Rezension/Kritik - Online seit 03.12.2013. Dieser Artikel wurde 4215 mal aufgerufen.

Die Welt

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Autor: Günter Burkhardt
Verlag: KOSMOS
Rezension: Birgit Irgang
Spieler: 2 - 6
Dauer: 45 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2013
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
2,0 2,0 Leser
Ranking: Platz 4695
Die Welt

Spielerei-Rezension

Bei manchen Spielen ist die Grundidee so einfach, dass man sich fragt, warum nicht schon früher jemand darauf gekommen ist, sie zu veröffentlichen. Und gäbe es die beiden Vorläuferspiele Deutschland – Finden Sie Minden? und Europa – Venedig ist ja klar, aber wo liegt Nessebar? nicht, wäre Die Welt – Singapur, wo liegt das nur? so ein Fall.

Vor uns liegen Landkartentafeln der verschiedenen Kontinente, auf denen Berge, Flüsse und Landesgrenzen sowie einige große Städte als Anhaltspunkte abgebildet sind. Pro Spieler wird eine Aufgabenkarte aufgedeckt, die den Namen einer Stadt, einer Sehenswürdigkeit, eines Naturraums oder einer Region zeigt – also zum Beispiel „Christchurch“, „Niagarafälle“, „Montblanc“ und „Sumatra“. Auf der Rückseite der Karten ist die genaue geographische Lage vermerkt. Es gibt diese Karten in drei Farben.

Nun geht es darum, den gewählten Begriff auf den Landkarten richtig einzuordnen. Diese sind jeweils in einen Ost-, Mittel- und Westteil sowie in Norden, Mitte und Süden, aber auch in große Planquadrate unterteilt, die wiederum jeweils vier kleinere Quadrate beinhalten. Die Spieler können selbst entscheiden, wie genau sie die Einordnung vornehmen wollen. Dazu setzen sie Markierungssteine auf ihre Tippkarte. Wer sich nicht so sicher ist, legt sich besser nur darauf fest, ob der gesuchte Ort sich im Osten, in der Mitte oder im Westen der Landkarte befindet. Vielleicht ist ja auch eine Aussage darüber möglich, ob die gesuchte Stadt im Norden, in der Mitte oder im Süden liegt? Wer genauer Bescheid weiß, gibt einen noch detaillierteren Tipp ab. Doch Vorsicht: Dafür bekommt man zwar die meisten Punkte, aber wenn auch nur eine Kleinigkeit der Einordnung falsch ist, geht der Spieler leer aus. Also doch besser mit weniger Punkten begnügen und auf Nummer Sicher gehen?

Außerdem gibt es die Möglichkeit, Aufgabenkarten derselben Farbe zu sammeln; denn wer am Schluss die meisten Karten einer Farbe hat, erhält dafür noch einmal Punkte. Allerdings bekommt man eine Aufgabenkarte nur dann, wenn man sie richtig gelöst und dabei ein gewisses Mindestrisiko eingegangen ist. Wer also immer nur die korrekte Einordnung in Westen, Mitte oder Osten schafft, wird wohl nicht gewinnen.

Na, wer hat im Erdkunde Unterricht aufgepasst? Zugegeben: Bei Die Welt wird Wissen abgefragt, doch auf eine lockere, unterhaltsame Art. Es kann schon auch mal peinlich werden, wenn man beispielsweise „Apulien“ mit „Anatolien“ verwechselt und infolgedessen völlig falsch verortet. Gelegentlich sieht man sich auch mit unangenehmen Fragen der Mitspieler konfrontiert: „Wie, du weißt nicht, wo die Appalachen sind?“ Meistens kommt es während der Partie zu Diskussionen, bei denen den schwächeren Spielern auch mal geholfen wird. („Weißt du noch? Auf der Fahrt durch Frankreich sind wir doch am Mont Blanc vorbeigefahren.“) Und Kandidaten, die nicht so viel wissen, haben noch zwei weitere Vorteile: Wer aktuell am wenigsten Punkte hat, darf als Erster eine Aufgabenkarte aussuchen, und der führende Spieler muss das nehmen, was übrig bleibt. Außerdem wird bei ihm mit der Auswertung begonnen, was hilfreich ist, da auf der Wertungsleiste besetzte Felder übersprungen werden.

Für Kinder kann das Spiel frustrierend sein, da sie natürlich noch nicht so weit in der Welt herumgekommen sind. Mit ein wenig Hilfe von Erwachsenen können sie aber mitspielen – und ihr Wissen für die nächsten Partien aufpolieren …

Wie bei der Spielfamilie um Ausgerechnet Buxtehude gilt auch hier, dass die Welt-Version etwas einfacher ist als die Europa- und Deutschland-Version. Wer also Spiele dieser Art mag und eine noch größere Herausforderung sucht, sollte auf eine der beiden Vorläufer-Ausgaben zurückgreifen. Aber im Grunde ist das Geschmacksache. Da die Spielregeln bei allen drei Versionen identisch sind, braucht man eigentlich nur eins dieser drei Spiele – es sei denn, man wünscht sich neben nationalem und europäischen auch globalen Spiel- und Lernspaß mit genau diesem System. Wer die Spielfamilie noch gar nicht kennt und Einschätzspiele mit geographischem Hintergrund mag, ist mit Die Welt auf jeden Fall gut bedient.

Rezension Birgit Irgang

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Die Welt: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.11.13 von Birgit Irgang

Leserbewertungen

Leserwertung Die Welt: 2,0 2.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.04.21 von Pfefferkorn - Kann mit dem Vorgängerspiel "Finden Sie Minden" nicht mithalten, obwohl es auf dem gleichen Spielprinzip beruht. Völlig unnötig wurde die Welt in einzelne Kontinente zerrissen, anstatt eine vollständige Weltkarte zu verwenden. Trotzdem befinden sich die gesuchten Orte (zu) oft genau auf den Grenzlinien. Da außerdem viele sehr schwere und wenig bekannte Orte zu suchen (erraten?) sind, macht das Spiel keinen rechten Spaß.

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