Rezension/Kritik - Online seit 19.06.2003. Dieser Artikel wurde 7764 mal aufgerufen.

Gang of Four

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Autor: Lee F. Yih
Illustration: Cyrille Daujean
Franck Achard
Verlag: Days of Wonder
Rezension: Frank Gartner
Spieler: 3 - 4
Dauer: 20 - 40 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2003
Bewertung: 3,7 3,7 H@LL9000
4,5 4,5 Leser
Ranking: Platz 4775
Gang of Four

Spielziel

In diesem "Tichu"-ähnlichen Spiel versuchen die 3-4 Spieler durch Ausspielen von Paaren, Drillingen, Straßen und anderen Kartenkombinationen Stiche zu machen und am Ende als Erster alle Karten loszuwerden.

Ablauf

Das Spiel besteht aus Karten des Kartenwerts 1-10. Jede Zahl gibt es zwei mal in den Farben rot, gelb und grün. Hinzu kommt eine mehrfarbige 1, zwei Phönix-Karten und eine Roter Drachen-Karte.

Jeder Spieler erhält 16 Handkarten. Der Spieler mit der mehrfarbigen 1 beginnt mit dem Ausspielen der Karten. Er spielt eine Kartenkombination aus. Der Nachfolgende Spieler (die Reihenfolge im/gegen Uhrzeigersinn wechselt jede Spielrunde) kann nun entweder passen oder Karten der gleichen Kartenkombination legen. Diese muss jedoch einen höheren Wert haben als die zuletzt gelegte Karten. Ob eine Kartenkombination einen höheren Wert vorweisen kann, wird nicht nur durch den Zahlenwert, sondern auch über den Rang einer Farbe bestimmt. Hat z.B. ein Spieler ein Pärchen des Werts 5 (grün &.gelb) ausgespielt, muss der nächste Spieler zumindest ein 5er-Pärchen mit einer höherwertigen Farbe (z.B. grün & rot) ausspielen oder eine Karte mit einem höheren Wert, d.h. 6 und höher.

Es ist nicht möglich ein Pärchen durch eine völlig andere Kartenkombination (z.B. Full House) zu übertrumpfen.

Es wird solange gespielt, bis niemand mehr die zuletzt gespielten Karten toppen kann oder möchte. Der Spieler dieser Kombination macht den Stich und darf als nächstes mit einer Kartenkombination seiner Wahl rauskommen. Sobald ein Spieler seine letzte Karte ausgespielt hat, endet die Runde sofort. Alle anderen Spieler zählen ihre Handkarten. Wer noch 1-7 Karten auf der Hand hält kommt glimpflich davon, denn für jede Karte bekommt er nur einen Minuspunkt notiert, ab 8 Karten sind es schon 2 Minuspunkte, ab 11 sind es 3 Minuspunkte, ab 14 Karten 4 Minuspunkte und wer noch alle 16 Karten auf der Hand hält, kassiert 5 Minuspunkte pro Karte.

Achtung: Wer nur noch eine Karte auf der Hand hält, muss die "letzte Karte" ankündigen. Vergisst er dies, hat er nicht gewonnen. Die anderen Spieler spielen dann weiter, bis der nächste Spieler gewonnen hat. Sobald ein Spieler nur noch eine Karte auf der Hand hält, müssen die anderen Spieler entweder Kartenkombinationen oder jeweils die höchsten Handkarten ausspielen, um das frühzeitige Ende eines Spielers zu verhindern. Sind alle Punkte notiert, werden die Karten gemischt und neu ausgeteilt und das nächste Spiel beginnt. Der Gewinner der letzten Runde erhält vom schlechtesten Spieler der letzten Runde die höchste Handkarte geschenkt. Er gibt ihm hierfür eine beliebige andere Karte und spielt die erste Kartenkombination aus.

Folgende Kartenkombinationen gibt es:

a. Einzelkarten (Rangfolge 1 - 10, Phönix, Drache)

b. Pärchen (Rangfolge 1 - 10, Phönix)

c. Drillinge (Rangfolge 1 - 10)

d. Fünfkartenkombination (Rangfolge entspricht der Aufzählung)

- Straße (5 aufeinanderfolgende Karten beliebiger Farbe)

- Farbe (5 beliebige Karten der gleichen Farbe)

- Fullhouse (1 Pärchen & 1 Drilling)

- Flöte (5 aufeinanderfolgende Karten gleicher Farbe)

e. Gang of 4: Vierling (diese Kartenkombination darf zu jedem Zeitpunkt,

auch außerhalb der Reihe in die Runde geworfen werden)

Spielende: Sobald ein Spieler 100 Minuspunkte erreicht hat, endet das Spiel. Wer nun die wenigsten Minuspunkte besitzt, hat das Spiel gewonnen.

Fazit

Gang of Four erschien bereits im Jahr 1995 beim französischen Verlag Dargaud Editeur und wurde seinerzeit in Essen vorgestellt. Die Days of Wonder - Ausgabe (2003) enthält keine spielerischen Veränderungen, sondern ist lediglich eine Neuauflage dieses Spiels.

Die Kartengestaltung ist funktionell, jedoch nicht bemerkenswert. Das Regelwerk ist zwar brauchbar, wirkt teilweise aber etwas unübersichtlich, wenn man nach einem bestimmten Thema sucht. Vielleicht liegt es auch an dem ungewöhnlichen Spielprinzip, das einen ungeübten Spieler etwas verwirrt und bei einem Tichu-Spieler ein gewisses Umdenken erfordert. Spielerisch enthält Gang of Four Elemente aus den Spielen "Tichu" und "Karrierepoker". Ein Großteil der Karten sind identisch mit den Tichu-Karten. Dadurch bedingt, dass Gang of Four im Gegensatz zu Tichu kein Partnerspiel ist, gestaltet sich die Spieltatkik etwas anders. Es ist hier nicht wichtig bestimmte Kartenwerte in den eigenen Stich zu bekommen, da am Ende nur die verbleibende Anzahl von Handlkarten wichtig ist. Wer feststellt, dass er mit seinen Handlkarten das Spiel nicht selbst beenden kann, sollte versuchen so viel Karten wie möglich loszuwerden, um die Minuspunkte möglichst gering zu halten. Neu hinzu kommt der Aspekt der unterschiedlichen Farbenwertigkeiten. Hierdurch eröffnen sich neue spieltechnische Möglichkeiten.

Zusammengefasst: Ich persönlich spiele Gang of Four recht gerne. Auch wenn es nicht die Spieltiefe und Finesse von "Tichu" erreichen kann, so hat es den klaren Vorteil, dass man es zu dritt spielen kann und es etwas leichter zu erlernen ist. Wer also Tichu liebt, dürfte Gang of Four zumindest mögen.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Gang of Four: 3,7 3,7, 10 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Gartner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Bernd Eisenstein
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Christiane Brecht
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Hubert Scheu
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Jörn Griesbach
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Tommy Braun
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Ulrich Fonrobert - Wer Tichu nicht kennt, ist äußerst verwirrt über die Regel und die Spielsystematik. Wer Tichu aber kennt, der spielt auch Tichu.

Leserbewertungen

Leserwertung Gang of Four: 4,5 4.5, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.05.06 von xaverius - Kids aus der Schweiz kennen z.T. "Arschlöchle" mit den Jasskarten. Wer das spielt, wird das "Original" aus China lieben - ist noch interessanter und vor allem taktischer und weniger kartenabhängig als "Arschlöchle"!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.01.07 von Spielevater
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.12.07 von Christof Lehr - So eine Art Tichu-light. Tichu ist natürlich um Klassen taktischer und komplexer. daher eher für Erwachsene geeignet. Für Kinder aber - und als Kurz-Tichu- aber ist Gang of Four super. Der hohe Preis für ein schlichtes Kartenspiel erstaunt aber doch sehr, zu mal das Spiel auch mit einem doppelten normalen Kartensatz spielbar ist (Regeln bei DOW runterladbar)
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.08.09 von Mike
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.02.10 von generationX - Etwas teuer für ein Kartenspiel und in den ersten Runden aufgrund des Spielablaufs gewöhnungsbedürtig. Für eine lockere Runde zwischendurch oder als Absacker aber jederzeit zu haben.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.07.11 von vanM - Nicht schlecht, aber für meinen Geschmack etwas zu glücksbetont. Ein gutes Blatt mit zwei Bomben - oder Gangs - kann das Spielergebnis komplett drehen. Da gibt es einfach bessere Kartenspiele.

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