Rezension/Kritik - Online seit 17.06.2025. Dieser Artikel wurde 411 mal aufgerufen.
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Labyrinth Go! – Der Titel sagt es schon, Ravensburger erweitert seine Reihe rund um den Klassiker Das ver-rückte Labyrinth, den es inzwischen seit fast 40 Jahren gibt. Dieses Mal heißt es, sich fix einen Überblick über die gewürfelten Schätze zu verschaffen, damit es schnell ans Bauen der Wege gehen kann, denn jeder Schatz muss durch einen Weg mit der Mitte verbunden werden. Gar nicht so einfach, da nur sechs verschiedene Wegeplättchen zur Verfügung stehen und die Konkurrenz schließlich nicht schläft! Wem es zuerst gelingt, dass sein Labyrinth zu allen Schätzen führt, gewinnt die Runde und bekommt die meisten Punkte, die ihn auf der Punkteleiste mit großen Schritten dem Sieg näher bringen!
Bevor es mit dem eigentlichen Spiel losgehen kann, muss erst einmal das passende Spielmaterial bereit gelegt werden. Jeder Spieler erhält dazu einen der vier Spielpläne und sechs Wegeplättchen in der zugehörigen Farbe. Zusätzlich werden je nach Anzahl der Spieler 2 bis 4 Punkteplättchen benötigt, die Punkteanzeiger müssen auf die für die jeweilige Spieleranzahl angegebene Position der Punkteleiste am Schachtelboden gesteckt und die vier Würfel in Griffweite gelegt werden.
Anschließend kann es auch schon mit der ersten Runde losgehen. Das Spiel beginnt, wenn ein beliebiger Spieler die 4 Würfel würfelt. Alle Mitspieler suchen nun gleichzeitig die vier Symbole auf ihren Spielplänen, deren Anordnung auf jeder Platte gleich ist. Erst wenn alle die Position der Schätze kennen und gemeinsam „Labyrinth Go!“ gerufen wurde, dürfen die Wegeplättchen in die Hand genommen werden.
Nun geht es ans Knobeln! Vier der sechs Wegeplättchen haben ein Loch innerhalb der Wege und müssen so gelegt werden, dass die gewürfelten Schätze gleichzeitig in den vier Löchern erscheinen. Dabei müssen jedoch ein paar Regeln beachtet werden:
Wurden alle gewürfelten Schätze durch die Wegeplättchen mit der Mitte verbunden, kann sich der schnellste Spieler das höchste Punkteplättchen aus der Mitte nehmen. Spielen nur zwei Spieler, endet die Runde nun und der zweite Spieler nimmt sich das Punkteplättchen mit der niedrigeren Zahl. Spielen drei oder vier Spieler, endet eine Runde immer dann, wenn der vorletzte Spieler sein Labyrinth beendet und das noch ausliegende Punkteplättchen mit der höheren Zahl genommen hat, der letzte Spieler bekommt das übrige Plättchen, auch wenn er zu diesem Zeitpunkt seine Schätze noch nicht alle mit der Mitte verbunden hat.
Die Punkteplättchen (abgesehen vom Punkteplättchen mit der 1 für den letzten Spieler) haben neben der während des Spiels oben liegenden blauen Seite zusätzlich eine rote Unterseite. Sind nicht alle gewürfelten Schätze in den vier Löchern sichtbar oder ist der Weg nicht richtig verbunden, kommt diese Seite zum Einsatz und anstatt 6, 4 oder 2 Felder vor wird der Punktemarker auf der Wertungsleiste 1 oder 3 Felder zurückgesetzt beziehungsweise bleibt mit „0“ auf derselben Stelle, wie es beispielsweise beim Spiel zu zweit der Fall ist.
Bei drei oder vier Spielern erhält der letzte Spieler einer Runde immer einen Punkt und zusätzlich ein Jokerplättchen für die nächste Runde, eine rote Seite gibt es nicht. Beim Joker handelt es sich um ein Kreuzungsplättchen, das der jeweilige Spieler in der nächsten Runde verwenden kann und das ihm dann beim Legen der Wege einen Vorteil bringt. Bei zwei Spielern ist der Joker nicht im Spiel.
Der Spieler, der mit seinem Punktemarker als erstes die Zahl „20“ auf der Punkteleiste erreicht, siegt und beendet das Spiel. Erreichen mehrere Spieler in derselben Runde die „20“, gewinnt der Spieler, der in der letzten Runde die höchste Punktzahl für sich beanspruchen konnte.
Zusätzlich lässt sich das Spiel auch in einer Solo-Variante spielen, in der sich am Spielprinzip erst einmal nichts ändert. Anders als im gemeinsamen Spiel geht es dabei jedoch nicht darum, die meisten Punkte auf der Punkteleiste zu erzielen, sondern in 5 Minuten so viele Labyrinth-Herausforderungen wie möglich zu meistern. Wurden 9-10 geschafft, darf man sich „Labyrinth Profi“ nennen, 7-8 werden als „Wirklich beeindruckend!“ beschrieben, 5-6 sind auch noch eine „Klasse Leistung!“, 3-4 „Schon ganz ordentlich.“ und bei 1-2 liegt die Frage „Hast du dich verlaufen?“ nahe und man bekommt den Mut machenden Satz „Das geht noch besser!“ mitgegeben.
Bei Labyrinth Go! handelt es sich um ein einfaches Kinderspiel, das sich an ein bis vier Spieler richtet, je nachdem, ob das Spiel gegeneinander oder aber in der Solo-Variante gespielt wird. Die anschauliche Anleitung ist schnell verstanden und lässt kaum Fragen offen, wobei wir in unserer ersten Runde durch ein irreführendes Bild einen Teil falsch verstanden hatten und es für uns so aussah, dass keine Mauer ein offenes Wegende versperren darf. Erst bei erneutem Lesen klärte sich dieses Missverständnis durch ein weiteres Bild, auf dem es eigentlich um ein ganz anderes Thema ging.
Die Spielpläne selbst bestehen aus stabiler Pappe und auch die Wegeplättchen und Punkteplättchen machen einen soliden Eindruck. Die Schatzsymbole befinden sich auf großen Holzwürfeln und sind farbig und detailreich aufgedruckt. Schön ist, dass bei der Verpackung vollständig auf Plastik verzichtet und auf Nachhaltigkeit geachtet wurde.
Das Spiel richtet sich an Kinder ab 7 Jahren, was bei uns auch gut passte, da bei jüngeren Kindern oft noch das räumliche Vorstellungsvermögen fehlt, um die Wegeplättchen so zu legen, dass sie durchgehend mit der Mitte verbunden sind und die Schätze dann auch noch genau in den Löchern erscheinen. In einer angepassten Solovariante mit reduzierter Würfelzahl machte es bei uns jedoch schon vierjährigen Kindern Spaß und indem ein, zwei, drei oder vier Schätze in den Weg eingebaut wurden, ließ sich der Schwierigkeitsgrad auf diese Weise beliebig verändern.
Ist das Spielprinzip einmal verstanden, gibt es im weiteren Verlauf kaum noch Unklarheiten, da jede Runde nach demselben Schema abläuft: Erst wird gewürfelt, dann werden die Schätze auf dem Spielplan gesucht bevor die Wegeplättchen möglichst schnell so gelegt werden, dass die Schätze in den Löchern erscheinen, während sie über die Wege mit der Mitte verbunden sind. Je nach Platzierung unterscheidet sich anschließend die Höhe der erzielten Punkte, die der Wertungsmarker auf der Punkteleiste nach vorne oder auch wieder zurückgesetzt werden muss.
Labyrinth Go! eignet sich bedingt als Familienspiel und funktioniert teilweise in reinen Kinderrunden besser, wenn die Kinder annähernd gleich alt, beziehungsweise auf einem ähnlichen Spielniveau sind. Je nachdem, wie die kleinen Spieler veranlagt sind, ist das Spielprinzip, bei dem es um Schnelligkeit geht, nicht für jeden geeignet und kann zu ziemlicher Frustration führen.
Gerade im Spiel mit Erwachsenen kann es bei Kindern am unteren Ende der Altersempfehlung der Fall sein, dass die Erwachsenen durch einen Vorsprung im räumlichen Denkvermögen oder eine etwas höhere Geschwindigkeit mehrere Runden hintereinander gewinnen, sodass der Spielspaß auf der Strecke bleibt.
Die Dauer des Spiels ist mit etwa 15 bis 20 Minuten angegeben, was bei uns relativ gut passte. Dadurch, dass die Position des Wertungsmarkers auf der Punkteleiste je nach Spieleranzahl variiert und auch mit unterschiedlichen Kombinationen der Punktechips gespielt wird, bleibt das Spiel ausgewogen und zieht sich weder zu sehr in die Länge noch ist zu schnell vorbei. Schön ist, dass alle gleichzeitig spielen und keine Wartezeit aufkommt.
Bei uns kam das Spiel bei jüngeren und älteren Spielern etwas durchwachsen an, da wirklich jede Runde nach demselben Prinzip abläuft, woran auch die immer unterschiedlichen Schätze, die es zu suchen und zu verbinden gilt, nur wenig ändern. Zudem führte das Schnelligkeitsprinzip bei uns schnell zu Frustration, wenn die Spieler nicht alle auf einem ziemlich ähnlichen Niveau spielen. Schön ist, dass sich das Spiel sowohl zusammen als auch alleine spielen lässt und sich somit auch gut eignet, wenn mal kein Mitspieler zur Verfügung steht.
Zusammenfassend ist Labyrinth Go! ein nettes Spiel für zwischendurch, welches durch seine wenigen Regeln schnell erklärt ist und sich dadurch gut in reinen Kinderrunden spielen lässt. Als Familienspiel eignete es sich bei uns nur bedingt, da die Spielgruppe in Punkto Geschwindigkeit und räumlichem Denkvermögen schon ziemlich ausgewogen sein sollte, was beim Spiel zwischen Erwachsenen und Kindern nicht immer gegeben ist. Insgesamt fehlte uns etwas die Abwechslung, da eine Runde der anderen gleicht und der Spielreiz daher schnell verloren geht. Schön ist, dass alle gleichzeitig spielen und keine langen Wartezeiten aufkommen, was gerade etwas ungeduldigeren Kindern entgegenkommt.
Rezension Kathrin Walther
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Labyrinth Go!:
3,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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20.05.25 von Kathrin Walther - Bei Labyrinth Go! handelt es sich um einen neuen Ableger des Ravensburger-Klassikers „Das verrückte Labyrinth“. Wie auch im Original geht es ums Wegebauen und ums Erreichen von Schätzen, wobei in dieser Variante alle gleichzeitig und für sich spielen. Der Fokus liegt auf Schnelligkeit, denn wer seine Schätze als erstes mit der Mitte verbunden hat, kann sich den höchsten Punktechip schnappen und auf der Punkteleiste voranschreiten. Insgesamt fehlt die Abwechslung, da eine Runde der anderen gleicht. Damit es nicht zu großer Frustration kommt, sollte zudem die Spielgruppe in Punkto Schnelligkeit und räumlichem Denkvermögen auf einem ähnlichen Niveau sein, da es ansonsten schnell zu Frust kommen kann, wenn ein Spieler deutlich überlegen ist und jeden Rundensieg für sich beansprucht oder aber jede Runde verliert, da er etwas mehr Zeit braucht. |
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