch Stammeshäuptlinge, die den Spielern nochmals Bonus im Kampf liefern.

Zuletzt gibt es Schlüssel, die benötigt werden, um das Zielfeld (den Tempel) betreten zu können. Diese Schlüssel zeigen verschiedene Symbole, einer der Schlüssel kann als Joker eingesetzt werden.

Sobald das Zielfeld aufgedeckt wurde und ein Spieler es dank passender Schlüssel betreten darf, muss er gegen den imaginären Makuta kämpfen. Zufällig wird seine Stärke ermittelt (dazu dient der sogenannte Tempel), die zwischen 18 und 28 liegen kann. Wer diesen Kampf gewinnt, ist Sieger.

Fazit

Das Spielmaterial:

Das Design ist im Science-Fiction-Look gehalten, vielfach auch so gestaltet, dass das entsprechende Spielzeug wiedererkannt werden kann. Die Landschaften sind schön anzusehen, leider entsteht beim Anlegen keine homogene Gesamtfläche, vielmehr harte Kanten zwischen Wasser und Land. Die Qualität des Materials ist gut: Stabile Landschaften und Plättchen. Die Bilder der Masken und Stammeshäuptlinge verraten nicht direkt, welche Bedeutung/Nutzen sie bieten. Das muss in der Anleitung nachgelesen werden. Möglicherweise fällt das dem jüngeren Spielern und Bionicle-Fans leichter.

Ein letztes Wort gilt dem Tempel. Dieser ist mit einem bunten Klebestreifen versehen, womit die Stärke von "Makuta" bestimmt wird. Die weiteren Möglichkeiten, die auf Grund des Aussehens des Tempels nutzbar scheinen, blieben mir zunächst verschlossen. An dieser Stelle konnte mich aber mein Neffe aufklären, dass es sich hierbei um den Deckel der Verpackung der original LEGO-Bionicle-Figuren handelt solle, in den man verschiedene Legoteile stecken kann. Somit war für mich auch dieses Rätsel gelöst.

Die Regeln:

Der erwachsene Leser der Spielanleitung muss sich im Laufe des Textes mit sehr vielen Informationen zu den Helden von Bionicle und dem ganzen Drumherum abfinden und sich mit ebenso vielen "Fachbegriffen" herumschlagen, von denen ich den geschätzten Leser bisher verschont habe. Wer gerne einen Eindruck bekommen möchte, sollte einfach einmal folgende Begriffe wirken lassen:

Toa, Rahi, Kanohi, Turaga, Kanohi Kakama, Kanohi Kaukau, "Matau - Turaga der Le-koro, Toa Lewa", etc.

Diese Begrifflichkeiten erschweren meiner Meinung nach den Einstieg ins Spiel. Abgesehen von den unwesentlichen Textpassagen, bleiben die spielbeschreibenden Teile oft unklar. Die Bewegung (ein wesentlicher Teil des Spielablaufs!) warf bei uns Fragen auf, auf die an keiner Stelle eine Antwort gefunden wurde (dürfen mehrere Figuren auf einem Feld stehen, dürfen Figuren über andere drüber laufen). Auch das Entdecken neuer Landschaften war für uns zunächst nicht eindeutig. So befinden sich auf den Anschlussfeldern teilweise Symbole, die - wie wir später auf Grund von Abbildungen in der Regel vermuteten und dann einfach beschlossen - völlig bedeutungslos sind, obwohl mache Abbildungen den Eindruck hinterließen, als müssen die Symbole zweier Anschlussfelder zum Anlegen übereinstimmen.

Alles in allem hinterließ die Spielanleitung bei mir einen schwachen Eindruck, der mir von meinen Mitspielern bestätigt wurde, die im Laufe des Spieler immer wieder gezwungen waren, die Anleitung zwecks Nachschlagen von Masken-Bedeutungen, immer wieder zur Hand nehmen zu müssen.

Interessanter Weise endet sie Anleitung mit der Aufforderung, gerne alle Regeln auch zu ändern, wenn sich alle Spieler darauf einigen.

Das Spiel:

Bei Bionicle handelt es sich um ein klassisches "Endecke" und "Kämpfe"-Spiel. So liegt die Hauptbeschäftigung der Spieler im Aufdecken von Plättchen und Würfeln zum Bewegen und Kämpfen. Ich brauche also Glück, um genügend Felder laufen zu dürfen, am Ende ein nützliches Plättchen (bzw. einen schwachen Feind) aufzudecken und letztlich einen ausreichend hohen Kampfwurf.

Der Einfluss beschränkt sich nur darauf, dass ich mich entscheide, welches Plättchen (und damit welche Plättchen-Art) ich aufnehmen möchte oder beim Endecken und Anlegen neuer Landschaften, wie ich anlege und damit Felder besser oder schlechter zugänglich mache.

Somit muss dieses Spiel vom Anspruch und den Einflussmöglichkeiten deutlich unten angesiedelt werden. Die Interaktion unter den Spielern beschränkt sich auf das Wegschnappen von Plättchen auf den Landschaften und dem Stehlen bereits gesammelter Plättchen.

Um Spaß mit Bionicle zu haben, bedarf es meiner Meinung nach eine gewisse Begeisterung für das Thema und die Geschichte von Bionicle. Auch wenn es mir schwer gefallen ist, die Bedeutung der einzelnen Masken zu behalten (wahrscheinlich werde ich alt...), so fällt dies sicher dem Bionicle-begeisterungsfähigen jungen Publikum deutlich leichter. Diese Zielgruppe wird mit dem an sich leichten Spiel wenig Probleme haben.

Auf Grund des geringen spielerischen Potentials vermute ich jedoch, dass die Zielgruppe schnell aus dem passenden Alter herauswachsen und das Interesse an Bionicle verlieren wird.

Rezension Hans-Peter Stoll

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Bionicle: 2,0 2,0, 6 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Hans-Peter Stoll
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Helga Wilde
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Clemens Schollenberger
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Orell Mielkle
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Günther Kirchner
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.02.05 von Uta Weinkauf

Leserbewertungen

Leserwertung Bionicle: 5,0 5.0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.04.04 von Andreas Voeth
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.04.04 von fabian.lackner

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