Rezension/Kritik - Online seit 17.11.2018. Dieser Artikel wurde 3519 mal aufgerufen.

Isidore

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Autor: Hidde van Dijk
Illustration: Roland MacDonald
Verlag: Jumbo
Rezension: Stefanie Marckwardt
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2018
Bewertung: 2,7 2,7 H@LL9000
1,0 1,0 Leser
Ranking: Platz 6211
Isidore

Spielziel

Als Schüler von Isidore, der Schule für magische Künste, hast du das Ziel, deinen Zauberspruch vorzubereiten. Damit er gelingen kann, musst du drei magische Schätze im Königtreich Calandria ergattern, indem du ihre Wächter besiegst. Zuvor musst du fleißig Zutaten sammeln und kleinere Sprüche einüben. Denn nur dann kannst du die abschließende Magierprüfung auch meistern.

Ablauf

Isidore ist ein Brettspiel, bei dem man sich durch Würfeln bewegt. Unterwegs sammelt man Zaubertrankzutaten ein, um Zaubersprüche zu erlernen, die zum Besiegen der magischen Wesen nötig sind, die wiederum notwendig sind, um an die magischen Schätze für die Endprüfung zu gelangen.

Beginnend bei der Zauberschule Isidore läuft man im Uhrzeigersinn um höchstens die gewürfelte Augenzahl (1 bis 3 Schritte oder freie Feldwahl) im Königreich Calandria herum. Dabei gibt es 6 Orte, die man besuchen kann, bevor man eine der drei Sackgassen zu den magischen Wesen nimmt:

Grüner Wald: Hier zieht man eins von drei verdeckten Zutatenplättchen (Beeren, Kräuter, Pilze)

Bergwerk: An diesem Ort zieht man eins von drei verdeckten Minenplättchen (Gold oder Silber)

Azurro & Leuchtturm: Hier liegen offene Zutatenplättchen, die mit Gold oder Silber gekauft oder auch 2:1 getauscht werden können

Zauberschule Isidore: Je 2 Zutaten darf man hier in je einen von drei Zaubersprüchen (Feuer, Stein, Wasser) umtauschen, jedes Element darf man aber nur 1x besitzen

Hat man zwei, aber nach Möglichkeit besser drei dieser Zaubersprüche, kann man zum jeweiligen magischen Wesen (Feuerdrache, Steinriese, Wassernymphe) des passenden Elements gehen und es zu einem Duell herausfordern.

Das Duell wird mit den drei Elementen gespielt und entspricht dem "Fingerspiel" Schere - Stein - Papier. Der linke Nachbar spielt für das magische Wesen und erhält auch drei Elementduellkarten. Auf I-SI-DORE (gemeinsam laut ausgesprochen) wählen beide geheim eine Karte aus und vergleichen dann: Feuer schlägt Stein / Stein schlägt Wasser / Wasser schlägt Feuer. Wer zuerst zwei Runden gewonnen hat, ist Sieger dieses Duells. Wenn der Schüler gewinnt, erhält er den Schatz (Träne, Drachenzahn oder Smaragd) , ansonsten verliert er die zum Wesen passende Zauberspruch-/Elementkarte.

Wer zuerst alle drei magischen Schätze gewinnen konnte, erhält das Diplom von Isidore, der Schule der Magie.

Fazit

Isidore besitzt eine ansprechende Grafik und viel Material. Auch das Thema Magie kommt bei Kindern toll an.

Die Anleitung ist äußerlich wie ein Buch gestaltet und sehr ausführlich, dadurch leider auch etwas unübersichtlich, so dass es schwer fällt, mal eben schnell was nachzuschlagen, denn man findet unter den Zwischenüberschriften überwiegend lange Textpassagen. Trotzdem bleiben Fragen offen, z. B. ist nirgendwo erwähnt, ob das Boot einen Schritt zählt oder ob man darüber hinweg zieht.

Der Spielplan ist für 6-Jährige zwar spannend, aber auch etwas unübersichtlich gestaltet. Die Richtungspfeile, die stimmungsvoll "in Stein gehauen" wurden, werden gerne übersehen. An den Wegkreuzungen zu den magischen Wesen befinden sich außerdem ein Fragezeichen sowie zwei Pfeile für die beiden verschiedenen Wegmöglichkeiten.

Schon der Spielaufbau dauert ein bisschen, da viele Plättchen verdeckt bereit gelegt werden müssen. Aber noch länger dauert das Spiel an sich. Die angegebenen 30 Minuten der Spielschachtel wurden selten eingehalten, meist sogar deutlich überzogen. Und da liegt das größte Problem: Isidore dauert seine Zeit. Na gut, ein spannendes Spiel darf ja auch dauern, meistens vergeht die Spielzeit dann wie im Fluge. Aber leider ist Isidore das Gegenteil von spannend ... nämlich langweilig.

Meist wird das Spiel motiviert vom schönen Material und Thema gerne begonnen. Gleich zu Beginn darf man nach der Farbwahl sogar entscheiden, ob man mit der männlichen Magierfigur oder der Hexe spielen möchte. Der Spielablauf ist nach wenigen Runden begriffen und wird schnell eintönig. So wirklich viele Entscheidungsmöglichkeiten hat man nämlich nicht. Der Würfel gaukelt einem diese zwar vor, da man bei einer 3 ja ein, zwei oder drei Schritte laufen kann - da man sich aber immer nur in eine Richtung bewegen kann, hilft das oft nicht viel. Eigentlich sammelt man nur jedes Plättchen, das man kriegen kann, ein und hofft, dass - wenn man zur Zauberschule kommt - ein zu seinen Plättchen passender Spruch oben liegt, den man noch benötigt.

Das Duell, auf das die Kids zu gespannt sind, ist nur zwei- bis dreimal lustig. Schnick - Schnack - Schnuck bzw. Schere - Stein - Papier wird eigentlich von Kindern gerne gespielt, aber hier ist schon das laute Aufsagen holprig - I-SI-DO-RE hat nun mal vier Silben! Der Unterhaltungsgrad nimmt rapide ab, wenn man durch ein verlorenes Duell eine Karte abgeben und wieder im Kreise ziehen muss, um neue Plättchen zu sammeln.

Für Erwachsene eignet sich Isidore überhaupt nicht - als langwierig, langatmig, langweilig wird es empfunden. Aber auch Kinder hatten nicht immer das notwendige Durchhaltevermögen, um eine Runde zu beenden - auch sie empfanden es als eintönig - da passiert ja nicht wirklich was! Und wenn mehrmals während eines Spiels gefragt wird, wie und wann es denn endlich endet, ist dies kein gutes Zeichen.

Einige wenige spielunerfahrene Kinder hatten dann zumindest in glücklich und somit zügig laufenden Runden ihren Spielspaß. Die Mehrheit der Kids hatte sich jedoch angesichts der verlockenden Materialfülle mehr Spannung versprochen und wurde durch den altbackenen, lang dauernden und total glücksabhängigen Spielverlauf enttäuscht. Schade ...

Rezension Stefanie Marckwardt

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Isidore: 2,7 2,7, 3 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.10.18 von Stefanie Marckwardt - Eigentlich ein aufgebauschtes Schnick - Schnack- Schnuck bzw. Schere- Stein- Papier, kann leider sehr langatmig sein.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.10.18 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.11.18 von Jürgen Henrich

Leserbewertungen

Leserwertung Isidore: 1,0 1.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.11.18 von Udo Möller - Auf der Messe in Essen haben wir das Spiel ausprobiert und kamen zum gleichen Ergebnis wie der Rezensent: langweilig und überflüssig. Da ist es leider zielführender, direkt dreimal Schnick-Schnack-Schnuck und danach ein gutes Spiel zu spielen. Sorry, so etwas können heute selbst Kleinverlage besser!

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