Rezension/Kritik - Online seit 26.07.2025. Dieser Artikel wurde 892 mal aufgerufen.

Geister, Geister, Schatzsuchmeister! Jubiläumsausgabe

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Autor: Brian Yu
Rezension: Kathrin Walther
Spieler: 2 - 5
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2024
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
6,0 6,0 Leser
Ranking: Platz 1330
Geister, Geister, Schatzsuchmeister! Jubiläumsausgabe

Spielziel

Hilfe, die Geister sind los! Doch vier Schatzsuchmeister lassen sich davon nicht beirren und probieren, die acht versteckten Juwelen zu finden, um mit ihnen dem gespenstigen Haus zu entkommen. Aber so einfach lassen sich die Geister ihre Schätze nicht abnehmen: Mit allen Mitteln versuchen sie ihre Kostbarkeiten zu beschützen und die kleinen Schatzsuchmeister zu vertreiben. Damit ihnen dies gelingt, holen sie sich nach und nach Verstärkung durch weitere Geister, bis ein gruseliger Spuk entsteht, dem die Juwelensucher nur noch im Doppelpack entkommen können. Wird es den unerschrockenen Schatzsuchmeistern am Ende gelingen, alle acht Juwelen zu finden und mit ihnen das Haus zu verlassen, bevor es in sechs Räumen spukt und die Geister gewinnen?

Ablauf

Bevor es mit dem eigentlichen Spiel losgehen kann, muss zunächst entschieden werden, in welcher Version gespielt werden soll, damit das Spielmaterial entsprechend bereitgelegt werden kann. Zur Auswahl stehen drei Möglichkeiten: das Basisspiel und die Variante für Fortgeschrittene, die sich jeweils an 2 bis 4 Spieler richten und in denen kooperativ gespielt wird, sowie die Verfolger-Variante, bei der das Prinzip „einer gegen alle“ gilt und die mit bis zu 5 Spielern gespielt werden kann.

Wird das Basisspiel gespielt, müssen aus dem Kartenstapel zunächst die „2 ziehen und mischen“, „3 ziehen und mischen“, die „Blaue Tür“- und die „Grüne Tür“- Karten entfernt werden, bevor der gemischte Stapel auf das Kartenfeld zum Nachziehen gelegt wird. Um zu wissen, in welchen Räumen sich zu Beginn Geister und/oder Schätze befinden, sind die Räume alphabetisch gekennzeichnet. Gemäß der Anleitung werden anschließend Schätze in die Räume A, C, D, E, G, I, J und L gelegt sowie Geister in die Räume C, F, I und L gestellt. Beim Spiel mit drei oder vier Spielern sucht sich jeder eine der vier farbigen Schatzsuchmeister aus, im Spiel zu zweit spielt jeder mit zwei Figuren.

Ziel des Spiels ist es, mit allen acht Schätzen aus dem Haus zu entkommen, bevor es in sechs Räumen spukt. Ein Raum beginnt zu spuken, sobald sich in einem Raum drei Geister befinden, die dann durch eine Spukfigur ersetzt werden. Befinden sich nur ein oder zwei Geisterfiguren in einem Raum, können sie von einem Spieler allein bekämpft werden. Der Schatzsuchmeister kann jedoch auch mit Juwel im Rucksack und ohne den Geist zu bekämpfen den Raum verlassen und den Schatz aus den Haus tragen. Befindet sich ein Spuk im Raum, kann ein Schatzsuchmeister mit Juwel im Rucksack den Raum hingegen nicht mehr verlassen, zudem benötigt er einen zweiten Spieler im Raum, da ein Spuk nur zu zweit bekämpft werden kann. Die Spieler spielen zwar alle zusammen und können sich beraten, dennoch wird im Uhrzeigersinn gewürfelt.

Jeder Spielzug läuft dabei nach demselben Schema ab:

Als erstes wird der weiße Bewegungswürfel geworfen. Wird neben einer Zahl auch ein Geistersymbol gewürfelt, muss eine Geisterkarte gezogen werden. Der Buchstabe auf der Karte zeigt an, in welchen Raum eine weitere Geisterfigur gestellt werden muss. Anschließend wird die Karte auf den Ablagestapel gelegt. Wird hingegen die Karte mit dem „Mischen“-Symbol gezogen, werden sowohl die Karten vom Nachzieh- als auch vom Ablagestapel zusammen gemischt und zurück auf das Nachzieh-Feld gelegt.

Im nächsten Schritt kann der Schatzsuchmeister bewegt werden. Der aktive Spieler darf hierzu seine Figur maximal so viele Schritte weitersetzen, wie er gewürfelt hat. Dabei zählen die Vierecke im Flur sowie die Räume jeweils als ein Feld. Räume dürfen dabei als Abkürzung durchquert, jedoch nur durch eine Tür betreten oder verlassen werden. Zwei Schatzsuchmeister dürfen sich zusammen in einem Raum befinden, sich jedoch kein Feld im Flur teilen.

Befindet sich ein Schatzsuchmeister in einem Raum mit einem Schatz, kann er diesen in seinen „Rucksack“ stecken. Ist im Rucksack bereits ein Schatz, darf kein weiterer aufgenommen werden.

Befindet sich ein Schatzsuchmeister zum Ende seines Zugs in einem Raum mit einem Geist, kann er ihn bekämpfen, wozu einer der Kampfwürfel geworfen wird. Zeigt der Würfel das Geistersymbol an, darf ein Geist entfernt werden, bei einer leeren Seite oder einem Spuksymbol passiert hingegen nichts. Befindet sich ein Spuk im Raum, kann auch gekämpft werden, falls sich gleichzeitig ein zweiter Schatzsuchmeister im Raum aufhält. In diesem Fall dürfen beide Spieler den Kampfwürfel werfen. Erscheint bei einem der Spieler ein Spuksymbol, ist der Raum vom Spuk befreit und der Spuk wandert zurück in den Vorrat.

Gelingt es den Spielern, alle Schätze in den Wagen vorm Haus zu bringen und dem Haus zu entkommen, bevor es in sechs Räumen spukt, gewinnen sie das Spiel. Sind jedoch vorher sechs Räume vom Spuk befallen oder befinden sich alle Schatzsuchmeister mit Schatz in unterschiedlichen Räumen in denen es spukt, ist das Spiel ebenfalls verloren, da keiner von ihnen mehr den Raum verlassen darf.

In der fortgeschrittenen Variante kommen weitere Karten ins Spiel, die den Schwierigkeitsgrad erhöhen. Die „Blaue Tür“- und „Grüne Tür“-Karten sowie die „2 ziehen und mischen“- und „3 ziehen und mischen“-Karten werden unter die Geisterkarten gemischt und auf den Nachziehstapel gelegt. Zusätzlich bekommen auch die Zahlen von 1 bis 8 auf der Rückseite der Schätze eine Bedeutung. Die Juwelen werden mit den Zahlen nach unten gemischt und auf die Räume verteilt. Sind alle Vorbereitungen entsprechend getroffen, kann es auch schon losgehen.

Fazit

Bei Geister, Geister, Schatzsuchmeister! handelt es sich um ein kooperatives Spiel, das 2014 mit dem Kritikerpreis für das „Kinderspiel des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Zum zehnjährigen Jubiläum gibt es nun ein „Upgrade“, das das Spiel zusätzlich durch eine „Einer gegen alle“-Variante erweitert, was für mehr Abwechslung und zusätzlichen Spielspaß sorgt. War die bisherige Version „nur“ von 2 bis 4 Spielern spielbar, richtet sich die neue Variante an bis zu 5 Spieler.

Kennt man die bisherige Ausgabe des Spiels, ändert sich für das Spiel der Basis- beziehungsweise Fortgeschrittenenvariante erst einmal nichts. Fällt die Wahl auf die Verfolger-Variante, kommen weitere Karten und neue Regeln hinzu, die in der alten Version nicht enthalten waren und sich dank der anschaulich bebilderten und gut strukturierten Anleitung schnell verstehen lassen, da es dennoch viele Parallelen zu den kooperativen Versionen gibt.

Das Spielbrett selbst besteht aus stabiler Pappe und auch die Figuren und Geister machen einen soliden Eindruck. Praktisch ist die gut unterteilte Spielbox, in die sich das Material nach einer Runde übersichtlich einsortieren lässt, sodass auch bei einer erneuten Partie alles schnell griffbereit ist und nicht erst lange gesucht werden muss.

Alle drei Spielvarianten richten sich an Kinder ab 8 Jahren, wobei auch jüngere Kinder dank des kooperativen Spielprinzips schon gut mitspielen können, da jeder Zug gemeinsam besprochen und geplant wird und somit bei Schwierigkeiten gut unterstützt werden kann. In der Verfolger-Variante ist es jedoch sinnvoll, dass der Spieler, der die Rolle des Verfolgers übernimmt, das empfohlene Alter mindestens erreicht hat, da in dieser Funktion alleine gespielt wird und strategische Weitsicht vorhanden sein sollte, um die Mitspieler besiegen zu können.

Ist das Spielprinzip einmal verstanden, gibt es im weiteren Verlauf kaum noch Unklarheiten, da jeder Zug der Schatzsuchmeister sowohl in der Basis- als auch in der fortgeschrittenen Variante nach dem selben Schema abläuft. Zuerst wird der Bewegungswürfel gewürfelt. Zeigt er einen Geist an, wird eine entsprechende Karte vom Nachziehstapel gezogen und ausgeführt. Anschließend kann der Schatzsuchmeister noch bewegt, ein Schatz aufgenommen oder abgelegt und Geister bekämpft werden, bevor der nächste Spieler seinen Zug beginnt.

In der Verfolger-Variante ändert sich im Prinzip nicht viel am Zug der Spieler, außer dass keine Karte vom Nachziehstapel gezogen wird, sondern der Verfolger an dieser Stelle eine seiner bis zu drei Handkarten ausspielt und entsprechend Geister oder Spuke ins Spiel bringt. Anders als beim Ziehen vom Nachziehstapel ist es dadurch kein Zufall mehr, in welchem Raum als nächstes ein weiterer Geist erscheint, sondern vom Verfolger gesteuert, wodurch der Schwierigkeitsgrad für die Schatzsuchmeister deutlich erhöht wird und auch im Vergleich zur Variante für Fortgeschrittene noch einmal ansteigt. Die Anzahl der Geister, die pro Zug eingesetzt wird, kann beispielsweise bis zu sieben betragen, wenn eine Tür gezogen wird und in jeden Raum mit entsprechender Türfarbe ein Geist hinzugefügt wird.

Das Spiel eignet sich in allen Varianten gut als Familienspiel, da es sowohl kleinere als auch größere Spieler fordert und sich durch den kooperative Modus eventuelle kognitive Unterschiede ausgleichen lassen und alle Spieler gut ins Spiel integriert werden können. Zudem lässt sich die Schwierigkeit anpassen, da auch Kombinationen zwischen der Basis- und Fortgeschrittenenvariante gespielt werden können, indem beispielsweise nur die zusätzlichen Karten oder aber die Türen verwendet werden. Das Mitspielen von ein oder zwei Erwachsenen kann je nach Alter der Kinder sinnvoll sein, da es durch den kooperativen Modus hilfreich ist, wenn ein Spieler etwas leitet und die einzelnen Züge koordiniert. Auch in der Verfolger-Variante sollte der „Geistermeister“ schon einen guten Überblick über das Spiel und etwas Planungsvermögen mitbringen, was beim Auswählen und Ausspielen der Karten hilft.

Die Dauer des Spiels ist mit etwa 30 Minuten angegeben, was bei uns relativ gut passte, jedoch auch etwas vom gewählten Spielmodus abhängt. Zwar gleicht sich die Anzahl der Mitspieler je nach Anzahl aus, in der Verfolger-Variante zu zweit übernimmt beispielsweise der andere Schatzsuchmeister alle vier Schatzsuchmeister alleine, doch macht es schon einen deutlichen Unterschied, ob die Reihenfolge, in der die Schätze aus dem Haus gebracht werden müssen beliebig ist und keine Türen verschlossen werden können oder ob eben dies der Fall ist, sodass sich Wege verlängern.

Bei uns kam das Spiel sowohl bei Kindern mit 4 und 7 Jahren als auch bei erwachsenen Spielern gut an, da sich vor allem die jüngere Spielerin gut integrieren ließ und beim gemeinsamen Familienspiel alle je nach Fähigkeit auf ihre Kosten kamen und sich einbinden ließen. Durch die verschiedenen Spielmodi bleibt das Spiel auch nach mehrmaligem Spielen noch spannend, da jede Partie anders ist und neue Herausforderungen mitbringt. Das Spiel eignet sich auch gut für Kinder, die nicht gut verlieren können, da alle gemeinsam gewinnen oder verlieren und es keinen alleinigen Verlierer gibt. Zudem empfanden wir die Basis-Version als sehr einfach, sodass die Chance diese zu gewinnen sehr hoch ist. Die anderen beiden Varianten sind hingegen echte Herausforderungen, die schon einiges an taktischem Vorgehen und teils auch Glück erfordern, um gegen die Geister zu gewinnen.

Insgesamt ist Geister, Geister, Schatzsuchmeister! nach wie vor ein tolles Spiel, das 2014 nicht umsonst den Kritikerpreis als Kinderspiel des Jahres gewonnen hat. Dass es zum 10jährigen Jubiläum ein Upgrade gibt, welches das Spiel durch eine „Einer gegen alle“-Variante erweitert und das Spiel zusätzlich für bis zu 5 Spieler öffnet, ist eine tolle Idee, die für mehr Abwechslung und neue Spielanreize sorgt. Verschiedene Schwierigkeitsstufen sorgen dafür, dass sich das Spiel gut an die Bedürfnisse der Spieler anpassen lässt, sodass jeder auf seine Kosten kommt!

Rezension Kathrin Walther

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Geister, Geister, Schatzsuchmeister! Jubiläumsausgabe: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.04.25 von Kathrin Walther - Nicht umsonst erhielt Geister, Geister, Schatzsuchmeister! 2014 den Kritikerpreis als Kinderspiel des Jahres. Nach wie vor hat das kooperative Spiel nicht an Spielreiz verloren, sodass es zum 10jährigen Jubiläum nun ein Upgrade gibt, welches das Spiel zusätzlich durch eine „Einer gegen alle“-Variante erweitert und das Spiel zusätzlich für bis zu 5 Spieler öffnet. In der Verfolger-Variante wird ein Spieler zum „Geistermeister“, indem er mithilfe der Karten die Kontrolle über die Geister- und Spukfiguren übernimmt und versucht seine Karten so auszuspielen, dass es den Schatzsuchmeistern nicht gelingt, das Haus mit allen acht Schätzen zu verlassen, bevor es in sechs Räumen spukt. Eine tolle Idee, die das Spiel gut ergänzt und für noch mehr Spielspaß und Abwechslung sorgt!

Leserbewertungen

Leserwertung Geister, Geister, Schatzsuchmeister! Jubiläumsausgabe: 6,0 6.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.07.25 von PeterJoop - Zeitloses Familienspiel, das immer wieder Spaß macht. Besonders geeignet, Kinder verschiedenen Alters zusammen am Spieltisch zu begeistern. Absolute Perle.

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