Rezension/Kritik - Online seit 27.07.2008. Dieser Artikel wurde 5798 mal aufgerufen.

Ochsen soxen

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Autor: Marco Teubner
Verlag: Nürnberger Spielkartenverlag
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2008
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 4321
Ochsen soxen

Spielziel

Frühlingsgefühle auf der Rindviehweide. Da wackelt die dicke Trude aufreizend mit den Hüften und der alte Seppl schaut den jungen Kühen hinterher. In diesem raffinierten Kartenspiel müssen die Ochsen und Kühe geschickt auf der Weide platziert und der richtige Zeitpunkt für einen "kuhlen" Flirt gefunden werden.

Ablauf

Eine Spielfläche aus 5 x 5 Felder wird mit Hilfe von Wiesenkarten vorbereitet. Jeder Spieler erhält je 10 Ochsen- und Kuhkarten (Wertigkeit von 1 bis 10), die er mischt und danach die obersten 5 Karten auf die Hand nimmt. Außerdem besitzt jeder Spieler jeweils 2 Ochsen- und 2 Kuhwertungskarten.

Ist man an der Reihe, spielt man entweder eine Hand- oder eine Wertungskarte aus. Die Handkarten dürfen auf jedes freie Weidenfeld gelegt werden, danach zieht man eine Karte vom eigenen Nachziehstapel nach.

Durch das Spielen einer Wertungskarte erhält man Kuh- oder Ochsenkarten. Bei der Ochsenwertung erhält jener Spieler alle Kühe, der in der Wertungsreihe oder –spalte die stärksten Ochsen liegen hat. Um den stärksten Ochsen zu ermitteln, werden die Werte sämtlicher Ochsen dieser Reihe oder Spalte addiert. Der Sieger erhält alle Kuhkarten als Gewinnpunkte, alle an der Wertung beteiligten Ochsenkarten kommen aus dem Spiel. Entsprechend funktioniert auch die Kuhwertung, wobei hier die Werte der Kühe addiert werden, um zu ermitteln, wer die Ochsen der Wertungsreihe bzw. –spalte erhält.

Benutzte Wertungskarten kommen immer aus dem Spiel und sie läuten auch das Ende einer Partie Ochsen soxen ein – wenn nämlich die letzte Wertungskarte gespielt wurde, gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Fazit

Ochsen soxen präsentiert sich in einer lustigen Kuhgrafik, die vor allem Kinder anspricht. Die Karten sind in einer mit Samteinsatz versehenen Metallbox verstaut, die zwar einiges an Luft enthält, sich durch ihr edles Aussehen aber unweigerlich von anderen Kartenspielen abhebt. Hält man die Karten in der Hand, erkennt man das Geschlecht der Kühe dank des Männlein-/Weiblein-Zeichens unter der Werteziffer genau, ob es sich um Kuh oder Ochse handelt.

Das Spiel selbst ist zweifellos ein Familienspiel, das zwar einige taktische Elemente beinhaltet, bei dem aber trotzdem Fortuna ganz schön mitmischt. Schließlich ist es reine Glückssache, ob man unter seinen Handkarten gerade einigermaßen passende findet. Trotzdem gibt es beim Ausspielen der Karten auch einige taktische Überlegungen zu beachten: So ist es nicht von Nachteil, wenn man sich merkt, wer noch welche Wertungskarten besitzt. Oder welche Kuh- bzw. Ochsenwerte schon gespielt wurden, um ein wenig zu kalkulieren, was man noch erwarten darf. Auch muss man immer bedenken, dass man beim Spielen der vierten oder auch dritten Karte einer Reihe später wahrscheinlich keine Karten mehr in diese Reihe legen kann, weil die Mitspieler eventuell auch daran interessiert sind und dort Karten ablegen können, bevor man selbst wieder am Zug ist. Geplanten Wertungen wird auf diese Weise oft ein Strich durch die Rechnung gemacht.

Hält man zu Beginn weniger gute Karten auf der Hand, kann man auch getrost warten, bis man die eigenen Karten mit hohen Werten nachzieht, bevor man wertet, denn das Spiel dauert ja auf alle Fälle so lange, bis alle Wertungskarten gespielt wurden. Zwar lassen sich nur mit den eigenen Karten dann unter Umständen nicht mehr die tollsten Punktwerte erzielen, aber immerhin - Kleinvieh macht auch Mist.

Doch selbst, wenn man nicht unbedingt die dicken Werte abräumen kann, weil die passenden Karten fehlen, ist es andererseits aber oft möglich, noch niedrige Karten des gerade nicht gefragten Geschlechts in Reihen oder Spalten zu legen, von denen man meint, dass sie demnächst gewertet werden könnten. Damit kann man dann auch verhindern, dass ein Spieler noch für sich selbst die eine oder andere schöne Kuh passend platziert.

Das Spiel zu zweit verläuft ein wenig ereignislos. Meistens merkt man recht schnell, ob der Gegner gerade gute Karten auf der Hand hat und bei Wertungen mitmischen kann, mit denen man selbst gerade liebäugelt. Sind jedoch 4 Spieler mit von der Partie, dann gilt es schon sehr zu überlegen, wo und wann man eine gute Karte ausspielt, damit man auch selbst noch etwas davon hat, wenn man wieder am Zug ist, und vor allem auch, dass man dem nachfolgenden Spieler nicht zu gute Vorlagen bereitet. Am meisten Einfluss auf das Spiel hat man eigentlich in einer Partie zu dritt - da macht es auch am meisten Spaß.

Achtjährige Kinder oder weniger erprobte Spieler brauchen meistens ein Spiel, bis sie die Regeln einigermaßen verstehen. Wobei es dann auch noch einige Runden dauert, bis sie alle taktischen Feinheiten durchschaut haben, die man beachten muss, um dem Glück ein Schnippchen zu schlagen.

Alles in allem enthält Ochsen soxen keine neuen Spielelemente. Aufgrund seiner kurzen Spieldauer, der einfachen Regeln und der ständigen Überlegungen, wann der beste Zeitpunkt für eine Wertung sein könnte, ist es zwar gewiss kein abendfüllendes Spiel, jedoch eines, das man gerne mal zwischendurch oder als Absacker eines Spieleabends auf den Tisch bringen kann.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Ochsen soxen: 4,0 4,0, 5 Bewertung(en)

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