Rezension/Kritik - Online seit 28.03.2015. Dieser Artikel wurde 4806 mal aufgerufen.

HOPP und HUI!

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Autor: Matthias Kaufmann
Illustration: Gediminas Akelaitis
Verlag: LOGIS
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 20 Minuten
Alter: ab 3 Jahren
Jahr: 2014
Bewertung: 2,0 2,0 H@LL9000
Ranking: Platz 5889
HOPP und HUI!

Spielziel

Da steht sie. Die Elefantenrutsche. Und wenn alle Kinder im Bett sind, wollen die Plimploms - kleine Gartenelfen - mit ihr und den vergessenen Spielsachen der Kinder spielen. Alle wollen die Rutsche hoch - und wieder runter. Nur leider alle gleichzeitig. Denn nur, wer nach unten rutscht, darf sich aus dem Sandkasten ein Spielzeug nehmen. Da muss man drängeln und schubsen, will man die meisten Spielzeuge ergattern und gewinnen.

Ablauf

Nachdem man die Rutsche aufgebaut und in die Spielschachtel (den Sandkasten) gesteckt hat (was alles relativ problemlos geht) und diese - je nach Spielerzahl - mit mehr oder weniger Spielzeug befüllt wurde, bekommt jeder einen Plimplom. Alle starten am Fuß des Elefanten; ist man am Zug, würfelt man und geht entsprechend viele Stufen nach oben. Darf man über die oberste Stufe HINAUS gehen, lässt man seine Figur in den Sandkasten rutschen, nimmt sich eines der Spielzeuge und fängt wieder am Fuß des Elefanten an.

Landet man auf einer Stufe, die schon besetzt ist, schubst man diesen Spieler von der Rutsche und er muss wieder von unten anfangen. Nachdem alle Spielzeuge eingesammelt wurden, gewinnt das Kind, das die meisten davon sammeln konnte.

Das ist die Grundversion. In der "Profi-Variante" nimmt man alle Spielsachen, die im Spiel sind, sowie einen weiteren Würfel. Auf diesem sind Zahlen statt Punkte abgebildet (auch eine Null) und dazu noch ein Pfeilesymbol. Würfelt man das, tauscht man seinen Platz mit einer anderen Figur. Und landet man im Sandkasten, wird mit dem Punktewürfel ermittelt, wie viele Spielzeuge man sich nehmen darf. Gewonnen hat dann, wer entweder die meisten Spielzeuge hat oder fünf Spielzeuge einer Farbe.

Fazit

Man muss es leider sagen: Hopp und Hui! ist eine spielerische Vollkatastrophe. Man will es gar nicht sagen, weil es - was die Ausstattung angeht - so viel richtig macht. Es sieht toll aus, alles ist stabil, griffig, kindgerecht. Aber wenn man es spielt, fragt man sich permanent "Was soll das???".

Die Tatsache, dass man sich gegenseitig wieder von der Rutsche schubsen darf und wieder von unten anfangen muss, erzeugt einen oft quälend langen Spielverlauf. Es gibt ja nur sechs Stufen und damit muss bei fast jedem vierten Würfelwurf ein Kind wieder von unten anfangen. Das birgt ein unglaublich hohes Frustrationspotenzial, was schließlich darin endet, dass niemand dieses Spiel zu Ende spielen will. Wirklich NIEMAND. Weder die Kinder noch die Erwachsenen. Denn tatsächlich wurde Hopp und Hui! bis jetzt noch nie zu Ende gespielt. Die längste Partie wurde nach 20 Minuten abgebrochen mit einer deprimierenden Bilanz: Nur zwei Spielzeuge wurden aus dem Sandkasten gefischt.

Selbst die "Profi-Variante" ändert daran nichts. Sie macht es im Gegenteil noch schlimmer. Jetzt kann man sogar eine Null würfeln und muss also stehen bleiben - was für eine Bestrafung! Und würfelt man die Pfeile, MUSS man seine Position tauschen. Selbst, wenn man als Einziger ganz oben auf der Rutsche steht und alle anderen am Fuße (was bei unseren Runden öfter vorkam, als man meinen sollte). Eine noch größere Bestrafung.

Und das macht das Spiel permanent: Es bestraft einen dafür, dass man es spielt. Und das bei einem Kinderspiel. Was wirklich eine Schande ist, weil es so toll aussieht und verarbeitet ist. Was hätte man damit alles machen können! Aber die Chance wurde nicht genutzt. Selbst die Vorgeschichte macht keinen Sinn. Die Plimploms sind demnach viel kleiner als Kinder. Woraufhin mich ein Kind fragte: "Wenn die doch viel kleiner sind als wir, wieso passen dann nicht auf eine Stufe? Wieso müssen die sich runterstoßen?" Dazu fiel mir dann auch keine Antwort ein.

Auf der Spiel'13 in Essen sprach ich mit dem Autoren und äußerte meine Angst, Hopp und Hui! könnte zu frustrierend sein und zu lange dauern. Das konnte er nicht bestätigen. Er hätte es mit seiner 4-jährigen Tochter gespielt und die finge an, es nach der vierten Partie langsam zu mögen. Tja ... vielleicht hätte er mehr Augenmerk darauf legen sollen. Ein Kinderspiel, das vier Anläufe braucht ... da setzt man sich besser noch mal dran.

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung HOPP und HUI!: 2,0 2,0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.02.15 von Christoph Schlewinski - Leider hält die schöne Grafik und die Aufmachung in keinster Weise das, was sie versprechen.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.02.15 von Stephan Rothschuh - Wirkt selbst als ein erstes Kinderspiel sehr einfach, sieht aber hübsch aus. (Habe es nur unter Erwachsenen getestet.)

Leserbewertungen

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