Rezension/Kritik - Online seit 15.03.2005. Dieser Artikel wurde 7492 mal aufgerufen.

Blood Feud in New York

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Autor: Kyle Weinandy
Verlag: Eagle Games
Rezension: Jörn Griesbach
Spieler: 2 - 6
Dauer: 180 - 240 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2004
Bewertung: 2,3 2,3 H@LL9000
3,8 3,8 Leser
Ranking: Platz 6130
Blood Feud in New York

Spielziel

Jeder spielt den Paten eines Mafiaclans und ist bestrebt, mit Hilfe seiner angeheuerten Hilfskräfte die Vormacht in New York zu erlangen.

Die zentrale Figur einer jeden Mafiafamilie ist ihr Oberhaupt. Wird er in einem Kampf geschlagen, scheidet der Spieler aus. Je nach taktischem Geschick und Effizienz gegnerischer Bündnisse kann dies auch sehr früh im Spiel sein. Um das Spielziel, der mächtigste Mafiaclan zu werden, zu erreichen, stehen den Spielern für Geld verschiedene Gangster in 3 Güteklassen, Transportmittel sowie Gebäude zur Verfügung.

Ablauf

Vorbereitung:

Zu Beginn eines Spiels erhält jeder gleich viel Material. Je nach Spieleranzahl sind dies Mafiosifiguren und ggf. Fahrzeuge. Einzig der Startpunkt des Clans und die damit verbundenen Ausbreitungsmöglichkeiten gewähren unter Umständen einen Vorteil.

Spielablauf:

Reihum führt jeder seinen Spielzug durch. Beginnend mit Bewegungen und Angriffen versucht man unbesetzte oder feindliche Distrikte zu besetzen und seine Einheiten in vorteilhafte Positionen zu bewegen. Es folgt die Einkommensphase, in der bestimmt wird, wie viel gleich anschließend in Transportmittel, Fahrzeuge und Personal investiert werden kann.

Für die Bestimmung der Höhe der Einkünfte spielen die 6 Familienmitglieder inklusive Boss eine große Bedeutung. Kontrollierte Distrikte, sowie Gebäude bilden einen Faktor. Multipliziert wird dies mit der Anzahl der selbständig operierenden Familienmitglieder. Platziert man diese wichtigen Figuren alle in einem gut schützbaren Feld erhält man den Faktor 1. Unter Einkalkulierung eines gewissen Risikos erhält man den Faktor 6, wenn man seine Familie in unterschiedliche Distrikte verteilt. Selbstredend schafft man damit unter Umständen attraktive Ziele für seine Gegenspieler. Möglicherweise lohnt es sich zuzuschauen, wie sich andere Familien attackieren, um hinterher die Früchte fremder Arbeit zu ernten.

Zu Bandenkriegen reisen die Mafiosi in Limousinen, Rennbooten und Hubschraubern an. Kämpfe werden durch Würfeln entschieden, wobei Angriffs- und Verteidigungsboni beachtet werden. Solche Angriffe laufen immer nach dem gleichen Schema ab: Zuerst werden sämtliche Boni bestimmt. Danach dürfen die angeheuerten Mafiosi des Angreifers je einen Schuss abgeben. Treffer erzielt man dabei, indem man über den Trefferwert der eigenen Figur mit einem W10 würfelt - z.B. trifft ein teurer Killer (goldene Figur) mit höherer Wahrscheinlichkeit als ein Gangster (Bronze). Nachdem jeder der Angreifer einmal geschossen hat, werden die Verluste des Verteidigers auf die Seite gelegt, dürfen noch einen Vergeltungsschuss abgeben und sterben. Nun würfeln alle Verteidiger auf Treffer, usw. bis nur noch Mitglieder eines Clans das Schlachtfeld behaupten, oder alle in einem Blutbad umgekommen sind.

Fremde Familienmitglieder kann man nach einem gewonnenen Kampf als Geiseln behalten. Tötet man den Boss einer anderen Familie, spielt man ab der nächsten Runde auch mit dieser Farbe weiter und vergrößert somit seinen Clan und damit auch das Einkommen in den nächsten Runden.

Spielziel:

Sind alle fremden Bosse eliminiert, gewinnt man sofort das Spiel. Sollte ein Clan über ein Einkommen von mindestens 6000$ verfügen, gewinnt dieser Clan, da er damit eine Vormachtstellung erzielt hat.

Fazit

Der Spielplan ist nüchtern gehalten, grau dominiert. Er ist recht groß, man benötigt außerdem noch Platz neben dem Plan für diverse Marker und anderes Material. Ins Auge fallen die mitgelieferten Figuren, die wirklich schön gestaltet sind. Einzig den Paten von den anderen 5 Familienmitgliedern zu unterscheiden ist erst auf den zweiten Blick möglich. Erwähnenswert sind die Hubschrauber, die zusammengesteckt drehbare Rotoren besitzen.

Schwierig empfanden wir das Geldmanagement. Scheine aller Werte sind grau und gleichgroß. Bei einem Rundeneinkommen von bis zu 6000 $ ist der 100$-Schein als größter Wert ebenfalls nicht die spieltechnisch optimale Lösung. Zugübersichtstafeln und Wertetabellen erleichtern den Einstieg ins Spiel. Es ist keine Möglichkeit vorgesehen, viele Figuren in einem Stadtviertel zu ersetzen um die Übersichtlichkeit zu bessern. Bei einer defensiven Strategie passen teilweise nicht alle Figuren ins jeweilige Feld.

Blood Feud in New York ist damit ein schön ausgestattetes Eroberungsspiel, das – wie eben auch ein Mafiaboss - keine Spielfehler verzeiht. Zeitweise ist das Spiel recht statisch, wenn die Grenzen abgesteckt sind und für teure Überraschungsangriffe noch das Personal fehlt. Bietet sich irgendwo eine vermeidliche Lücke in der gegnerischen Abwehr, so wird eher früher als später ein Mitspieler ins Zentrum des gegnerischen Clans vorstoßen, um den Boss zu töten, zumal er durch die Übernahme der fremden Familie seinen eigenen Clan erheblich stärken kann. Im Spiel zu zweit ist damit schon das Spielziel erreicht, spielt man mit mehreren Spielern, kann man versuchen, führende Spieler mit wenig reglementierten Bündnissen aufzuhalten.

Die Spielzeit wird mit drei bis vier Stunden angegeben, für manche Mitspieler kann das Spiel aber auch deutlich früher aus und vorbei sein. Man kann zwischen 3 und 20 Minuten, je nach Möglichkeiten und Größe des Imperiums, für den Zug eines Spielers einplanen.

Als Zielgruppe kommen Spieler infrage, die Strategie- und Eroberungsspiele mögen und bei einem möglichen frühen Ausscheiden eine entsprechende Frustrationstoleranz aufweisen. Diese erhalten ein schön gestaltetes Spiel.

Rezension Jörn Griesbach

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Blood Feud in New York: 2,3 2,3, 4 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.02.05 von Jörn Griesbach
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.01.05 von Uta Weinkauf
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.02.05 von Christiane Griesbach - Selektionsspiele sind nun mal nicht mein Fall ...
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.03.05 von Frank Gartner - Wer frühzeitig ausscheidet darf sich Solospiele aus dem Spieleschrank holen oder darauf hoffen, dass bald der nächste Spieler ausscheidet.
Für meinen Geschmack ist das Spiel etwas zu statisch. Es dauert recht lange, bis wirklich ausreichend Kapital vorhanden ist, um heftige Kreuzzüge durchzuführen. Schade um das tolle Material!

Leserbewertungen

Leserwertung Blood Feud in New York: 3,8 3.8, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.03.05 von DJ Messerschmidt
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.09.06 von Jürgen Schuckenbrock
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.11.06 von lach_doch_mal
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.09.07 von Detlef Vanis - Nur für Liebhaber von Eroberungsspielen, die sich nicht daran stören auch mal früh auszuscheiden.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.05.08 von Stephan Vornbäumen
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.02.14 von TPF - Sehr thematisch, irgendwo zwischen Risiko und A&A angesiedelt. Wie das Einkommen berechnet wird ist pfiffig. Insgesamt für meinen Geschmack zu chaotisch und mit großem \"the rich get richer\"-Problem.

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