Rezension/Kritik - Online seit 09.07.2009. Dieser Artikel wurde 28726 mal aufgerufen.

Black Stories 4

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Autor: Holger Bösch
Illustration: Bernhard Skopnik
Verlag: moses. Verlag GmbH
Rezension: Monika Harke
Spieler: 2 und mehr
Spieler: 2
Jahr: 2008
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
4,3 4,3 Leser
Ranking: Platz 4303
Black Stories 4

Kompakt - Kritik

Mit black stories 4 setzt der Moses Verlag die schwarze Kartenspielreihe für alle Freunde des gemeinsamen Rätselns fort. 50 Rätsel rund um Mord, Totschlag, Intrigen, Missgeschicke, Unfall und Selbstmord wollen in bewährter Manier gelöst werden. Dabei übernimmt ein Spieler die Rolle des Spielleiters und liest einen mysteriösen Sachverhalt von einer Kartenvorderseite vor. Während nur er die Lösung der Geschichte, die auf der Rückseite der Karte abgedruckt ist, kennt, muss das gemeine Ratevolk nun durch Ja- und Nein-Fragen versuchen, dem Rätsel auf die Spur zu kommen.

So unkompliziert wie es sich liest, spielt es sich auch: Man benötigt weder Vorbereitung noch Tisch oder sonstiges Spielmaterial, kann nahezu überall sofort loslegen und ist auch in der Spielerzahl sehr flexibel. Hinzu kommt eine stimmige Aufmachung in Rabenschwarz und Blutrot. Klare Pluspunkte, die den black stories eine große Fangemeinde beschert haben. Kann black stories 4 jedoch auch inhaltlich überzeugen?

Das einfache Spielkonzept hat zugegebenermaßen Unterhaltungswert. Dieser hängt jedoch entscheidend von der Qualität der Rätselfälle ab, welche stark variiert. Einige Fälle sind richtig gut - morbide, skurril, teilweise witzig. Es macht Spaß, sich bis zur Lösung vorzurätseln und wenn man sie dann gefunden hat, denkt man nur noch: "Klasse, nächster Fall". Der Großteil der Geschichten erweist sich jedoch als recht einfallslos, simpel strukturiert und durchschnittlich. Das nächste Rätsel reizt dann zwar auch, aber nur in der Hoffnung, dass es sich nicht um noch so einen "Brüller" handelt. Leider sind auch richtig schlechte Fälle dabei. So stirbt beispielweise ein Mann an seinem Arbeitsplatz, da er am 11. September in den Twin Towers arbeitete und Opfer der Terroranschläge wurde, oder eine Frau wird in ihrem Auto von einem Baumstamm erschlagen, den Jugendliche über eine Autobahnbrücke geworfen haben. Bei solchen Fällen bleibt der Spaß definitiv auf der Strecke! Und man fragt sich, ob das nun wirklich der auf der Schachtelrückseite gepriesene gruselige Rätselspaß sein soll, der auf keiner Party fehlen darf.

Ein weiterer Kritikpunkt, der sich aber auch auf alle anderen black stories-Ausgaben bezieht, betrifft den Wiederspielreiz. Jedes Rätsel kann nur einmal gelöst werden. Hat man alle durch, besteht lediglich die Möglichkeit, black stories als Spielleiter in einer anderen Raterunde zu spielen. Nur werden die wenigsten Spieler über so viele Spielrunden verfügen, dass die Karten irgendwann Abnutzungserscheinungen aufweisen. Somit ist das Schicksal vieler black stories-Spiele besiegelt: Entweder sie verstauben in der Hoffnung, dass sich doch nochmal ein paar neue Ratewillige oder vergessliche Altspieler finden oder sie landen auf Flohmärkten und in Auktionshäusern oder sie werden zerpflückt, und die einzelnen Karten fristen fortan ihren Lebensabend als Lesezeichen von Kriminalromanen.

Welches Fazit kann man nun ziehen? In einer ratefreudigen Runde mit kniffligen und unterhaltsamen Fällen kann das kollektive Rätseln viel Vergnügen bereiten. Sobald aber einer der beiden Faktoren nicht oder auch nur annähernd nicht zutrifft, nimmt der Spielspaß rapide ab. Unterwegs, zwischendurch und für größere Gruppen insbesondere mit Jugendlichen gibt es sicherlich nur wenig Alternativen, so dass black stories auf diesem Sektor voll punkten kann. Bei allen anderen Gelegenheiten oder Spielrunden haben bei uns jedoch herkömmliche Karten- und Gesellschaftspiele die Nase vorn.

Rezension Monika Harke

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Black Stories 4: 3,0 3,0, 1 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.05.09 von Monika Harke

Leserbewertungen

Leserwertung Black Stories 4: 4,3 4.3, 4 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.07.09 von Niki - Ich finde das Spielsystem bei Autofahrten, in einer Kneipe usw. sehr witzig. Allerdings lassen die Geschichten stark nach. Während mir der erste Teil sehr gut gefallen hat, wurden die nachfolgenden Teile schlechter. Sie sind teilweise sehr an den Haaren herbeigezogen. Also ich würde jedem empfehlen mit Teil 1 zu beginnen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.07.09 von Nico - Schließe mich meinem Vorgägner an. Bei Autofahrten oder beim Warten aufs Essen hat uns besonders BS1 oft die Zeit verkürzt. Schon in BS2 hatten originelle Fälle Seltenheitswert, manche sind einfach blöd. Neuausgaben würde ich mir höchstens für 1,50€ auf dem Flohmarkt kaufen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.07.10 von Philipp E. - Meine Vorgänger haben schon alles gesagt. Die Stories lassen nach. Hättet ihr dieses Rätzel gewusst? Zwei Männer sitzen an einem Tisch. Neben Einem lag Blut und eine Pistole. In der Mitte war ein Schachbrett... Mein Lieblingsrätzel aus BS1
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.01.12 von stasja

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