Rezension/Kritik - Online seit 09.12.2023. Dieser Artikel wurde 852 mal aufgerufen.

Fresh Fruits

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Verlag: HUCH!
Rezension: Renate Gerling-Halbach
Spieler: 2 - 5
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2022
Bewertung: 3,5 3,5 H@LL9000
Ranking: Platz 4806
Fresh Fruits

Spielziel

Im Legespiel Fresh Fruits gehen wir als hilfsbereite Nichten und Neffen für Tante Helga auf den Markt Obst einkaufen. Aber aufgepasst, beim Einpacken nicht die Wassermelonen auf die Brombeeren legen, das gibt Matschepampe. Und auch an alle Sonderwünsche der alten Tante denken. Wer beim Heimkommen am wenigsten Obst zermatscht und auch die Sonderwünsche der alten Tante berücksichtigt hat, erntet Siegpunkte. Wer die meisten hat, hat gewonnen.

Ablauf

Fresh Fruits ist ein Plättchen-Legespiel. Die Plättchen zeigen entweder 2 Früchte oder eine Frucht und ein leeres Feld. Das leere Feld ist quasi ein Jokerfeld, auf das einzelne Früchte-Plättchen deiner Wahl drauf gelegt werden. Unterschieden wird zwischen

  • leichten Früchte - Pflaumen und Brombeeren- lila Hintergrund;
  • mittelschweren Früchte - Orangen und Aprikosen- oranger Hintergrund;
  • schweren Früchte - Äpfel und Granatäpfel- roter Hintergrund;
  • sehr schweren Früchte, - Wassermelonen und Ananas - grüner Hintergrund.

Daneben gibt es noch Karten mit verschiedenen Aufträgen. Hast du diese am Spielende erfüllt, gibt es Siegpunkte. Es gibt drei verschiedene Auftragstypen:

  • Typ A fordert bestimmte Obst-Formationen;
  • Typ B verlangt mindestens drei Plättchen einer bestimmten Obstart;
  • Typ C verlangt, dass von einer bestimmten Obstart höchstens 2 im Korb sind.

Zu Beginn des Spiels werden diese Auftragskarten nach Typen getrennt gemischt und es werden zufällig je ein A-, B- und C-Auftrag gezogen. Diese Aufträge gelten für alle. Dann erhalten alle ein ebenfalls zufällig gezogenens Joker-Kärtchen.

Alle anderen Legeplättchen werden gemischt und verdeckt als Nachziehstapel bereit gelegt. Zu Beginn jeder Runde werden vom Stapel so viele Doppelplättchen offen ausgelegt, dass ihr eins mehr habt als Personen, die teilnehmen.

Dein Korb ist die Auslage vor dir. Die Größe des Korbes hängt von der Anzahl der Mitspieler*innen ab. Im Spiel zu viert hat er die Größe von 5 x 4 Früchten, 5 Früchte breit und 4 Früchte hoch. Bist du an der Reihe, nimmst du dir eines der offen ausliegenden Doppelplättchen und legst es in deinen Korb. Statt eines Plättchens aus dem Angebot kannst du auch einmal dein zu Spielbeginn erhaltenes Joker-Plättchen einsetzen und ein zur Auswahl liegendes Plättchen aus dem Angebot entfernen. Dann darfst du dir ein beliebiges Früchte-Plättchen auf das leere Feld des Joker-Plättchens legen.

Es gibt Regeln für Anfänger*innen und für Profis. Bei der leichten Variante darfst du das Plättchen beliebig legen, bei der Variante für Profis bildet das erste gelegte Plättchen einen Teil des Bodens des Korbes. Weitere Plättchen werden von unten nach oben bzw. seitlich angrenzend positioniert.

Da immer ein Doppelplättchen mehr zur Auswahl liegt als Spieler*innen teilnehmen, bleibt immer eines übrig. Hast du begonnen, musst du dieses dann am Rundenende nehmen und anlegen. Es wird im Uhrzeigersinn weitergespielt.

Beim Legen der Doppelplättchen musst du die Gewichte der Obstsorten berücksichtigen, denn legst du eine z. B. eine Wassermelone auf eine Brombeere, wird diese zerquetscht und erhältst du ein Zerquetscht-Plättchen. Auch solltest du darauf achten, die Früchte am besten nach ihrem Gewicht im Korb anzuordnen, d. h. Früchte mit grünem Hintergrund sollten in der untersten Reihe liegen, Früchte mit rotem Hintergrund darüber, dann die Früchte mit orangem Hintergrund und ganz oben die Früchte mit lila Hintergrund.

Ist der Obstkorb voll, endet das Spiel und es wird gewertet. Früchte in der richtigen Reihe ihrer Gewichtsklasse und erfüllte Aufträge bringen Punkte, Zerquetscht-Plättchen bringen Minuspunkte. Wer die meisten Punkte erhält, hat gewonnen.

Fazit

Klar, Legespiele gibt es viele und auf den ersten Blick erinnerte mich Fresh Fruits an ein Domino-Spiel. Das Spielmaterial ist aus festem Karton und die klaren, bunten Illustrationen sprechen insbesondere jüngere Kinder an. Die Altersangabe ab 8 Jahren finde ich recht hoch gegriffen, denn die Spielregeln sind recht gut erklärt und auch eingängig, so dass schon jüngere Kinder problemlos mitspielen können. Läßt man die Auftragskarten weg, kann das sogar schon mit älteren Kindergartenkindern klappen.

Es gibt auch Übersichtskarten, die die maximale Größe des Korbes, die ideale Anordnung der Früchte nach Gewicht sowie eine Übersicht für die Wertung am Spielende zeigen. Leider geht bei diesen Übersichtskarten aber nicht deutlich hervor, welche Korbgröße für welche Spieler*innenanzahl gilt. Auch ist hier bei der Beschriftung der Abbildungen im Regelheft eine Verwechslung unterlaufen, die etwas verwirrt. Für die Wertung am Spielende wäre auch ein kleiner Punkteblock sehr hilfreich. Wünschenswert wäre auch ein Inlay zum besseren Verstauen des Spielmaterials gewesen.

Nichtsdestotrotz ist das alltagsnahe Spielthema gerade für Kinder sehr ansprechend, macht es ihnen doch großen Spaß, den Erwachsenen Doppelplättchen übrig zu lassen, die in deren Körben Matschepampe verursachen. Es werden zwar zweierlei Legeregeln angeboten, aber wir haben auch mit jüngeren Kindern nach denen für fortgeschrittene Spierler*innen gespielt, da das Legen von unten nach oben doch eher dem Befüllen eines Korbes ähnelt.

Fresh Fruits hat natürlich einen enormen Glücksfaktor. Etwas ausgeglichen wird dieser dadurch, dass man von Beginn an ein Joker-Plättchen zur Verfügung hat. Pech nur, wenn einem die zur Verfügung stehenden Früchte-Plättchen nicht weiterhelfen. Als Startspieler*in hat man zwar den Vorteil, die größte Auswahl an Doppel-Plättchen zu haben, muss aber am Ende das Doppel-Plättchen, das niemand haben wollte, in den eigenen Korb packen. Da kann manchmal schon schnell eine Frucht zerquetscht werden.

Aber das Zerquetschen von Früchten muss nicht immer komplett nachteilig sein. Hier kommen dann die Auftragskarten ins Spiel. Sollen z. B. maximal 2 Orangen im Korb sein, lohnt es sich eine dritte Orange zu zerquetschen - da bleibt immerhin ein Pluspunkt übrig.

Auch wenn die Auftragsplättchen für etwas Abwechslung sorgen, sind die Aufträge immer gleich, wenn auch die Früchte wechseln. Auf Dauer wird das etwas langweilig. Ab und zu muss man dann auch das zufällige Ziehen korrigieren, wenn man z.B. den Auftrag "Wassermelone 3+" in Kombination mit dem Auftrag "Wassermelonen 0-2" gezogen hat.

Dennoch stellt einen das Spiel manchmal vor knifflige Aufgaben, denn es gibt auch Doppelplättchen auf denen eine Ananas (grüner Hintergrund) mit einem Pfirsich (oranger Hintergrund) oder ein Apfel (roter Hintergrund) mit einer Brombeere (lila Hintergrund) kombiniert ist, so dass man gar nicht die Vorgabe erfüllen kann, alle Früchte in die richtige Reihe ihrer Gewichtsklasse zu legen. So eine Karte will ja niemand haben, so dass sie häufig als letzte liegen bleibt. Als Startspieler*in kann man dann schon mal ins Grübeln kommen.

So ist Fresh Fruits zwar ein einfaches und schnell zu erlernendes Legespiel, was aber nicht banal ist. Die kurze Spieldauer von ca. 15 Minuten macht es zu einem nettem Familienspiel für zwischendurch, gerade mit jüngeren Kindern. Aber auch erwachsene Gelegenheitsspieler*innen haben ihren Spaß. Aufgrund der kurzen Spieldauer bleibt immer Zeit für mehrere Runden.

Rezension Renate Gerling-Halbach

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Fresh Fruits: 3,5 3,5, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.08.23 von Renate Gerling-Halbach - Ein nettes, schnelles Familienspiel für zwischendurch. Ohne die Auftragskarten auch mit weitaus jüngeren Kindern spielbar. Die Spielidee, einen Einkaufskorb zu packen, ohne dass Früchte zu Matsche werden, ist lustig und kommt insbesondere bei Kindern gut an.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.03.23 von Michael Kahrmann

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