Rezension/Kritik - Online seit 06.06.2018. Dieser Artikel wurde 2683 mal aufgerufen.

Chop! Chop!

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Autor: Alexandre Droit
Verlag: Djeco
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 5
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2017
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 1931
Chop! Chop!

Spielziel

Ein Team aus Mäusen gegen eine einzelne Katze, darum geht es bei Chop! Chop! Alle rasen durch die Küche, zerdeppern dabei auch schon mal Geschirr (hey, hier geht es um Wichtigeres!) und versuchen sich gegenseitig auszutricksen. Mäuse und Katzen ... fast wie Düsseldorf und Köln. Man kann nicht miteinander, man kann nicht ohne einander ....

Ablauf

Nachdem man den Küchentisch zusammengeschraubt, den Küchenboden mit verdeckten Fliesen belegt, die Katze auf den Tisch und in jedes der vier Mäuselöcher eine Maus gestellt hat, geht es Chop! Chop! Ein Spieler übernimmt die Katze, die anderen Spieler die Mäuse, und die fangen an. Die Mäuse werfen den grauen, die Katze wirft den türkisen Würfel, und man bewegt die Maus oder Katze so viele Fliesen weiter. Die Zielfliese wird umgedreht und jetzt passiert - je nachdem, was auftaucht - Folgendes:

Zerbrochenes Geschirr: Nichts passiert (außer, dass sich die Geschirrbesitzer wahrscheinlich tierisch aufregen), und die Fliese kommt weg.

Ein Käse: Für die Mäuse super, denn die müssen 10 davon finden. Für die Katze schlecht, denn sie darf nicht über Käse laufen oder drauf stehenbleiben (außer, sie deckt ihn auf). Mäuse nehmen den Käse runter, die Katze lässt ihn liegen.

Eine Gabel: Super für die Mäuse, sie dürfen einen offenen Käse nehmen. Der Katze nützt die Gabel nix. Die Fliese kommt weg.

Ein Messer: Schlecht für alle, der nächste Spieler wird übersprungen. Die Fliese kommt weg.

Eine Zahl: Mäuse und Katze dürfen entsprechend weiterlaufen und eventuell wieder eine Fliese aufdecken. Dabei darf nur die Katze auf den Tisch springen und ihn als Lauffläche benutzen, und nur die Mäuse können unter dem Tisch entlanglaufen und sich dort vor der Katze in Sicherheit bringen. Auch hier: Fliese weg.

Ein Pfeil: Mäuse und Katze dürfen auf ein beliebiges Feld springen - außer auf einen Käse (Mäuse) oder eine Maus (Katze) ... das wäre auch zu einfach. Und natürlich kommt die Fliese weg.

Bei Chop! Chop! gibt es aber keine normale Spielerreihenfolge. Hier ist zuerst eine Maus dran und dann die Katze, dann die nächste Maus und dann wieder die Katze und immer so weiter. Landet die Katze auf einer Maus, ist die raus, und hat sie alle vier Mäuse geschnappt, hat sie gewonnen. Die Mäuse müssen die 10 Käsestücke finden und mit mindestens einer Maus wieder in ein Mauseloch, dann können sie endlich einen käsigen Feierabend machen.

Fazit

Mäuse, Käse und Katzen, da meint man ja zuerst, denen fällt nix mehr Neues im Kinderspielbereich ein. Aber das meint man auch nur als Erwachsener. Kinder hingegen können das drölfzigste "Mäuse-Käse-Katzen"-Spiel spielen und finden es immer noch gut - wenn es sie denn packt. Und Chop! Chop! packt die Kinder ungemein. Es ist semikooperativ, ein Teil der Kinder sind die Mäuse und zusammen gegen das Spiel spielen ist für Kinder schon super. Gemeinsam gegen das Spiel UND noch ein anderes Kind spielen ist aber noch besser.

Dabei baut Chop! Chop! auch ordentlich Spannung für die Jäger und Gejagten auf, denn man weiß hier natürlich nie, wie der Würfel fällt und wo sich die Käsestücke verstecken. Dass die Katze die auch unfreiwillig aufdecken kann, erhöht die Spannung noch mehr, denn die Mäuse müssen nicht nur aufpassen, dass ihnen die Katze nicht zu nahe kommt, sie können auch darauf hoffen, dass sie ihnen unfreiwillig hilft. Chop! Chop! hat eine wirklich gute Mischung zwischen Spannung, Geschichte und Glück gefunden, und Glück gibt es hier nicht nur beim Würfeln, sondern auch beim Aufdecken der Fliesen. Immerhin kann man dort Extraschritte finden, mit denen schon mancher Maus das zarte Leben ausgehaucht wurde. Klar finden das die Mäuse nicht doll, aber bis jetzt hat noch keine Runde darüber erbost gemeckert. Alle nehmen es hin, weil eben die Mischung stimmt und Chop! Chop! die Kinder von Anfang an unterhält und das bis zum Ende ... zumindest oft fast bis zum Ende. Womit wir wären bei:

Was gefällt an Chop! Chop! nicht so?

  • Der Spannungsbogen: Der ist oft genau richtig, und es gibt oft ein spannendes Finale. Aber es kann hier auch passieren, dass fast alle Fliesen weg sind, es noch ein oder zwei Käsestücke gibt und nur noch ein bis zwei Mäuse. Dann kann Chop! Chop! zu einer etwas langatmigen Würfelorgie ausarten. Noch schlimmer, wenn nur noch eine Maus im Spiel ist.
  • Die Regeln: Die sind für ein Kinderspiel schlecht geschrieben und strukturiert. Und dazu anscheinend noch falsch übersetzt. Ich hab die französische und die englische Regel nachgelesen, da mir auf Deutsch einige Sachen nicht logisch erschienen. Wie z. B. man darf keine gegnerische Figur überspringen, oder die Mäuse müssen an all ihren vier Mäuselöchern ein Mal im Spiel angekommen sein. Auf Englisch und Französisch steht da, dass man überhaupt keine andere Figur überspringen darf (sehr sinnig, da die Mäuse aufpassen müssen, sich nicht gegenseitig zu blockieren) und jede Maus mindestens einmal aus dem Mauseloch rausgekommen sein muss. Was auch sinnig ist, denn die Mäuse haben ja gewonnen, wenn sie 10 Käse haben und eine von ihnen in ein Loch zurück konnte und wenn man von Anfang an eine Maus dort parkt, macht es keinen Sinn.

Djeco hat schon oft Probleme mit der deutschen Regel gehabt, was ich immer schade fand, da Spiele dieser Firma oft über eine tolle Geschichte und eine tolle Aufmachung verfügen. Und mich ärgert so etwas auch ungemein, denn, seien wir mal ehrlich: Regellesen ist für viele keine Traumaktivität und wenn die falsch übersetzt sind und dann noch schlecht strukturiert, legen sie manche bestimmt weg oder spielen das Spiel falsch. Weglegen und falsch spielen wäre bei Chop! Chop! doppelt ärgerlich, da es ein klasse Kinderspiel ist, bei dem auch Erwachsene gerne mitspielen. Die Ausstattung ist super (mal gucken, wie lange der Tisch hält, wenn man den immer wieder zusammen- und auseinanderbauen muss), es macht optisch richtig was her und lockt alle Kinder an den Tisch. Ein Kinderspiel, das man bedenkenlos empfehlen kann, finde ich ... und finden meine Testkinder auch. Also: Jagt euch!

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Chop! Chop!: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.02.18 von Christoph Schlewinski - Tolles Jagd- und Würfelspiel mit tollem Material und viel Spannung in der Packung.

Leserbewertungen

Leserwertung Chop! Chop!: 5,0 5.0, 1 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.12.19 von Wolfgang Zimmerer - Tolles Spiel mit schönen Figuren. Aber leider gewinnt bei uns immer die Katze. Wahrscheinlich machen wir was falsch oder hat jemand die gleiche Erfahrung gemacht.

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